
Die mathematische Optimierung sucht eine beste Lösung unter vielen, die dann Optimum genannt wird. Im Optimum ist mindestens eine Ressource komplett verbraucht, sonst ginge es ja noch besser. Mathematische Lösungen sind deshalb oft extrem, sie gehen genau an die Grenze. Banken setzen zum Beispiel ihr Eigenkapital bis an jede Grenze ein und brechen unter Umständen zusammen, wenn sie Verlust machen - denn dann sinkt das Eigenkapital und damit die Grenze erlaubter Kredite. Sie müssen folglich die Kredite zurückschrauben, machen mehr Verlust - Teufelsspirale. Diese Kolumne ist in etwa Anfang Juli 2008 geschrieben worden, also noch vor der großen Krise, die im September mit der Pleite von Lehmann erst so richtig begann. Ich wollte sagen: Mathematische Optima bergen oft Risiken, weil sie keine Reserven halten oder 'Robustheit des Ganzen' fast nie als Nebenbedingung stellen.