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Beats Biblionetz - Aussagen

Schulschliessungen aufgrund der Corona-Pandemie senkt Chancengerechtigkeit

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iconBemerkungen

Corona hat nahezu Bildungsverhältnisse der Vormoderne neu erzeugt, als Unterricht Recht und Pflicht der Eltern war, die sich den Hauslehrer oder die private Betreuung leisten konnten.
Von Heinz-Elmar Tenorth im Text Voll digital in die pädagogische Regression (2020)
Dass Corona diesen Trend verstärkt hat, dürfte jetzt hoffentlich auch den Letzten klar sein, die immer noch glaubten, dass Schulschließungen nicht so schlimm für Kinder und Jugendliche waren.
Von Klaus Zierer im Text Den heiligen Gral gibt es nicht (2023)
Hilbert MeyerWer kein hilfreiches Elternhaus hat, wer nur unzureichend lesen kann, wer Deutsch nicht als Muttersprache spricht, wer beim Lernen auf Lob und Ermutigung angewiesen ist, ist beim Homeschooling gleich mehrfach benachteiligt. Er nimmt die gebotenen Hilfen an oder er taucht ab.
Von Hilbert Meyer im Text Didaktische Ansprüche an Homeschooling und Fernunterricht (2020)
Elsbeth SternEltern mit höheren Ansprüchen werden zu Hause mit ihren Kindern geübt haben. Etwas, das bei sozial schwächeren Familien oder Eltern, die die Landessprachen nicht beherrschen, tendenziell weniger der Fall sein dürfte. Wie sollten die ihre Kinder unterstützen, selbst wenn sie es wollten?
Von Elsbeth Stern im Text «Wir müssen die Defizite aufholen» (2021) auf Seite  3
Beat Döbeli HoneggerKaum konnten die Schülerinnen und Schüler nicht mehr zur Schule gehen, sahen Expertinnen und Experten die Chancengerechtigkeit gefährdet, da nicht alle Familien zu Hause über die gleichen Förderungsmöglichkeiten für ihre Kinder verfügten. Die Krise verdeutlicht damit die wichtige gesellschaftliche Funktion der Schule.
Von Beat Döbeli Honegger im Text Lernen trotz und durch Corona (2020)
Corona hat diese Form universaler Beschulung an ihr – hoffentlich befristetes – Ende gebracht, die einheitliche Form von Schule und Unterricht, von individuellem Lernen im sozialen Kontext aufgelöst, Erwartbarkeit und Verlässlichkeit der sozialen Erfahrung zerstört, diffuse Zeitmuster erzeugt, Lernprozesse und die Lehrfunktion partikularisiert, die Nachteile und Privilegien der sozialen Herkunft materiell und personal wieder in Kraft gesetzt.
Von Heinz-Elmar Tenorth im Text Voll digital in die pädagogische Regression (2020)
Doch diese Schere existiert auch in Zeiten mit normalem Unterricht. Wir haben eine Zwei-Klassen-Bildungsgesellschaft. Das haben nun auch Politiker erkannt, die sich bisher wenig um diese Probleme gekümmert haben. Sie machen sich Sorgen, und das zu Recht. Die benachteiligten Kinder sind in einem Setting mit Fernunterricht sicher nicht so gut aufgehoben wie im Präsenzunterricht. Deshalb bin ich froh, dass wir die Schule nun stufenweise hochfahren. Bei kleineren Gruppen können Lehrerinnen und Lehrer besser hinschauen, wo Mankos bestehen und Schüler individuell gefördert werden müssen.
Von Silvia Steiner im Text «Es ist alles andere als sicher, ob die Gymnasien am 8. Juni wieder aufgehen» (2020)

iconZitationsgraph

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