Während die Schüler mit Reagenzgläsern, Pipetten und Bunsenbrennern hantieren, unterhält man sich mit der Chemielehrerin. Punktuelles Lernen und ökonomisches Denken hätten in den vergangenen Jahren zugenommen, nicht zuletzt, weil es halt von der Gesellschaft so gefordert werde.
[Schule hat als verdecktes Ziel u.a. das] Arbeiten nach dem Minimalprinzip, d. h. die eigene Anstrengung allein danach auszurichten, wie man - erstens- mit möglichst geringem Einsatz möglichst große Leistungsergebnisse erzielt und - zweitens - die Anstrengung nur so lange aufrecht zu erhalten, wie es zum Erreichen eines Notenwerts nötig oder Erfolg versprechend ist.
In gewisser Weise erinnern die Schüler an coole Profisportler: Emotionen kontrollieren, Kräfte einteilen, fokussiert auf ein Ziel hinarbeiten, immer schön höflich gegenüber dem Trainer bleiben, im matchentscheidenden Moment die Leistung bringen. Und mit den anderen im Team bildet man eine Zweckgemeinschaft. Je reibungsloser wir miteinander zurechtkommen, desto besser für alle. Freunde müssen wir ja nicht gleich werden. - Am Gymnasium ist man weder für die Schule noch fürs Leben. Sondern fürs Abschlusszeugnis.