1. Tag des Informatikunterrichts, Universität Saarbrücken, 06.03.2019
"Die von Denning beschriebenen Prinzipien existieren nicht erst,
seit sie von Menschen entdeckt und mithilfe von Computern umgesetzt
worden sind. Viele informatische Konzepte lassen sich
auch in der Natur beobachten. Die Wissenschaft Informatik kann
helfen, solche Naturphänomene zu beschreiben und sie besser zu
verstehen. So besitzen Lebewesen wie bereits erwähnt mit dem
Nervensystem, dem Hormonsystem und der Erbsubstanz DNS verschiedene
Systeme zur Übertragung, Verarbeitung und Speicherung
von Informationen, die sich mit der Sprache der Informatik
beschreiben lassen. Traditionellerweise betrachtet die Biologie Lebewesen als stoffverarbeitende Systeme, die Informatik kann
dazu die Perspektive von Lebewesen als informationsverarbeitende
Systeme ergänzen.
Die Informatik kann aber auch im Sinne der Bionik
von den Prinzipien der Informationsverarbeitung in
der Natur lernen. Bereits seit längerem werden neurale Netze in
der Informatik für Mustererkennung und andere mit Lernprozessen
verwandte Aufgaben nachgebaut. Im Forschungsgebiet Infochemistry
wird versucht, künstliche Informationsverarbeitung
auf molekularer statt elektronischer Basis zu entwickeln,
da die Leistungssteigerungen elektronischer Bauteile aufgrund
des mooreschen Gesetzes wahrscheinlich nicht
mehr lange anhalten werden."