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Beats Biblionetz - Aussagen

Facebook hört heimlich mit und schaltet entsprechende Werbung

iconBemerkungen

Gegen die These spricht auch, dass ständige Aufnahmen und deren Versenden über das Internet enorm den Akku belasten würden. Zudem wäre die Auswertung extrem aufwändig und kostspielig. Der vergleichsweise geringe Ertrag aus der dadurch ausgespielten Werbung würde sich vermutlich gar nicht rechnen.
Von Malte Mansholt im Text Hört die Facebook-App wirklich Ihre Privatgespräche mit? (2017)
Es ist streng verboten. Ohne dein Wissen und die explizite Einwilligung von dir ist es verboten, dich zu belauschen. Das gilt übrigens nicht nur für Apps & Co.Auch wer beispielsweise seine Putzkraft zu Hause ohne ihr Wissen über eine smarte Überwachungskamera beobachtet, macht sich strafbar.
Von Swisscom im Text Hört unser Handy mit, ohne dass wir’s merken? (2024)
Gespräche mitzuschneiden und auf interessante Stichworte hin zu analysieren, bedeutet einen technischen Aufwand: Entweder werden die Aufnahmen an die Cloud übermittelt, oder es findet eine Sprachanalyse auf dem Gerät statt. Ersteres verursacht einen relativ grossen Datenverkehr, Letzteres belastet den Prozessor und den Akku. Solche Vorgänge würden auffallen und das Interesse von Experten wecken.
Von Matthias Schüssler im Text Belauschen die Techkonzerne unsere Gespräche? (2022)
Adrienne FichterDer Verdacht hält sich. «Mein Phone hört mit» ist eine der hartnäckigsten Legenden des Internets. Auch die Redaktion der Republik erreichen immer wieder Zuschriften zu dieser Frage. Etwa: Sie haben gestern beim Kaffee über einen bestimmten Staub­sauger gesprochen (ja, das bedeutet auch: Sie sind nicht mehr ganz so jung, wie Sie gerne wären). Und nun zeigt Ihnen Facebook ausgerechnet heute Werbung für dieses Produkt.
Von Adrienne Fichter, Marie-José Kolly im Text Nein, Instagram hört (sehr wahrscheinlich) nicht Ihr Handy ab (2021)
Es kommt hinzu, dass moderne Betriebssysteme anzeigen, wenn das Mikrofon in Verwendung ist: Windows signalisiert das durch ein Icon in der Taskleiste, das iPhone durch einen orangen Punkt in der Statusleiste. Eine lauschende App müsste diese Hinweise unterdrücken. Das geht nur durch Ausnützen von Sicherheitslücken, sodass eine solche App als Schadsoftware und die Aktion als Cyberkriminalität einzustufen wäre. Die Hersteller der Betriebssysteme würden das mitbekommen und nicht tolerieren.
Von Matthias Schüssler im Text Belauschen die Techkonzerne unsere Gespräche? (2022)
Auch Sicherheitsexperten halten es für äußerst unwahrscheinlich, dass Facebook tatsächlich mithört. Nicht nur dass der Konzern die Vorwürfe bestreitet und andernfalls - im Gegensatz zu Geheimdiensten - mit zahllosen rechtlichen Konsequenzen rechnen müsste. Bisher gibt es auch noch keine entsprechende Meldungen von Hackern, die die Funktionsweise von Smartphone-Apps leicht analysieren können. Im Gegensatz zu staatlicher Überwachung fände bei Facebook der Lauschangriff direkt auf den Geräten der Nutzerinnen und Nutzer statt - und wäre vergleichsweise leicht ausfindig zu machen.
Von Florian Bock im Text Gerüchte reißen nicht ab (2017)
Adrienne FichterDie grossen Techfirmen haben das gar nicht nötig. Ihre Browser-Historie, Ihre Suchmaschinen­abfragen, Ihre App-Nutzungs­daten, Ihre Standort­daten, Ihre Einkäufe: Sie alle verraten mehr als genug. Sie verraten insbesondere, was Sie zurzeit interessiert, woran Sie gerade denken. Und das sind gute Hinweise auf das, worüber Sie auch mit anderen reden. «Man kann durch die Über­wachung des Stand­orts, der Surf­gewohnheiten, der Interaktion mit Anwendungen und vieler anderer Metadaten zuverlässig und ausser­ordentlich präzise auf die Vorlieben einer Person schliessen», sagt der Privacy-Forscher und Professor Juan Tapiador, der an der Universität Carlos III de Madrid lehrt.
Von Adrienne Fichter, Marie-José Kolly im Text Nein, Instagram hört (sehr wahrscheinlich) nicht Ihr Handy ab (2021)
Viele der kolportierten Fälle sind, nüchtern betrachtet, nicht spektakulär. Das zeigte ein Experiment des Westdeutschen Rundfunks (WDR), das nachgewiesen hat, dass bei Facebook tatsächlich Werbung zu bestimmten Themen aufgetaucht ist, über die die Probanden zuvor sprachen. Aber liegt es nicht auf der Hand, dass die Werbung für Ferienreisen genau in der Zeit intensiviert wird, wenn wir anfangen, Pläne für die Sommerferien zu schmieden? Abgesehen davon: Wie oft ist es passiert, dass wir Werbung für Feriendestinationen gesehen haben, die uns nicht interessieren? Das kommt ständig vor, aber diese Fälle nehmen wir kaum wahr, weil nur die Treffer ins Schwarze in Erinnerung bleiben.
Von Matthias Schüssler im Text Belauschen die Techkonzerne unsere Gespräche? (2022) auf Seite  29
Es hinterlässt verdächtige Spuren. Bleiben wir beimRisiko: Das dauerhafte Mitschneiden und Aufzeichnenvon Gesprächen – rund um die Uhr – wäre ein enormertechnischer Aufwand, so viel steht fest. Denn egal, obdie ganze Datenflut konstant auf einen Cloudserverübermittelt oder direkt in der App auf dem Gerätverarbeitet und ausgewertet würde: Beides würdeSpuren hinterlassen. Es würde zwangsläufig zuerhöhtem Datenverkehr führen und/oder denProzessor und somit den Akku des Gerätes belasten.Die Gefahr, dass Experten solchenUnregelmässigkeiten auf die Spur kämen und dasunerlaubte Abhören letztlich entlarven würden, wäregross. Nicht nur in Techkonzernen sitzenhochintelligente Leute, die smarte Systeme zurVerfügung haben – es gibt sie auch ausserhalb.
Von Swisscom im Text Hört unser Handy mit, ohne dass wir’s merken? (2024)
Es verursacht einen riesengrossen Schaden. Stell dirvor, es käme heraus, dass ein renommierter Global-Player wie Apple, Google oder Meta (Facebook-Mutterkonzern) unerlaubte Daten aufzeichnet oder –noch schlimmer – an Dritte weitergibt, also weiterverkaufen würde. Der Reputationsschaden wäre unermesslich: Das Vertrauen in die Marke und ihre Produkte wäre auf einen Schlag dahin, die finanziellen Folgen verheerend. Mal ganz abgesehen von (Sammel-) Klagen und Bussen, die ein solches Geschäftsgebaren nach sich ziehen würde. Im Zeitalter von Leaks und Whistleblowern wäre dieses Risiko selbst für Milliardenkonzerne, die sich bisweilen für unantastbar halten, wohl als zu hoch einzustufen. Auf diesen Standpunkt stellen sich jedenfalls Beobachter und Kenner der Szene.
Von Swisscom im Text Hört unser Handy mit, ohne dass wir’s merken? (2024)
Das Mithören mittels Mikrofon gestaltet sich nicht einfach - und ist im Vergleich zu anderen Methoden, mit denen Anwenderinnen und Anwender „ausspioniert“ werden, relativ ineffizient. Denn selbst moderne Smartphones müssten aufgenommene Daten erst an Facebook zur Auswertung übertragen, da die Telefone nicht leistungsstark genug sind, um mehr als einzelne Reizwörter (wie „Hey Siri“ und „Okay Google“) verlässlich zu erkennen.
Geht man von rund 1,3 Milliarden Facebook-Nutzerinnen und -Nutzern weltweit und Audiodaten in Telefonqualität aus, würden alleine in einer Stunde über zwölf Petabyte - 12.000 Terabyte - auf die Übertragung dieser Daten entfallen. Erst dann könnten sie von entsprechend leistungsstarken Systemen verarbeitet werden, um nutzbare Informationen herauszufiltern - ein kostenaufwendiger Prozess.
Von Florian Bock im Text Gerüchte reißen nicht ab (2017)
Adrienne FichterEs wäre also wirtschaftlich unsinnig für Facebook, Google und Co., die absolut enorme Menge an Audio­daten samt allen Hinter­grund­geräuschen ständig nach bestimmten Schlüssel­wörtern (Staubsauger, Verhütung, Schuhe) abzuhören, um sie für Werbe­zwecke in Echtzeit auszuwerten – wenn sie doch quasi die gleichen Informationen, wie beschrieben, viel billiger erhalten können. «Eine Sprach­verarbeitung für Werbe­zwecke wäre viel zu ressourcen­intensiv. Vom technischen Stand­punkt aus gesehen ergibt das überhaupt keinen Sinn», sagt Tapiador. Ein ähnlich geringes Risiko sieht auch Sandy Parakilas, ein ehemaliger Facebook-Mitarbeiter, der die Werbe­abteilung aufbaute und heute dem sozialen Riesen sehr kritisch gegenübersteht: «Audio­aufnahmen wären viel zu daten­lastig und aufwendig», sagt er. Die Qualität dieser Daten sei schlecht.
Von Adrienne Fichter, Marie-José Kolly im Text Nein, Instagram hört (sehr wahrscheinlich) nicht Ihr Handy ab (2021)

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