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Beats Biblionetz - Personen

Definitionen von Reinhard Wagner

Auf dieser Seite sind alle im Biblionetz vorhandenen Definitionen von Reinhard Wagner aufgelistet.

Balancing process with delay
  • Tätigt man in einem System eine gewisse Handlung kommt es oftmals dazu, dass dieses nur sehr träge reagiert und die Auswirkungen sich dadurch erst nach einer bestimmten zeitlichen Verzögerung beobachten lassen. Diese zeitliche Verzögerung hat dann jedoch sehr häufig eine Verstärkung der Bemühungen des Handelnden während dieser "Wartezeit" zur Folge. Sie führt zu einem ungeduldigen aggressiveren Handeln, wodurch der Eingriff insgesamt zu stark ausfällt. Man übersteuert den Eingriff und oftmals ist bei der darauf folgenden und auch nötigen Korrektur des Eingriffes in die Gegenrichtung wieder dasselbe der Fall. Die zeitliche Verzögerung ruft eine neuerliche Übersteuerung hervor.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge
Eroding Goals
  • Durch eine Abschwächung des Zieles (symptomatische Lösung) wird eine Erfüllung und ein Erreichen des Zieles sichergestellt. Das langfristige, grundlegende Ziel wird heruntergeschraubt und das Problem scheinbar gelöst. In der Vergangenheit aufgestellte Ziele für die Zukunft werden also in der Gegenwart abgeschwächt um leichter an das Ziel zu kommen.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge auf Seite 92
Escalation
  • Zwei Parteien wollen der jeweilig anderen immer ein Stück voraus sein. Immer wenn einer Partei dies gelingt, fühlt sich die andere dadurch bedroht und versucht sich selbst durch aggressiveres, verstärktes Handeln zu verbessern. Dadurch fühlt sich wiederum die andere Seite bedroht und erhöht ihrerseits ihre Anstrengungen. Oftmals sehen sich die jeweiligen handelnden Parteien als die Guten, die nur aus Verteidigung heraus auf die Aggressivität des anderen handeln. Diese Abwehr bewirkt aber nur ein immer stärkeres Aufschaukeln der Situation.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge auf Seite 89
Fixes that fail
  • Der Archetyp der Fehlkorrekturen (engl. "Fixes that fail") ist eng mit jenem der Problemverschiebung verbunden. Wieder einmal geht es auch hierbei um die Bevorzugung einer einfachen Scheinlösung gegenüber einer grundsätzlichen Lösung. Dieser Typus bewirkt eine sich ständig verschlechternde Situation, wobei sich das ursprüngliche Problem durch die angewandte Lösung noch verschlimmert. Während Fehlkorrekturen jedoch direkt als Verstärkung des Problems wirken, gaukelt die Problemverschiebung immer wieder von neuem eine Beseitigung des Problems durch erneute Anwendung der Scheinlösung vor.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge auf Seite 96
Limits to Growth
  • In der Sprache der Systemwissenschaften lässt sich dieser Archetyp wie folgt beschreiben: Ein durch eine verstärkende Feedbackschleife im Gang befindlicher Wachstumsprozess wird ab dem Erreichen einer Grenze durch einen ausgleichenden Feedbackprozess gebremst.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge
Negative Rückkoppelung
  • Eine negative Rückkoppelung besteht, wenn die Vergrößerung oder Verkleinerung einer Variable eine Wirkung verursacht, welche die ursprüngliche Veränderung hemmt oder ihr sogar entgegenwirkt, und somit zu einer Stabilisierung der Variable führt.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Rückkoppelungen
Rückkopplung / Regelkreis
  • Rückwirkung einer Wirkung auf ihre eigene Ursache nennt man Rückkoppelung (oder auch Rückkoppelungskreis, Wirkungskreis, causal loops, feedback loops).
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Rückkoppelungen auf Seite 34
Shifting the Burden
  • Bei diesem Archetyp wendet der Handelnde als "Lösung" auf ein Problem eine schnelle kurzfristige Scheinmaßnahme an, während er eine langfristig wirksame aber vielleicht aufwendigere Korrekturmaßnahme vermeidet. Das Problem wird zwar kurzzeitig beseitigt, tritt aber schon bald (und meist in verschärfter Form) wieder auf.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge auf Seite 91
Success to the Successful
  • Wenn zwei Parteien um eine begrenzte Ressource konkurrieren, dann tritt oft das Phänomen ein, dass die von vornherein erfolgreichere Partei mehr von dieser Ressource bekommt als die weniger erfolgreiche. Ersterer wird es dadurch noch leichter gemacht ihre Vormachtstellung auszubauen, während es für die zweitere in Zukunft noch schwieriger wird. Man belohnt sozusagen eine gute Leistung mit mehr Ressourcen, in der simplen Hoffnung, dass die Leistung noch besser wird. Der Vater des Gedankens ist jener, dass sich die erfolgreichere Partei (Produkt, Mensch, Abteilung, etc.) in der Vergangenheit durch die bessere Leistung die bevorzugte Behandlung verdient hat.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge auf Seite 94
Systemarchetypen
  • Unter einem Systemarchetyp versteht man ein identifiziertes, immer wiederkehrendes Strukturmuster in Systemen.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge auf Seite 88
Tragedy of the Commons
  • Dieser Systemarchetyp (das Prinzip dieses Archetyps wird auch in der Situation des Gefangenendilemmas der Spieltheorie behandelt) ist eines der anschaulichsten Mittel zur Darstellung menschlichen Verhaltens im Umgang mit komplexen Systemen. Im Prinzip geht es darum: Einzelpersonen nutzen eine allgemein zugängliche, freie, aber begrenzte Ressource und handeln dabei rein nach ihren eigenen Interessen. Das Fatale daran ist, dass wenn alle gemäß der Maximierung des eigenen Nutzens handeln, dies das schlechteste für die begrenzte Ressource ist. Nach einiger Zeit ist die Ressource erschöpft und keine Möglichkeit einer Nutzung durch gleich welche Einzelperson ist mehr möglich.
    von Reinhard Wagnerin der Diplomarbeit Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte (2002) im Text Systemarchetypen nach Senge auf Seite 95
Wirkungsdiagramm
  • Bei Wirkungsdiagrammen (Kausaldiagrammen), eventuell auch besser bekannt unter dem englischsprachigem Namen Causal-Loop-Diagramme (CLD´s), handelt es sich um geschlossene Kreise von Ursache-Wirkungs-Pfeilen, welche die Wirkungen zwischen den einzelnen Variablen eines Systems darstellen. CLD´s bestehen aus zwei unterschiedlichen Bausteinen, nämlich den namentlich angeführten Systemelementen und den Wirkungspfeilen, welche diese Elemente miteinander verbinden. In Systemen existieren ganz generell zwei Arten von Wirkungen: positive und negative. In Wirkungsdiagrammen werden genau diese Wirkungen graphisch dargestellt. Eine positive Wirkung bedeutet, dass eine Vergrößerung (Verkleinerung) der Variable A, ebenfalls zu einer relativen Vergrößerung (Verkleinerung) der Variable B führt, d.h. größer (kleiner) als sich die Variable ansonsten verändert hätte. Sie wird durch ein "+" Zeichen neben dem Wirkungspfeil verbildlicht. Eine negative Wirkung, durch ein "-" Symbol neben dem Wirkungspfeil erkenntlich gemacht, bedeutet umgekehrt, dass eine Vergrößerung (Verkleinerung) der Variable A zu einer relativen Verkleinerung (Vergrößerung) von Variable B führt, d.h. kleiner (größer) als sich die Variable ansonsten verändert hätte.
    von Reinhard Wagnerin der Dissertation Stock-Flow-Thinking und Bathtub Dynamics (2004) im Text Darstellung von Bestands- und Flussgrößen