concept cartoons |
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Definitionen
Concept cartoons were created by Keogh and Naylor and make use of cartoon
characters engaged in dialogue. They represent both the scientifically acceptable
viewpoint as well as common misconceptions held by students in familiar, everyday
contexts. They use minimal text to make the ideas accessible to learners with limited
literacy skills and are visually appealing. Because they are motivational to students,
concept cartoons provide a ready stimulus for focused discussion where there is little
risk of expressing a personal viewpoint as students can attribute any wrong ideas that
they have to the cartoon character instead of themselves. These characteristics make
concept cartoons easy to use, keep children on task, and help to minimise the usual
classroom management concerns (e.g., Keogh & Naylor, 1998).
Von Christine Chin, Lay‐Yen Teou im Text Using Concept Cartoons in Formative Assessment (2009) Die Methode der Concept Cartoons wurde zu Beginn der 1990er Jahre mit dem Ziel entwickelt
Impulse der konstruktivistischen Lernansätze und -theorien in den naturwissenschaftlichen Unterricht
einzubringen (Keogh, Naylor & Wilson, 1998; Naylor & Keogh, 1999; Stephenson & Warwick,
2002). Die Cartoons stellen dabei als Unterrichts- aber auch Erhebungsmethode verschiedene
naturwissenschaftliche Probleme dar, um Lernanlässe zu schaffen, in den Austausch über wissenschaftliche
Probleme zu treten, wissenschaftliches Denken und Argumentieren zu fördern bzw. den
Wissensstand der Schülerinnen und Schüler zu erfassen. Der Begriff der Concept Cartoons zielt hierbei
zum einen auf das dargebotene Format in Form von Cartoon-ähnlichen Bildern ab. Zum anderen
wird dadurch verdeutlicht, dass in jedem der Cartoons ein (meist naturwissenschaftliches) Konzept
dargeboten und zur Diskussion gestellt wird (Naylor & Keogh, 1999).
Von Andrea Anschütz in der Dissertation Epistemische Überzeugungen von Schülerinnen und Schülern (2012) auf Seite 180Damit können für die Gestaltung von Concept Cartoons in Anlehnung an Naylor und Keogh (2000) sowie Stephenson und Warwick (2002) folgende charakteristische Merkmale ausgemacht werden: In Concept Cartoons wird (a) ein (natur)wissenschaftliches Phänomen (b) in einer alltäglichen und familiären Situation graphisch dargestellt. Dazu werden (c) verschiedene Erklärungsansätze zu diesem Phänomen, die zum einen (d) an Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern anknüpfen, aber auch (e) die zur Zeit wissenschaftlich akzeptierte Meinung enthalten, in Form eines Gesprächs von 3 bis 5 Kindern (f) mit minimalem Text in Dialogform abgebildet, wobei (g) alle Meinungen der Kinder den gleichen Status erhalten, um so bei den Schülerinnen und Schülern eigene Lernprozesse durch kognitive Konflikte auszulösen. Dabei stehen zur Darbietung der Cartoons verschiedene Möglichkeiten wie Poster, Arbeitsblätter und Computer zur Verfügung, die sich in der schulischen Praxis als gleichsam hilfreich erwiesen haben (Birisci, Metin & Karakas, 2010).
Von Andrea Anschütz in der Dissertation Epistemische Überzeugungen von Schülerinnen und Schülern (2012) auf Seite 181Concept Cartoons haben ihren Ursprung Anfang der 1990er Jahre (vgl. Sengul 2011: 2306), als die Bedeutung von Vorstellungen die verschiedenen Fachdidaktiken erreicht hat, Lehrkräfte aber noch keine konkreten methodischen Strategien zum Umgang mit ihnen an die Hand gegeben wurde (vgl. Keogh und Naylor 1999: 431). Concept Cartoons sind daher als Versuch, die Schnittstelle zwischen der konstruktivistischen Erkenntnistheorie, konstruktivistischen Lehr-Lern-Theorien (Abs. 3.2) und der Unterrichtspraxis abzudecken, entwickelt worden (vgl. Keogh und Naylor 1999: 431). Die Bezeichnung „Cartoon“ ist dabei keinesfalls mit Humor oder Satire zu assoziieren, mit denen der Begriff allgemein häufig in Verbindung gebracht wird. Stattdessen weisen sie eine ähnliche Form wie Multiple-Choice-Aufgaben auf, unterscheiden sich von ihnen jedoch dadurch, dass sie Text in Dialogform mit einem visuellen Impuls kombinieren (vgl. Keogh und Naylor 1999: 432).
[...]In den Cartoons wird meist eine alltägliche Situation im Zusammenhang mit einem wissenschaftlichen Phänomen illustriert. Zumeist werden zwischen drei und fünf verschiedene Kinder dargestellt, die unterschiedliche Erklärungen für das abgebildete Phänomen vorschlagen oder unterschiedliche Meinungen hierzu ausdrücken. Entscheidend ist dabei, dass die verwendeten Aussagen typische Vorstellungen, wie sie empirisch belegt und somit auch im Klassenraum zu erwarten sind, wiedergeben. Dabei ist unter den Äußerungen eine Aussage zu finden, die entweder eng mit der wissenschaftlichen Sichtweise zusammenhängt oder ihr sogar gänzlich entspricht. (Vgl. Stephenson und Warwick 2002: 135)
Von Nils Pancratz in der Dissertation Vorstellungen von Lernenden zum Aufbau von Informatiksystemen (2021) auf Seite 305[...]In den Cartoons wird meist eine alltägliche Situation im Zusammenhang mit einem wissenschaftlichen Phänomen illustriert. Zumeist werden zwischen drei und fünf verschiedene Kinder dargestellt, die unterschiedliche Erklärungen für das abgebildete Phänomen vorschlagen oder unterschiedliche Meinungen hierzu ausdrücken. Entscheidend ist dabei, dass die verwendeten Aussagen typische Vorstellungen, wie sie empirisch belegt und somit auch im Klassenraum zu erwarten sind, wiedergeben. Dabei ist unter den Äußerungen eine Aussage zu finden, die entweder eng mit der wissenschaftlichen Sichtweise zusammenhängt oder ihr sogar gänzlich entspricht. (Vgl. Stephenson und Warwick 2002: 135)
Bemerkungen
Mithilfe sogenannter Concept Cartoons können verschiedene Vorstellungen zu einem
Sachverhalt einander gegenübergestellt werden.
Von Anne Beerenwinkel, Ilka Parchmann im Journal Lehrmittel (2010) im Text Ansätze zur Berücksichtigung von Lernervorstellungen in Lehrtexten und Schulbüchern zum kontextorientierten Lernen Although concept cartoons are intended to elicit learners’ concepts, assessment of understanding is not their only or prime purpose. They were intended primarily as an aid to teaching and learning.
Von Brenda Keogh, Stuart Naylor im Text Concept cartoons, teaching and learning in science (1999) Insgesamt wurde meist unter der Verwendung qualitativer Methoden, wie Interviews,
Beobachtungen oder in Einzelfallstudien, und nur vereinzelt mit der Hilfe von Fragebögen die Methode der Concept Cartoons getestet.
Von Andrea Anschütz in der Dissertation Epistemische Überzeugungen von Schülerinnen und Schülern (2012) auf Seite 183Obwohl die Methode der Concept Cartoons in ihrer theoretischen Verortung auch als Möglichkeit
zur Erfassung von Schülervorstellungen angelegt ist, sind empirische Untersuchungen zu diesem
Aspekt nur selten in der Forschung zu finden. So konnten nur zwei Studien ausgemacht werden,
in denen die Idee der Concept Cartoons aufgegriffen wurde, um Schülervorstellungen zu erheben
(Sexton, 2010; Kinchin, 2004).
Von Andrea Anschütz in der Dissertation Epistemische Überzeugungen von Schülerinnen und Schülern (2012) auf Seite 184Concept Cartoons stellen eine gute Möglichkeit dar, um Vorstellungen zu erheben
oder mit den Schülerinnen und Schülern in ein Gespräch über ihre Vorstellungen zu
kommen. Zu jedem Concept Cartoon kann entweder eine Frage in der Art «Was denkst
du?» gestellt werden oder die Lernenden können aufgefordert werden, die Antworten
der Jugendlichen zu diskutieren und anzugeben, wem sie am ehesten zustimmen
würden und warum.
Von Peter Labudde, Susanne Metzger im Buch Fachdidaktik Naturwissenschaft (2019) auf Seite 51Obwohl die Methode der Concept Cartoons in den letzten Jahren zunehmend in das Blickfeld der
fachdidaktischen und didaktischen Forschung gerückt ist, sind empirische Untersuchungen zur Anwendung,
Gestaltung, Akzeptanz und vor allem zu deren Effektivität bisher selten zu finden. Von
den Studien, die Concept Cartoons zum Forschungsgegenstand haben, fokussiert die Mehrzahl wiederum
auf deren Einsatz im Unterricht und die Wahrnehmung bzw. Erfahrungen der beteiligten
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit den Cartoons.
Von Andrea Anschütz in der Dissertation Epistemische Überzeugungen von Schülerinnen und Schülern (2012) auf Seite 182Concept cartoons have multiple uses in the classroom as a teaching, learning, and
assessment tool. Besides eliciting students’ ideas, concept cartoons can stimulate
productive discussion, as well as the clarification and restructuring of ideas (Keogh
& Naylor, 1993). In this regard, concept cartoons have the potential to promote
conceptual change as they promote discussion through which scientifically accepted
ideas are confirmed and alternative conceptions are challenged. In promoting active
involvement and reflection in the learner, concept cartoons are also useful as a
means of peer and self-assessment.
Von Christine Chin, Lay‐Yen Teou im Text Using Concept Cartoons in Formative Assessment (2009) Concept cartoons can engage students in focused discussion when they talk about
the concepts presented by the cartoon characters. This can engender debate and argumentation
among students, particularly if they have opposing ideas and do not agree
with each other’s viewpoints. Hence, the use of concept cartoons offers much promise
in formative assessment as it allows teachers not only to obtain feedback about
students’ thinking but also to address any misconceptions that their students may
have. Furthermore, in the course of debating their ideas, students have the opportunity
to engage in interactive, dialogic talk in a group setting where they articulate their
thoughts, question each other, generate claims, propose explanations, and justify their
reasoning. This kind of discourse, which involves argumentation, has been advocated
by a number of science educators (e.g., Driver, Newton, & Osborne, 2000; Newton,
Driver, & Osborne, 1999) as not only better representing the nature of science but
also provoking more critical and epistemic thinking, as well as developing conceptual
understanding.
Von Christine Chin, Lay‐Yen Teou im Text Using Concept Cartoons in Formative Assessment (2009) Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) |
Häufig co-zitierte Personen
Stuart
Naylor
Naylor
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Keogh
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Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
15 Erwähnungen
- Das Anthropozän als Denkrahmen für Lehr- und Lernprozesse unter den Bedingungen der Kultur der Digitalität (Uta Hauck-Thum)
- Concept cartoons, teaching and learning in science - an evaluation (Brenda Keogh, Stuart Naylor) (1999)
- Using Concept Cartoons in Formative Assessment - Scaffolding students’ argumentation (Christine Chin, Lay‐Yen Teou) (2009)
- What Makes Concept Cartoons More Effective? - Using Research to Inform Practice (Filiz Kabapinar) (2009)
- Lehrmittel - BZL, 28. Jahrgang Heft 1/2010 (Anni Heitzmann, Alois Niggli) (2010)
- Ansätze zur Berücksichtigung von Lernervorstellungen in Lehrtexten und Schulbüchern zum kontextorientierten Lernen (Anne Beerenwinkel, Ilka Parchmann)
- Epistemische Überzeugungen von Schülerinnen und Schülern - Entwicklung eines Erfassungsinstrumentes für die Jahrgangsstufen 3 bis 6 (Andrea Anschütz) (2012)
- Concept Cartoons: What Have We Learnt? (Stuart Naylor, Brenda Keogh) (2012)
- Teaching Computing - Developing as a Reflective Secondary Teacher (Carl Simmons, Claire Hawkins) (2015)
- Physical Computing als Mittel der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung - in der Informatik und als fächerverbindende MINT-Arbeitsweise (Sandra Schulz) (2018)
- Fachdidaktik Naturwissenschaft - 1. - 9. Schuljahr (Peter Labudde, Susanne Metzger) (2019)
- Addressing Global Challenges and Quality Education - 15th European Conference on Technology Enhanced Learning, EC-TEL 2020, Heidelberg, Germany, September 14-18, 2020, Proceedings (Carlos Alario-Hoyos. María Jesús Rodríguez-Triana, Maren Scheffel, Inmaculada Arnedillo-Sánchez, Sebastian Maximilian Dennerlein) (2020)
- WiPSCE '20 - Workshop in Primary and Secondary Computing Education, Virtual Event, Germany, October 28-30, 2020 (Torsten Brinda, Michal Armoni) (2020)
- Dealing with (pre-)conceptions - introduction of a "first aid kit" for "learning doctors" in computer science classes (Nils Pancratz) (2020)
- Lehrkräftebildung neu gedacht - Ein Praxishandbuch für die Lehre in den Naturwissenschaften und deren Didaktiken (Marcus Kubsch, Stefan Sorge, Julia Arnold, Nicole Graulich) (2021)
- Vorstellungen von Lernenden zum Aufbau von Informatiksystemen - eine multimethodische Untersuchung von Lernvoraussetzungen zum Denken in Teilen von Ganzen (Nils Pancratz) (2021)
- WIPSCE '23 - The 18th WiPSCE Conference on Primary and Secondary Computing Education Research (Sue Sentance, Mareen Grillenberger) (2023)
- Using Concept Cartoons for Assessing Children's Conceptions about the Internet (Parvaneh Babari, Michael Hielscher, Peter Adriaan Edelsbrunner, Beat Döbeli Honegger, Bettina Waldvogel, Eva Marinus) (2023)