Akademiker:innen sollen Studienkosten zurückzahlen, wenn sie im Berufsleben zu wenig arbeiten (und damit zu wenig Steuern zahlen)
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Bemerkungen
Personen mit tertiärer Ausbildung
und reduziertem Erwerbspensum verschärfen
damit nicht nur den Fachkräftemangel,
sondern führen auch dazu, dass
die Bildungskosten vermehrt von jenen
Personen zu tragen sind, die nicht in den
Genuss tertiärer Bildung gekommen
sind. Es kommt somit zu einer Umverteilung
von unten nach oben.
Um eine solche Umverteilung zu
vermeiden und einen Anreiz für eine
verstärkte Beteiligung am Arbeitsmarkt
nach der Ausbildung zu geben, schlagen
wir vor, nachgelagerte Studiengebühren
einzuführen, die nur dann zum Tragen
kommen, wenn man nicht schon alleine
durch sein hohes Erwerbseinkommen
die Rückzahlung garantiert.
Ob dies der Fall ist oder nicht, würde
wie folgt berechnet: Die gesamten real
aufgelaufenen Studienkosten, die nicht
durch Studiengebühren gedeckt waren,
werden über einen Zeitraum von beispielsweise
20 Jahren in jährlichen Tranchen
rückzahlbar. Auf diese Tranchen
sollen jedoch die in jedem Erwerbsjahr
nach Abschluss der tertiären Ausbildung
gezahlten Steuern angerechnet werden.
Übersteigen die im jeweiligen Jahr gezahlten
Steuern den durchschnittlichen
Steuerbetrag einer Erwerbsperson mit
einem Abschluss auf der Sekundarstufe
II mindestens um den Betrag der Tranche
der Studienkosten, wäre diese abgegolten.
Eine reale Rückzahlung der
Studienkosten wäre somit nur in jenen
Jahren fällig, in welchen das durch die
Erwerbsarbeit generierte Einkommen
die Deckung der Bildungskosten nicht
schon gewährleistet hat.
Von Stefan C. Wolter, Conny Wunsch im Text Bildung und Arbeitsmarkt: Nachgelagerte Studiengebühren einführen (2021) Zitationsgraph
4 Erwähnungen
- «Die Studenten vergeuden ihre Zeit» (Andrea Franc, Katharina Fontana, Christina Neuhaus) (2022)
- «So zahlen jene mit wenig Bildung denen mit Bildung die Bildungskosten» (Stefan Wolter, Sebastian Briellmann) (2022)
- Studierte müssten mindestens 70 Prozent arbeiten (Fabienne Riklin) (2023)
- Erst teuer studieren, dann Steuern optimieren (Albert Steck) (2023)