Obgleich das Internet ständig in seiner Bedeutung für unsere gesellschaftliche Entwicklung steigt und die Erforschung seiner erwachsenen Nutzer intensiv betrieben wird, findet das Thema "Kinder, Jugendliche und Internet" nur sehr zögerlich Eingang in den wissenschaftlichen Diskurs. Im öffentlichen und pädagogischen Bereich setzt man sich schon seit längerem mit dem Jugendmedienschutz in den Zeiten des Internet auseinander, allerdings gibt es erst wenige Ansätze, die sich mit dem "positiven Gegenstück" zum Medienschutz beschäftigen: der kindlichen und jugendlichen Medien- bzw. Intemetkompetenz. V oraussetzung für die zukünftige Aufgabe der präskriptiven Beschreibung von Internetkompetenz ist alJerdings die Kenntnis der derzeitigen Nutzung des Internet von Kindern und Jugendlichen. Aus diesem Grund stellt dieser Beitrag zunächst erste Ergebnisse aus Studien zum Nutzungsverhalten vor und liefert anschlieend Ansätze, mit Hilfe derer das Modell "Intemetkompetenz" näher erfasst werden kann. Ziel ist es, deutlich zu machen, dass Medien- kompetenz ein ständig sich im Prozess befindlicher Begriff ist, der im Sinne der Handlungsforschung verändert wird. So kann es nie "die" Intemetkompetenz geben, sondern immer nur iterative Annäherungen an ein möglichst sinnvolles Medienverhalten in einer sich verändernden Medienwelt.