Elektrosmog ist ein Gesundheitsrisiko |
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Bemerkungen
Die Wissenschafter haben keine Hinweise
darauf gefunden, dass Menschen, die sich
selbst als «elektrosensibel» bezeichnen, in
irgendeiner Weise stärker auf elektromagnetische
Strahlung reagieren als andere.
im Text Resultate aus dem nationalen Forschungsprogramm zu den möglichen gesundheitlichen Risiken elektromagnetischer Strahlung (2011) Gesundheitliche Folgen? Keine. «In
den letzten 40 Jahren wurden über
30 000 Studien zum Thema durchgeführt.
Dabei konnte man keine Korrelation
zur gesundheitlichen Schädigung
feststellen», sagte Swisscom-Chef Urs
Schaeppi diese Woche.
Von Philippe Reichen, David Hesse im Text Gegenwind aus dem Westen (2019) auf Seite 3Heute weiss man viel mehr als noch vor
zehn Jahren. 2009 etwa haben amerikanische
Forscher unter Einbezug aller
vorhandenen Daten wie Zunahme der
Handynutzung, Risikoberechnungen
und biologischer Grundlagen vorhergesagt,
dass 2017 in den USA die Anzahl
Hirntumore epidemieartig zunehmen
werde. Tatsache ist, dass kein aussergewöhnlicher
Anstieg zu erkennen ist.
Von Martin Röösli, Matthias Meili im Text «Mehr Antennen sind besser» (2018) auf Seite 42Dass die Mobilfunkindustrie auch im Forschungsbereich
Einfluss ausübt, zeigte eine Studie
der Institute für Sozial- und Präventivmedizin
der Universitäten Bern, Basel und Bristol [1]:
Nur 30% derjenigen Mobilfunkstudien, welche
von der Industrie finanziert wurden, zeigten gesundheitsrelevante
Effekte, während über 70%
der gemischt oder öffentlich finanzierten Studien
einen Effekt zeigen.
Von Yvonne Gilli, Cornelia Semadeni, Bruno Germann, Bernhard Aufdereggen, Edith Steiner-Rüedi im Text Mobilfunk und Gesundheit (2007) Röösli und Mitarbeitende
haben unlängst aufgezeigt,
dass die Häufigkeiten von Tumoren
im Kopfbereich trotz steilem
Anstieg der Handy-Nutzung konstant
blieb. Einzig in der Altersklasse
ab 70 lässt sich über ein Jahrzehnt
eine deutliche Zunahme beobachten.
Dies hat jedoch mit verbesserter
Diagnostik, der zunehmenden
Lebenserwartung und einer veränderten
Kategorisierung bei gewissen
Tumorarten zu tun.
Von Felix Straumann im Text Kein erhöhtes Krebsrisiko durch Handykonsum (2022) Ist Mobilfunk krebserregend?
Höchstwahrscheinlich nicht,
lautet die gute Nachricht der gross
angelegten Untersuchung «Mobi-
Kids» mit 900 krebskranken Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen
aus 14 Ländern. «Unsere
Studie liefert keine Hinweise
auf einen kausalen Zusammenhang
zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen
und Hirntumoren bei
jungen Menschen», schreiben die
Autoren im Fachblatt «Environment
International». Vollständig
ausschliessen können sie ein Risiko
zwar nicht, dieses wäre jedoch
höchstens «geringfügig erhöht».
Von Felix Straumann im Text Kein erhöhtes Krebsrisiko durch Handykonsum (2022) Das gesundheitliche Risiko
scheint gemäss Bericht überschaubar.
Die Arbeitsgruppe hat
dazu den Stand der Wissenschaft
analysiert. Bei einer Bestrahlung
unter den heute gültigen Immissionsgrenzwerten
konnten Forscher
bis heute einzig nachweisen,
dass Hirnströme beeinflusst
werden. Dies liess sich durch verschiedene
unabhängige Studien
bestätigen. «Das bedeutet nicht
per se ein Gesundheitsrisiko»,
sagte Umweltepidemiologe Martin
Röösli an der Präsentation.
Für alle anderen Risiken ist die
Studienlage nach wie vor unsicher
bis fraglich. Begrenzte Hinweise
auf Krebs gibt es demnach
allenfalls durch langfristige oder
intensive Nutzung, jedoch nicht
durch Sendeanlagen. Auch Elektrosensibilität
und Auswirkungen
auf das Verhalten von Kindern
und Jugendlichen, auf
Fruchtbarkeit oder Entwicklung
sind schlecht bis gar nicht belegt.
Von Felix Straumann im Text Warten oder Grenzwerte anpassen (2019) auf Seite 5Anders als bei der Belastung
durch Luftschadstoffe weiss die Wissenschaft
immer noch sehr wenig darüber,
ob und inwiefern nichtionisierende
Strahlung die Gesundheit von Mensch
und Umwelt gefährdet. Diese Frage
beschäftigt nicht nur Wissenschafter,
Behörden und die Industrie: Auch weite
Kreise der Bevölkerung sind besorgt
darüber, was sich in der regen Berichterstattung
zu Risiken des Mobilfunks in
den Medien widerspiegelt.
Zwar ist seit langem bekannt, dass
hochdosierte elektromagnetische Felder
biologisches Gewebe erwärmen und
unter Umständen zu Zellschäden und
gesundheitlichen Problemen führen
können. Im Alltag sind wir hingegen nur
schwacher Strahlung im Niedrigdosisbereich
ausgesetzt. Diese ist so gering,
dass eine Temperaturerhöhung im Körper
nicht messbar ist, beziehungsweise
sehr niedrig bleibt. Zudem legte der
Bundesrat im Jahr 2000 Grenzwerte für
elektromagnetische Felder - teilweise
strenger als international üblich - in der
«Verordnung über nichtionisierende
Strahlung» (NISV) fest. Trotzdem bleibt
die Frage offen, ob es unterhalb der
bestehenden Grenzwerte sogenannte
nicht-thermische Effekte auf lebende
Materie und damit den Menschen gibt.
im Text Resultate aus dem nationalen Forschungsprogramm zu den möglichen gesundheitlichen Risiken elektromagnetischer Strahlung (2011)