Lernen I
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Definitionen
Dies sind die Fälle, in denen ein Einzelwesen zum Zeitpunkt 2 eine andere Reaktion zeigt als zum Zeitpunkt 1.
Von Gregory Bateson im Buch Ökologie des Geistes im Text Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation (1971) auf Seite 371Lernen I ist Veränderung in der spezifischen Wirksamkeit der Reaktion durch Korrektur von Irrtümern der Auswahl innerhalb einer Menge von Alternativen.
Von Gregory Bateson im Buch Ökologie des Geistes im Text Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation (1971) auf Seite 379Alle weiteren Lernebenen beruhen auf dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Das heißt,
die Rückmeldung aus der Umwelt des Systems wird benutzt, um das Verhalten des
Systems anzupassen. Das bekannteste Beispiel für Lernen I ist die klassische
Pawlowsche Konditionierung. Zu einem bestimmten Zeitpunkt 2 sondert der Hund als
Reaktion auf das Bimmeln einer Glocke Speichel ab. Zu einem Zeitpunkt 1, bevor er
gelernt hat die Glocke und die Gabe von Futter miteinander zu verbinden, hat er das
nicht getan.
Von Georg Trogemann im Text Von Schleimpilzen, die denken und Maschinen, die Lernen (2020) Bemerkungen
Die Besonderheit der Reaktion, die wir "Lernen null" nennen, ist charakteristisch für jedes Protoplasma; es ist aber interessant zu sehen, dass Gewöhnung vielleicht die einzige Form von Lernen I ist, die Lebewesen ohne Nervensystem erreichen können.
Von Gregory Bateson im Buch Ökologie des Geistes im Text Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation (1971) auf Seite 372Es ist zu beachten, dass bei allen Fällen des Lernens I in unserer Beschreibung eine Annahme über den Kontext steckt. Diese Annahme muss deutlich ausgesprochen werden. Die Definition des Lernens 1 unterstellt, dass der Summer (der Reiz) im Zeitpunkt 1 und im Zeitpunkt 2 irgendwie derselbe ist. Diese Annahme der Selbigkeit muss auch den Kontext abgrenzen, der (theoretisch) beide Male derselbe sein muss.
Von Gregory Bateson im Buch Ökologie des Geistes im Text Die logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation (1971) auf Seite 372Lernen I bedeutet demnach Festlegung der Wahl innerhalb einer fixen
Menge von Alternativen. Auf dieser Ebene kann die einfachste Form des Irrtums korrigiert werden. War das Ereignis vorher mit keiner oder mit einer falschen Reaktion
verbunden, so erfolgt nach dem Lernen die richtige Reaktion auf den Umweltreiz. Alles
Weitere bleibt unverändert, nur die Zuordnung zwischen Ereignis und Reaktion wird
gelernt. Die Entscheidungsalternativen selbst unterliegen keiner Korrektur.
Von Georg Trogemann im Text Von Schleimpilzen, die denken und Maschinen, die Lernen (2020) Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | Lernen III(0.35), Lernen 0(0.28), Lernen II / Deutero-Lernen(0.26), Lernebenen nach Gregory Bateson(0.25), Lernen IV(0.19) |
Häufig co-zitierte Personen
Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
8 Erwähnungen
- Ökologie des Geistes - Anthropologische, psychologische, biologische und epistemologische Perspektiven (Gregory Bateson) (1972)
- Die Schule neu erfinden - Systemisch-konstruktivistische Annäherungen an Schule und Pädagogik (Reinhard Voß) (1996)
- Lernen, Leben, Überleben - Die Schule als "Lernsystem" und das "Lernen für Leben" aus der Persp. system.-konstr. Lernkonzepte (Rolf Huschke-Rhein)
- Lernen, Leben und Lieben im sechsten Kondratieff - Von Inputlogik zu Selbstevolution (Jochen Röpke) (1999)
- Einführung in das systemische Wissensmanagement (Helmut Willke) (2004)
- 4. Theoretische Leitfragen
- Bildung im Netz - Analyse und bildungstheoretische Interpretation der neuen kollaborativen Praktiken in offenen Online-Communities (Christoph Jan Koenig) (2011)
- Von Schleimpilzen, die denken und Maschinen, die Lernen (Georg Trogemann) (2020)
- Optimierung in der Medienpädagogik (Patrick Bettinger, Klaus Rummler, Karsten D. Wolf) (2021)
- Optimierung und Subversion - Kybernetik und neue künstlerisch-ästhetische Medienpraktiken in den 1960er Jahren (Martin Donner)