Aggressive Jungen und gewalthaltige Computerspiele
Eine Längsschnittstudie zu der Frage, wer wen beeinflusst
Astrid Kristen
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Zusammenfassungen
Ob gewalthaltige Computerspiele aggressives Verhalten fördern, oder ob sich aggressive Jungen umgekehrt diese Spiele aussuchen, lässt sich nur im Längsschnitt beantworten. Im Rahmen des Projektes Kinder, Computer, Hobby, Lernen (KUHL) der Freien Universität Berlin wurden 115 Grundschüler der 3. und 4. Jahrgangsstufe (t1) untersucht, sowie genau ein Jahr später noch einmal (t2). Die Schüler füllten Fragebogen zur Computerspielnutzung, Ärgerregulierung und anderen psychologischen Konstrukten aus. Klassenkameraden und Lehrkräfte beurteilten das offen und relational aggressive Verhalten der Kinder. Zusätzlich führten die Schüler eine Woche lang ein strukturiertes Freizeittagebuch. Fachleute stuften die genannten Lieblingsspiele bezüglich der Gewalthaltigkeit ein. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das zu t1 gefundene Muster moderater Korrelationen zwischen gewalthaltigen Lieblingscomputerspielen und aggressivem Verhalten (r = .10 bis .17*) zu t2 bestätigt wird. Das aggressive Verhalten erweist sich als äußerst zeitstabil. Welche Kinder gewalthaltige Lieblingsspiele haben, ist zwar statistisch gesehen stabil, aber etwa doppelt so viele kommen in den 12 Monaten neu hinzu als aussteigen. Mittels Kreuzpfadmodellen kann die oben aufgeführte Frage nach der Kausalität beantwortet werden. Die Modelltests ergeben - im Gegensatz zu anderen Längsschnittstudien - dass der Selektionspfad (beta = .29**) bedeutsamer ist als der Wirkungspfad (beta = -.11). Anders ausgedrückt, Jungen, die im ersten Jahr als aggressiv gelten, nennen ein Jahr später vermehrt Egoshooter als Lieblingsspiele. Basierend auf den gefundenen Ergebnissen werden eine Experimentierphase bei der Computerspielnutzung sowie reziproke Zusammenhänge zwischen gewalthaltigen Computerspielen und aggressivem Verhalten diskutiert.
Von Astrid Kristen in der Dissertation Aggressive Jungen und gewalthaltige Computerspiele (2006) Bemerkungen zu dieser Dissertation
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 08.01.2007
Kapitel
- 1. Einleitung
- 2. Aggressives Verhalten bei Grundschülern
- 3. Beschäftigung mit gewalthaltigen Computerspielen
- 4. Gewalt in Computerspielen und aggressives Verhalten
Diese Doktorarbeit erwähnt ...
Fragen KB IB clear | Fördern Computerspiele Gewalt? |
Begriffe KB IB clear | Aggressionaggression , Computercomputer , Computerspielecomputer game , Extremismus , Fragebogen , Gewaltviolence , Kausalitätcausality , Kinderchildren , Korrelation , Modellemodel , Musterpattern , Theorietheory , Verhalten |
Diese Doktorarbeit erwähnt vermutlich nicht ...
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1 Erwähnungen
- Jugendmedienschutz und Medienerziehung im digitalen Zeitalter - Eine explorative Studie zur Rolle der Eltern (Thorsten Junge)
Volltext dieses Dokuments
Einleitung: Artikel als Volltext (: , 26 kByte; : 2021-03-21) | |
Aggressives Verhalten bei Grundschülern: Artikel als Volltext (: , 99 kByte; : 2021-03-21) | |
Beschäftigung mit gewalthaltigen Computerspielen: Artikel als Volltext (: , 209 kByte; : 2021-03-21) | |
Gewalt in Computerspielen und aggressives Verhalten: Artikel als Volltext (: , 338 kByte; : 2021-03-21) |
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Beat und diese Dissertation
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er diese Dissertation ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt weder ein physisches noch ein digitales Exemplar. Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.