
Immer häufiger ist heute zu beobachten, dass auch handschriftliche Texte in einer Art Druckschrift geschrieben sind. Mittlerweile wird sogar in immer mehr Bundesländern die »Grundschrift«, eine Art Druckschrift, als Standardschrift in der Schule eingeführt. Eine wirklich schöne, das heißt geübte und harmonische Handschrift kann man immer seltener finden – und es ist klar, woher das kommt: Auch in der Schule und im Beruf wird weniger mit der Hand geschrieben, stattdessen immer mehr per Tastatur. Und was heute bereits völlig untergegangen ist, ist die frühere Fähigkeit geübter Schreiber, beim handschriftlichen Schreiben unterschiedliche Schriftarten zu verwenden, etwa einen Stil für Briefe, einen Alltagsstil, einen Bürostil und einen für fremdsprachige Texte. Was aber sicherlich nicht vergehen wird, ist das Schreiben überhaupt, selbst wenn Diktiersoftware eines Tages absolut fehlerfrei arbeiten sollte. Gesprochene Sprache verläuft eindimensional in der Zeit, ein Text ist ein zweidimensionales Gebilde, das in der Fläche gestaltet und zunehmend multimedial aufgeladen wird. Dabei hilft das Diktat nicht weiter, sondern kann lediglich einzelne Teile der Textproduktion vereinfachen.