Wertequadrat |
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Definitionen
Vereinfacht gesagt geht es bei Wertequadraten darum, das Spannungsfeld zweier gegensätzlicher neutraler oder positiver Begriffe/Eigenschaften sowie ihrer jeweiligen negativen Überzeichnungen aufzuspannen und grafisch darzustellen.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 17.02.2007Bemerkungen
Wir sehen plötzlich, die Entwicklungsrichtungen von Menschen überkreuzen sich: Was der eine dringend (zur Ergänzung seiner Personlichkeit) braucht, hat der andere viel zu viel!
Von Friedemann Schulz von Thun, Johannes Ruppel, Roswita Stratmann im Buch Miteinander reden (2000) im Text Grundlagen der Kommunikationspsychologie für Führungskräfte auf Seite 54Mir selbst hat die Begegnung mit diesem Denk- und Werteschema schlagartig gehelfen, frühere Holzwege, die wir als Kommunikationstrainer naseweis gegangen waren, klarer als solche zu durchschauen.
Von Friedemann Schulz von Thun im Buch Miteinander Reden 2 (1989) im Text Das Werte- und Entwicklungsquadrat auf Seite 38Die Denkfigur des Wertequadrats habe ich bei Helwig (1967) wiederentdeckt und 1989 zum «Entwicklungsquadrat» erweitert. Diese Erkenntnis hat für unsere Kömmunikationskurse eine kopernikanische Wende eingeleitet: dass es nicht darum gehen kann, Führungskräfte vom «Schlechten» zum «Guten» zu leiten, sondern von dem Guten, wovon sie (je individuell) zu viel haben, hin zu dem Guten, welches ergänzend dazukommen müsste und vielleicht noch unterentwickelt ist.
Von Friedemann Schulz von Thun im Buch Miteinander reden (2000) im Text Grundlagen der Kommunikationspsychologie für Führungskräfte auf Seite 54Zu den größten Fortschritten der letzten zehn Jahre im Bereich Führungskräfteentwicklung rechnen wir das Umdenken in Richtung «Wertequadrat»: Früher haben wir Führungskräfte und Mitarbeiter (und Menschen überhaupt) auf Skalen eingeschätzt und beurteilt, die mit einem Bewertungsmaßstab «gut-schlecht» verbunden waren [...]. Dieses Vorgehen folgte dem alten Schulnotenprinzip: Im Hinblick auf eine Leistungsdimension konnte man sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft oder ungenügend abschneiden. Diese Übertragung von Schulnoten auf zwischenmenschliche Qualitäten hatte nicht nur den Nachteil, dass es nach jeder Beurteilung, nach jedem Assessment-Center neben den gelobten Siegern auch demoralisierte «Sitzenbleiber» gab. Der Nachteil besteht auch und vor allem darin, dass die existenzielle Tatsache außer Acht bleibt, dass im menschlichen Zusammenleben Werte (Qualitäten, Tugenden) nur dann eine konstruktive Wirkung entfalten, wenn sie in ausgehaltener Spannung zu einem Gegenwert gelebt und verwirklicht werden, zu einer komplementären « Schwestertugend», die geeignet ist, einer übertreibenden Entwertung des in Rede stehenden Wertes entgegenzusteuern.
Von Friedemann Schulz von Thun, Johannes Ruppel, Roswita Stratmann im Buch Miteinander reden (2000) im Text Grundlagen der Kommunikationspsychologie für Führungskräfte auf Seite 52Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | inneres Team(0.09), innere Pluralität(0.03) |
Relevante Personen
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Zitationsgraph
Zeitleiste
18 Erwähnungen
- Über-Blicke, Ein-Blicke - pädagogische Strömungen durch drei Jahrzehnte (Hans Berner)
- 10. Verabsolutierende Positionen
- Miteinander Reden 2 - Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung (Friedemann Schulz von Thun) (1989)
- Miteinander Reden 3 - Das 'innere Team' und situationsgerechte Kommunikation (Friedemann Schulz von Thun) (1998)
- 1. Einführung in das Modell vom inneren Team
- 2. Innere Führung durch das Oberhaupt
- 3. Innere Teamkonflikte und inneres Konfliktmanagement
- Didaktische Kompetenz - Zugänge zu einer theoriegestützten bildungsorientierten Planung und Reflexion des Unterrichts (Hans Berner) (1999)
- Miteinander reden - Kommunikationspsychologie für Führungskräfte (Friedemann Schulz von Thun, Johannes Ruppel, Roswita Stratmann) (2000)
- Conceptual Management Tools - A Guide to Essential Models for Knowledge Workers (Martin Jürg Eppler) (2000)
- Wissensgemeinschaften: Orte lebendigen Wissensmanagements - Dynamik - Entwicklung - Gestaltungsmöglichkeiten (Kai Romhardt) (2002)
- 2. Beiträge und Relevanz aktueller Forschung zum Thema Wissensgemeinschaften
- Das Innere Team in Aktion - Praktische Arbeit mit dem Modell (Friedemann Schulz von Thun) (2004)
- 9. Das Medikament hilft nicht, es schadet eher (Heike Aring-Waldmann)
- Klarkommen mit sich selbst und anderen - Kommunikation und soziale Kompetenz (Friedemann Schulz von Thun) (2004)
- Kommunikation und die Entwicklung sozialer Kompetenz - Eine Quintessenz nach dreissig Jahren als Wissenschaftler, Berater und Trainer
- Psychologie des Wissensmanagements (Gabi Reinmann, Heinz Mandl) (2004)
- Computer (ICT), Grundschule, Kindergarten und Neue Lernkultur (Hartmut Mitzlaff) (2007)
- Miteinander reden von A bis Z - Lexikon der Kommunikationspsychologie (Friedemann Schulz von Thun, Kathrin Zach, Karen Zoller) (2012)
- Kommunikation als Lebenskunst - Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens (Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun) (2014)
- 6. Wertequadrat und Menschenbild
- 8. Kommunikationspsychologie für Pädagogen
- Digitalisierung – Nicht nur irgendwas mit Medien - Schule leiten | Ausgabe Nr. 17/2019 (2019)
- «Komplexitätsreduzierung» - Was zwei Bücher versprechen und was sie halten (Helmut Lungershausen)
Externe Links
Das Wertequadrat von Paul Helwig: Kurze Beschreibung des Modells mit Beispielen ( : 2021-03-21) |