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Beats Biblionetz - Aussagen

Die heutige Schule ist wie eine Fabrik der Industriegesellschaft organisiert

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iconBemerkungen

Peter MottAlles was man mit dem Fabrikmodell stets automatisch über nommen hat ist zu überdenken Was ein Schüler lernt wie er lernt wo er lernt und wann er lernt muss auf den Einzelfall abgestimmt werden.
Von Peter Mott im Text «Das Fabrikmodell der Schule gehört abgelöst» (2012)
Beobachter 4/2015Unser klassisches Bildungssystem ist ein Produkt der Industrialisierung: Alle lernen zur gleichen Zeit denselben Inhalt. Das geht völlig gegen die Prinzipien der individualisierten Gesellschaft, in der wir heute leben.
Von Max Woodtli, Claudia Imfeld, Nicole Krättli in der Zeitschrift Beobachter 4/2015 im Text «Das Internet ist ein Lehrbuch ohne Deckel» (2015)
Bildung 2030Ken Robinson zufolge sind die meisten der heutigen Schulen noch immer nach dem Modell der Fabrik des Zeitalters der Massenproduktion organisiert: Schüler werden nach Alterskohorten sortiert und rücken fließbandmäßig vor, wobei der »Ausschuss« aussortiert wird.
Von Olaf-Axel Burow im Buch Bildung 2030 (2017) im Text Bildung 2030 - Sieben Trends, die die Schule revolutionieren auf Seite  164
21 Lektionen für das 21. JahrhundertEs ist leicht, sich über dieses Modell lustig zu machen, und fast jeder ist der Ansicht, dass es trotz aller vergangenen Leistungen heute bankrott ist. Doch bisher haben wir keine brauchbare Alternative entwickelt. Und mit Sicherheit keine, die sich auch im ländlichen Mexiko und nicht nur in den vornehmen Suburbs Kaliforniens umsetzen lässt.
Von Yuval Noah Harari im Buch 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert (2018) im Text Bildung
Lernen mit big dataDer Schultag und das Schuljahr folgen immer noch dem Zyklus des Landlebens, der für die moderne Industriegesellschaft kaum noch von Bedeutung ist. Der Unterricht ist in Stunden unterteilt, die - wie früher die Fabrikschichten - durch eine Glocke ein- und ausgeläutet werden. Ob das die effektivste Art ist, sich den Stoff anzueignen, spielt keine Rolle.
Von Viktor Mayer-Schönberger, Kenneth Cukier im Buch Lernen mit big data (2014) im Text Plattformen auf Seite  44
Alvin TofflerThe inner life of the school thus became an anticipatory mirror, a perfect introduction to industrial society. The most criticized features of education today - the regimentation, lack of individualization, the rigid systems of seating, grouping, grading and marking, the authoritarian role of the teacher - are precisely those that made mass public education so effective an instrument of adaptation for its place and time.
Von Alvin Toffler im Buch Future Shock (1970) im Text Education in the Future Tense
Peter MottDas heute praktizierte Schulmodell ist das aus dem 19 Jahrhundert stammen de Fabrikmodell Alles was hinten raus kommt muss gleich aussehen Unter wegs wird die schlechte Ware von der guten getrennt aber die Prozesse sind für alle gleich Es gehört abgelöst Die Technologie ermöglicht heute ein viel individuelleres Lernen und Lehren Wenn die Schulen diese Entwicklung nicht mitmachen könnte es sein dass sie früher oder später irrelevant werden
Von Peter Mott im Text «Das Fabrikmodell der Schule gehört abgelöst» (2012)
Digitale DividendeWir können also resümieren: So wie die Fabrik aus dem Geist der industriellen Revolution bis etwa 1950, dem Höhepunkt der Massenproduktion, keine lernende Organisation, sondern eher eine starre Top-down-Organisation war, die auf den Prinzipien von Befehl und Gehorsam sowie auf vorgegebenen Arbeitsabläufen beruhte und durch eine von außen oktroyierte Zeitstruktur charakterisiert war, so folgte auch die öffentliche Bildung den Prinzipien des Fabriksystems und der Logik der industriellen Massenproduktion.
Von Olaf-Axel Burow im Buch Digitale Dividende (2014) im Text Pädagogik 2.0: Bildung nach der Logik der Massenproduktion auf Seite  97
Digitale DividendeDies ist keine neue Einsicht: Schon 1874 erkannte ein englischer Beobachter (Robson), dass der moderne Schulraum und die Gestaltung des Schulta^ den Vorbildern von Fabrik und Militär folgen und entsprechend wirken. Hundert Jahre später, nämlich 1992, haben Lehner und Widmaier in einer Studie für die GEW noch immer verblüffende Parallelen zwischen dem Fabriksystem und den Strukturen und Arbeitsabläufen gegenwärtiger Schulen aufgezeigt. Diese erschütternde Diagnose bezieht sich nicht auf die deutsche Schule allein.
Von Olaf-Axel Burow im Buch Digitale Dividende (2014) im Text Pädagogik 2.0: Bildung nach der Logik der Massenproduktion auf Seite  97
21 Lektionen für das 21. JahrhundertDie industrielle Revolution hat uns die Fließbandtheorie der Bildung beschert. Mitten in der Stadt befindet sich ein großes Betongebäude, das in viele identische Räume aufgeteilt ist, und jeder Raum ist mit einer Reihe von Pulten und Stühlen ausgestattet. Wenn eine Glocke ertönt, begeben wir uns zusammen mit dreißig anderen Kindern, die alle im selben Jahr geboren wurden wie wir selbst, in einen dieser Räume. Jede Stunde kommen ein paar Erwachsene herein und beginnen zu reden. Sie werden alle von der Regierung dafür bezahlt. Der eine erzählt etwas über die Gestalt der Erde, ein anderer über die menschliche Vergangenheit, und eine Dritte berichtet über den menschlichen Körper.
Von Yuval Noah Harari im Buch 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert (2018) im Text Bildung
Alvin TofflerThe solution was an educational system that, in its very structure, simulated this new world. This system did not emerge instantly. Even today it retains throw-back elements from pre-industrial society. Yet the whole idea of assembling masses of students (raw material) to be processed by teachers (workers) in a centrally located school (factory) was a stroke of industrial genius. The whole administrative hierarchy of education, as it grew up, followed the model of industrial bureaucracy. The very organization of knowledge into permanent disciplines was grounded on industrial assumptions. Children marched from place to place and sat in assigned stations. Bells rang to announce changes of time.
Von Alvin Toffler im Buch Future Shock (1970) im Text Education in the Future Tense
Neil SelwynThese criticisms often focus on what is seen as the rigid organizational arrangements and social relations within schools. A perennial concern among many academics, technologists, and policymakers relates to the apparent incompatibility between digital technology and what has been variously termed the “industrial-era school" (Toffler 1970) or the “Henry Ford model of education" (Whitney et al. 2007) – i.e., a school system that is based around the needs of mass production and centralized factory-like workplaces. Many educational technologists therefore continue to denounce the industrial-era school as a profoundly unsuitable setting for the more advanced forms of learning demanded digital technology and the “knowledge society" (e.g., Miller 2006; Warner 2006).
Von Neil Selwyn im Konferenz-Band Research on e-Learning and ICT in Education im Text School 2.0: Rethinking the Future of Schools in the Digital Age (2012)
Lernen mit big dataDoch in einer entscheidenden Hinsicht hat sich das Lernen kaum weiterentwickelt. Modeme Bildung erinnert immer noch an das Fabrikzeitalter, in dem sie entstanden ist. Alle Schüler werden weitgehend gleich behandelt, alle erhalten das gleiche Unterrichtsmaterial und sollen dieselben Aufgaben lösen. Individualisiertes Lernen sieht anders aus. Eine Schullaufbahn ähnelt im Grunde immer noch einem Fließband. Die Unterrichtsmaterialien sind austauschbar, und der Unterrichtsprozess behandelt - trotz aller Bemühungen innovationsfreudiger und zugewandter Lehrer - im Kern immer noch alle Schüler gleich. Das Lernen und das Lehren werden an einem Standard gemessen, der auf Durchschnittswerten basiert und keine Rücksicht nimmt auf individuelle Vorlieben, Fähigkeiten oder Erfordernisse. Es gehorcht dem Massenfertigungsparadigma des Industriezeitalters.
Von Viktor Mayer-Schönberger, Kenneth Cukier im Buch Lernen mit big data (2014) im Text Wandel auf Seite  28
Digitale DividendeDer mehrfach zitierte britische Erziehungswissenschaftler Ken Robinson hat in einem elfminütigen Vortrag den Simplexen Hintergrund herausgearbeitet, der unsere Art des Schulemachens charakterisiert und den man auch als die »Grammatik der traditionellen Schule« bezeichnen kann. Schüler werden noch immer nach Alterskohorten sortiert, in meist rechteckigen, wenig gestalteten Klassenräumen; sie werden überwiegend frontal durch Instruktion unterrichtet und rücken nach normiert vorgegebenen Leistungsvorgaben in Jahrgängen vor, wobei der »Ausschuss« im gegliederten System durch Nichtversetzung oder Abstufung aussortiert wird. Der Geist militärischer Pünktlichkeit bzw. fabrikmäßig vorgegebener Zeittakte bestimmt bis heute den Alltag unserer Schulen und demonstriert die Jahrhunderte und politische Systeme überdauernde Macht simplexer Regelungen. Nirgends wird diese These deutlicher als bei der Regelung des Zeittaktes der Schulstunde.
Von Olaf-Axel Burow im Buch Digitale Dividende (2014) im Text Pädagogik 2.0: Bildung nach der Logik der Massenproduktion auf Seite  97
Alvin TofflerVon den Bedürfnissen der Fabriken ausgehend, bestand die Ausbildung der Massen in der Vermittlung von Grundkenntnissen in Lesen, Schreiben und Rechnen, etwas Geschichte und ein paar anderen Fächern. Dies zumindest war der »offizielle Lehrplan«. Wesentlicher war jedoch ein »inoffizieller Lehrplan«, der diesem Unterrieht zugrundelag. Er bestand - und besteht noch heute in den meisten Industrienationen - aus drei »Fächern«: Pünktlichkeit, Gehorsam und eintönigem Arbeitsrhythmus. In den Fabriken brauchte man einen Arbeiter, der morgens pünktlich erschien und zur Fließbandarbeit geeignet war. Der ideale Arbeiter folgte widerspruchslos den Befehlen des hierarchisch gegliederten Managements. Die Fabrikarbeit verlangte nach Männern und Frauen, die bereit waren, sich von Maschinen versklaven zu lassen, oder in Büros Aufgaben von brutaler Gleichförmigkeit zu verrichten. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an kam es mit der Ausbreitung der Zweiten Innovationswelle zu einer unaufhörlichen Kette neuer Entwicklungen im Bildungssystem. Immer jüngere Kinder wurden eingeschult, das Schuljahr wurde immer länger (in den USA nahm die Dauer zwischen 1878 und 1956 um 35 Prozent zu), und auch die Anzahl der Pflichtschuljahre stieg unentwegt.
Von Alvin Toffler im Buch The Third Wave (1979) im Text Die Architektur der Gesellschaft auf Seite  40
Richard David PrechtSchulen wurden nach dem Vorbild von Kasernen angelegt, fantasieverlassene Flure und symmetrische Korridore. Die Kinder wurden alle im gleichen Alter »gezogen« und nach Jahrgängen eingeteilt, und jeder bekam die identische Grundausbildung. Erst danach wurde diversifiziert, die »Gefreiten« machten nur die Volksschule, die »Unteroffiziere« die Realschule mit Schreibstubenprogramm und die künftigen »Offiziere« gingen aufs Gymnasium. Der »Stoff« war, aufgeteilt nach Schulformen, der gleiche für alle. Es gab Leistungsanforderungen für alle Volksschüler, es gab welche für alle Realschüler und welche für alle Gymnasiasten. Ein einheitliches Ziffernsystem rasterte das Leistungsniveau. Stundenpläne strukturierten den Schüleralltag wie später bei der Arbeit. Vergleichen und Vergleichbarkeit wurden wichtige Ziele, der Klassendurchschnitt ein Maßstab und das Leistungsniveau eine messbare Größe. Individuelle Motive für Leistungen oder Leistungsschwankungen hatten systemisch keinerlei Bedeutung. Was zählte, war das Resultat, die Ziffernzensur und der Notendurchschnitt. Wie und warum sie zustande kamen, war nicht wichtig, weil nicht messbar. Was hier im Imperfekt beschrieben wird, ist, was die Systemarchitektur anbelangt, bis heute unverändert.
Von Richard David Precht im Buch Freiheit für alle (2022) im Text Wie wird die Sinngesellschaft gebildet?

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