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Beats Biblionetz - Begriffe

Hamburger Verständlichkeitskonzept

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iconDefinitionen

Friedemann Schulz von ThunDas Hamburger Verständlichkeitsmodell wurde von Langer, Schulz von Thun und Tausch (1974) entwickelt, um die Verständlichkeit von Texten und Vorträgen zu verbessern. Kernstück des Modells sind die vier Verständlichmacher: Einfachheit, Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz und Verlebendigung (ursprünglich «zusätzliche Stimulanz» genannt). In einem Forschungsprojekt fanden Langer etal. heraus, dass die Ausprägung dieser vier Komponenten ausschlaggebend für die Verständlichkeit von Texten ist.
Von Friedemann Schulz von Thun, Kathrin Zach, Karen Zoller im Buch Miteinander reden von A bis Z (2012)
Handbuch LesenDen empirisch-induktiven Weg haben Langer et al. (1974) mit ihrem als "Hamburger-Verständlichkeitsansatz" bekannt gewordenen Vorgehen beschritten. Und zwar haben sie zunächst unterschiedlich schwierige Texte von Experten hinsichtlich relevanter Text- und Stilmerkmale (z.B. holprig vs. flüssig, anregend vs. weitschweifig etc.) einschätzen lassen. Die faktorenanalytische Aufbereitung dieser Bewertungen führte dann zu 4 Dimensionen der Verständlichkeit (Langer et al. 13 ff), die zur Feststellung der Verständlichkeit von Einzeltexten verwendet wurden: (1) sprachliche Einfachheit; (2) Gliederung/Ordnung; (3) Kürze/Prägnanz; (4) zusätzliche Stimulanz. Die Verständlichkeitsbestimmung erfolgt dabei auf jeder Dimension mittels einer fünfstufigen bipolaren Schätzskala: die resultierenden Kennwerte geben das quantitative Ausmaß der Verständlichkeit eines Textes an.
Von Ursula Christmann, Norbert Groeben im Buch Handbuch Lesen (1999) im Text Psychologie des Lesens auf Seite  180

iconBemerkungen

Handbuch LesenKritisch zu bewerten ist allerdings die Theorielosigkeit des Ansatzes sowie der alleinige Rückgriff auf Beurteilungsdaten von Experten zur Bestimmung der relevanten Textmerkmale (Hofer 1976). Außerdem sind die unterschiedenen Verständlichkeitsmerkmale zu wenig spezifiziert, um daraus konkrete Handlungsanweisungen für die Herstellung verständlicher Texte abzuleiten (Groeben 1982, 198).
Von Ursula Christmann, Norbert Groeben im Buch Handbuch Lesen (1999) im Text Psychologie des Lesens auf Seite  181
Friedemann Schulz von ThunFür jemand, der professionell für andere schreibt und von ihnen verstanden werden will, liefert dieses Modell keine schlechte Grundschule. Überdies erlaubt es einem, auf dem Weg zu einer kreativen, originellen Gedanken- und Sprachgestaltung eigene Schwachstellen zu erkennen, an denen man dann arbeiten kann. Man wird in die Lage versetzt, zu ergründen und genauer zu benennen, warum irgendeine Präsentation so unverständlich und unzugänglich wirkte. War die Ausdrucksweise zwar verständlich, aber fehlte die klar erkennnnbare Gliederung, gab es keinen roten Faden? Hat der Vortragende allzu verknappt gesprochen? Oder war er zu ausführlich und hat sich in Details verloren? Erinnert man einzelne, lebensnahe Beispiele oder ist durch das Trommelfeuer de der vielen Witze und Storys der rote Faden verloren gegangen? Das ist doch - wenn ich noch einmal eine kleine Lanze für unser Hamburger Verständlichkeitsmodell brechen darf- ein echter Vorteil: Das Modell ermöglicht ein differenziertes Feedback.
Von Friedemann Schulz von Thun im Buch Kommunikation als Lebenskunst (2014) im Text Maximen der Verständlichkeit

iconVerwandte Objeke

icon
Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Verständlichkeit:Gliederung/Ordnung(0.58), Verständlichkeit:Einfachheit(0.58), Verständlichkeit:Kürze/Prägnanz(0.58), Verständlichkeit:Stimulanz(0.58), Verständlichkeit(0.38)

iconRelevante Personen

iconHäufig erwähnende Personen

iconHäufig co-zitierte Personen

Friedemann Schulz von Thun Friedemann
Schulz von Thun
Reinhard Tausch Reinhard
Tausch
Inghard Langer Inghard
Langer

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iconZitationsgraph

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iconExterne Links

Auf dem WWW Verständlich schreiben auf dem Web: Kostenloser WWW-Kurs zum Selbststudium über das Hamburger Verständlichkeitskonzept (Semesterarbeit an der ETH Zürich im Jahr 2000) ( WWW: Link OK 2021-03-21)

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