Seit Beginn der CSCW-Forsehung wird der Anonymität ein eigener, und zugleieh neuartiger Eintluss auf die zwisehenmensehliehe Interaktion bei der Group Support Systems(GSS)-unterstützten Arbeit naehgesagt (vgl. bspw. Kiesler et al., 1984; Hiltz et al., 1989). In Feldstudien empfinden sieh Gruppenmitglieder anonym ungehemmter, vermuten eine kreativere und saehliehere Auseinandersetzung mit der Gruppenaufgabe und haben das Gefühl, an der Gruppenarbeit stärker zu partizipieren. In Laborstudien ließen und lassen sich jedoeh einzelne Anonymitätsdeterminanten, wie z. B. das Unterdrüeken der Signatur bei der eomputerunterstützten Sammlung von Ideen, nieht als allein ursäehlieh für derartige Wirkungen dariegen; und anonymitätsbedingt erhoffte Produktivitäatssteigerungen konnten nieht oder nieht signifikant naehgewiesen werden (vgl. Absehnitt 3 »Praxisrelevante empirisehe Ergebnisse der Anonymitatsforsehung«). Trotzdem hat die Anonymität ihren hohen Stellenwert für die CSCW-Forsehung bis heute bewahrt (vgl. Huber & Dennis 1998). Dies aueh, obwohl es (noch) an einer eigenen theoretisehen Grundlage fehlt, um Anonymitätswirkungen vollständig erkiaren zu können. Täusehen sich nun die Teilnehmer und Forseher über die Effekte der anonym en Computerarbeit, oder lohnt ein genaueres Hinsehauen, urn die Widersprüehe aufzuklären?