KI umgeht Bezahlschranken
Bemerkungen
Die «Times» allerdings hat den Verdacht, dass auch Inhalte hinter der Bezahlschranke in die Antworten einfliessen. Das haben ihre Untersuchungen auch im Fall von Open AIs Chat-GPT ergeben. Eigentlich wird das Abgreifen solcher Inhalte von einer Datei mit dem schlichten Namen robot.txt verhindert. Das ist ein Standard, der anzeigt, welche Inhalte von den Datensammelprogrammen abgegriffen werden dürfen und welche nicht. Eine Untersuchung des Magazins «Wired» ergab allerdings im Juni, dass einige KI-Firmen wie Perplexity diesen Standard umgehen. Technisch ist das einfach, rechtlich umstritten, ethisch verwerflich.
<b>Warum ich diese Aussage im Biblionetz aufgenommen habe:</b> Bereits mehrfach habe ich in Massenmedien (meist NZZ) gelesen, dass "KI Bezahlschranken umgeht". Ich kann mir das technisch nicht vorstellen - warum sollte ein Machine-Learning-System eine einigermassen vernünftig ausgestaltete Bezahlschranke umgehen können?
Ich finde diese Formulierung problematisch, denn sie klingt so, als ob "KI" etwas Unheinliches und Verbotenes tun könnte, das bisher nicht möglich war.
Wenn Medienunternehmen zu recht darauf aufmerksam machen, dass es faktenbasierte Informationen zur Erhaltung der Deomokratie benötigt und dass sie hierbei eine Rolle spielen möchten, dann sollten sie auf Aussagen dieser Art verzichten.
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
5 Erwähnungen
- Medien und künstliche Intelligenz - Interpellation 24.3616 (Petra Gössi) (2024)
- Perplexity Is a Bullshit Machine (Dhruv Mehrotra, Tim Marchman) (2024)
- Petra Gössi gegen Chat-GPT (Christina Neuhaus, Barnaby Skinner) (2024)
- Ist Perplexity das neue Google? (Malin Hunziker) (2024)
- Die «New York Times» sperrt die KI aus (Andrian Kreye) (2024)