
Wenn vom Schulbuch als Paedagogicum gesprochen wird, so unter Bezugnahme auf eine Theorie pädagogischen Handelns (Stein 1987 b), in der Unterricht und Erziehung als kommunikative und kooperative, nicht-manipulative Praxis begriffen werden, durch die Heranwachsende zu Selbstbestimmung und Weltverantwortung angeleitet werden sollen. Dem Schulbuch kommt dabei im Rahmen unterrichtlicher und erzieherischer Praxis eine doppelte "mediale" Funktion zu: es ist zugleich Mittel und Mittler, sowohl fik den Inhalts- als auch für den Beziehungsaspekt schulischen Lehrens und Lemens relevant. In diesem doppelten Sinne wird das Schulbuch als pädagogisches Hilfsmittel bezeichnet und als ein Medium zur Unterstützung bzw. Entlastung schulischer Informations- und Kommunikationsprozesse definiert. Ausgesagt ist damit bereits, welche mediale Funktion ihm zugeschrieben wird und dass es für den Lehrer allenfalls Hilfe bei, nie jedoch Ersatz für didaktische Planung von Unterricht und Erziehung ("heimliche Richtlinie") sein darf.