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Beats Biblionetz - Aussagen

Wenn Informatik dem Mathematikunterricht zugeschlagen wird, dann wird Informatik zu mathematiklastig vermittelt werden

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iconBemerkungen

Heinz MoserDie weiter oben geschilderte Vorherrschaft der Mathematiker, Informatiker und Naturwissenschaftler wiederholt sich - übrigens auch mit Hinblick auf die Schweiz - im Bereich der neu zu entwickelnden Lehrpläne und Schulbücher. Es droht der Computerkunde bereits zu Beginn eineVerengung: Informatik wird zu einem neuen Teil der Mathematik in der Schule, wo es im wesentlichen ums Programmieren geht. Und auch, wenn es um Aufgaben geht, die mit dem Computer gelöst werden sollen, dann sind es meist solche aus der Mathematik oder benachbarten Fächem. Noch beim Programmieren ist es weniger das Ziel, eine Sprache und ihre Möglichkeiten zu untersuchen, sondern ein Instrument in dw Hand zu bekommen, um mathematische und geometrische Probleme auf dem Bildschirm einfacher zu lösen.
Von Heinz Moser im Buch Der Computer vor der Schultür (1986) im Text Die Pionierzeit ist vorbei auf Seite  46
Heinz MoserSehr oft wurde der Computers Ausweitung des Taschenrechners begriffen; er wurde fast ausschliesslich zur Lösung mathematischer und geometrischer Aufgaben eingesetzt. Dies hängt damit zusammen, dass die meisten Lehrer, die sich für dieses neue Fach interessierten, naturgemäss aus dem naturwissenschaftlichen Bereich stammten und diesen auch an den Schulen lehrten. Informatik schien ihm nichts anderes zu sein als ein neues Teilgebiet diese Fächer - besonders geeignet, um deren Problemstellungen mittels Algorithmen und maschinell erzeugten Lösungsroutinen zu bearbeiten. Somit ging es darum, im Mathematikunterricht die Logik des Programmierens zu vermitteln, die Grafikmöglichkeiten der Heimcomputer für die Lösung geometrischer oder physikalischer Aufgaben zu nutzen bzw. mathematische Aufgaben mit Computern zu lösen. Nicht der universelle Charakter des Computers stand hier im Mittelpunkt, sondern dessen spezifische Anwendung im Rahmen bestimmter Unterrichtsfächer.
Einer dieser Computerpioniere strikt im Gespräch glatt ab, dass es sinnvoll sei, z.B. Textverarbeitung in der Schule zu praktizieren. Schliesslich habe er es probiert und seine Schüler hätten sehr schlecht darauf reagiert. Die Frage ist nur: hat er als Mathematiklehrer die spezifischen Möglichkeiten solcher Anwendungen überhaupt erkannt und dann in der Schule auch aufgenommen? Solange die Computer Kunde als Anhängsel der Mathematik in der Schule Fuss fasst, und die sprachwissenschaftlich ausgebildeten Kollegen beim Wort „Computer“ lediglich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, muss man sich nicht wundern dass zum Beispiel Experimente mit Textverarbeitung zum vornherein zum Scheitern verurteilt sind. Anstatt den Computer und die mit seinem Einsatz verbundenen Möglichkeiten interessiert zu erkunden, wird so Informatik bei vielen Schülern zum unbeliebten Nebenzweig der Schul-Mathematik. Ein Computer-Freak: „Was da in der Schule geboten wird ist triste. Zuhause habe ich mit meiner Maschine enormen Spass. Spiele zu programmieren hat mehr Power als dieses ewige Lösen von Gleichungen...“
Von Heinz Moser im Buch Der Computer vor der Schultür (1986) im Text Die Pionierzeit ist vorbei

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