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Beats Biblionetz - Begriffe

strava leaks

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iconDefinitionen

This past November, the San Francisco-based Strava announced a huge update to its global heat map of user activity that displays 1 billion activities—including running and cycling routes—undertaken by exercise enthusiasts wearing Fitbits or other wearable fitness trackers. Some Strava users appear to work for certain militaries or various intelligence agencies, given that knowledgeable security experts quickly connected the dots between user activity and the known bases or locations of US military or intelligence operations. Certain analysts have suggested the data could reveal individual Strava users by name.
Von Jeremy Hsu im Text The Strava Heat Map and the End of Secrets (2018)
2017 haben Strava-Nutzer geheime Armeestandorte sichtbar gemacht. Auf einer grossen Weltkarte haben die Betreiber der Plattform stolz alle aufgezeichneten Aktivitäten präsentiert. Und damit Militäranalysten auf den Plan gerufen. Diese mussten feststellen, dass die hinterlegten Daten genau genug waren, um sensible Informationen zu verraten. Denn: Die Soldaten hatten ihre sportlichen Aktivitäten aufgezeichnet und auf Strava publiziert. Auf einer Heatmap, auf der Routen heller erscheinen, je beliebter sie sind, hob sich etwa eine grössere US-Basis in Afghanistan regelrecht leuchtend ab. Und während diese Basis auf herkömmlichen Satellitenbildern und Google nicht sichtbar ist, konnte sie der Nutzer auf Strava so weit heranzoomen, dass ihr Layout einfach erkennbar war.
Von Pia Wertheimer im Text Diebe nutzen Sportler-Apps, um Velos zu stehlen (2022) auf Seite  25

iconBemerkungen

Several experts observed that the Strava heatmap seemed best at revealing the presence of mostly Western military and civilian operations in developing countries.
Von Jeremy Hsu im Text The Strava Heat Map and the End of Secrets (2018)
Das US-Militär hat zu diesem potenziell lebensgefährlichen Datenleck selbst beigetragen, indem es Tausende Fitnesstracker an Soldaten verteilte - offenbar ohne ausreichend nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass die in vielen Apps standardmäßig aktivierten Funktionen zum Teilen der eigenen Daten dringend abgeschaltet werden sollten. Nun können interessierte Taliban online nachsehen, wo die US-Marines am liebsten joggen gehen.
Von Christian Stöcker im Text Fitness-Leaks (2018)
Das zweite Faktum der digitalen Gegenwart, das die Strava-Daten sichtbar machen, ist die Spaltung der Welt: Die mutmaßliche CIA-Einrichtung in Somalia, die Militärlager in Afghanistan und anderswo, die Joggingreviere der Autokraten Nordkoreas - alles leuchtende Inseln aus Zukunft in einem Meer aus vordigitaler, teils mittelalterlicher Gegenwart. Hier die Nutznießer und Rohstofflieferanten des Digitalkapitalismus, dort alle anderen, in deren Welt Privatsphäre noch existiert.
Von Christian Stöcker im Text Fitness-Leaks (2018)
In diesem Zusammenhang sollte man sich eins klar machen: Die Strava-Schätze sind, so eindrucksvoll und potenziell gefährlich sie sein mögen, ein Witz im Vergleich zu dem, was andere Unternehmen seit Jahren an Ortsdaten sammeln. Google zum Beispiel, Apple und Microsoft mit ihren GPS-gekoppelten Karten- und Navigationsdiensten, und natürlich Mobilfunkanbieter. Dass diese ungleich größeren Datenschätze eben nicht öffentlich zugänglich sind, macht sie sogar noch wertvoller, aber nicht weniger anfällig für Missbrauch.
Von Christian Stöcker im Text Fitness-Leaks (2018)
Die Strava-Weltkarte macht zwei unterschiedliche, aber verwandte Facetten der digitalen Gegenwart sichtbar. Die eine ist: Die Entscheidung darüber, ob bestimmte Daten weitergereicht oder gar öffentlich gemacht werden dürfen, kann man nicht einfach dem Einzelnen überlassen, der im Zweifel aus reiner Trägheit auf "akzeptieren" klickt. 'Mehr' ist im Zusammenhang mit Daten über Abermillionen von Menschen nicht einfach mehr, sondern etwas anderes. Das Aggregat ist mehr als die Summe des Aggregierten. Die Analogie zu anderen großen Kollateralschäden der menschlichen Zivilisation ist augenfällig: Die Abgase eines einzelnen Autos für den Klimawandel verantwortlich zu machen, wäre widersinnig. Alle gemeinsam aber tragen wir mit unserer Mobilität und unserem Energieverbrauch die Schuld an der Tatsache, dass Gletscher und Polareis schmelzen, der Meeresspiegel ansteigt, Landschaften versteppen und so weiter.
Von Christian Stöcker im Text Fitness-Leaks (2018)

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