Retest-Reliabilität
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Synonyme
Retest-Reliabilität, Re-Test-Reliabilitä, Repeatability, test–retest reliability, Reliabilität der Messwiederholung, Wiederholgenauigkeit
Definitionen
Wird dasselbe Instrument in ein und derselben Version
der gleichen Stichprobe mit einem gewissen zeitlichen Abstand
erneut vorgelegt, kann man die Übereinstimmung
zwischen der ersten und der zweiten Erhebung wieder mittels
einer Korrelation berechnen. Wie der Paralleltest-Koeffi
zient so gibt auch der Retest-Korrelationskoeffi zient
die Rangplatzstabilität von Personen an. Beträgt die Korrelation
1, so ist diejenige Person, die bei der ersten Erhebung
am besten abgeschnitten hat (Rangplatz 1), auch bei
der zweiten Erhebung die Beste (erneut Rangplatz 1), und
die Person, die beim ersten Mal auf dem zweiten Platz lag
(Rangplatz 2), ist wieder die Zweite (erneut Rangplatz 2),
und die Person, die beim ersten Mal am schlechtesten abgeschnitten
hatte, ist wieder Letzte. Liegt die Korrelation
zwischen erster und zweiter Messung jedoch bei null, besteht
kein Zusammenhang zwischen der Rangreihe beim
ersten und beim zweiten Mal. Eine hohe Retest-Reliabilität
über einen mehrjährigen Zeitraum hinweg spricht für
eine hohe Rangkonstanz des gemessenen Merkmals.
Von Friedemann Nerdinger, Gerhard Blickle, Niclas Schaper im Buch Arbeits- und Organisationspsychologie (2008) Bemerkungen
Die Test-Retest-Reliabilität ist die intuitiv angemessene Methode. Ich messe zweimal
und vergleiche diese Ergebnisse. Allerdings haben wir es in der Kommunikationswissenschaft
mit Menschen zu tun, die sich daran erinnern, dass wir sie „gemessen“
haben. Wenn ich also heute jemanden frage, ob er gerne Talkshows sieht, dann
wird er sich morgen daran erinnern und deshalb möglicherweise die gleiche oder
vielleicht auch eine andere Antwort geben. Menschen sind zumindest teilweise unberechenbar.
Wenn ich also zu kurz hintereinander befrage, wird die Reliabilität des
Messinstruments durch Erinnerungseffekte beeinflusst. Wenn ich allerdings zu zwei
weit auseinanderliegenden Zeitpunkten befrage, erhalte ich möglicherweise unterschiedliche
Antworten, weil der Befragte vielleicht tatsächlich seine Meinung geändert
hat.
Von Hans-Bernd Brosius, Friederike Koschel, Alexander Haas im Buch Methoden der empirischen Kommunikationsforschung (2009) Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Paralleltest-Reliabilität(0.62), Interne Konsistenz(0.5), Testgütekriterien(0.28), Interrater-Reliabilität(0.25), Reliabilität(0.2), Validität(0.1) |
Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
6 Erwähnungen
- Wissenschaftliches Arbeiten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler (Claus Ebster, Lieselotte Stalzer) (2003)
- Leistungsnachweise in modularisierten Studiengängen (AfH Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik) (2006)
- Arbeits- und Organisationspsychologie (Friedemann Nerdinger, Gerhard Blickle, Niclas Schaper) (2008)
- Methoden der empirischen Kommunikationsforschung - Eine Einführung (Hans-Bernd Brosius, Friederike Koschel, Alexander Haas) (2009)
- Der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden - Eine quantitative Studie zum Medienhandeln angehender Lehrpersonen (Ralf Biermann) (2009)
- 7. Methodisches Vorgehen
- Professionelles Handlungswissen für Lehrerinnen und Lehrer - Lernen - Lehren - Können (Peter Greutmann, Henrik Saalbach, Elsbeth Stern) (2021)
- 6. Lernleistung bewerten: Summatives Assessment (Peter Edelsbrunner, Sarah Hofer, Lennart Schalk)