Das Schulbuch wurde im letzten Jahrhundert wiederholt totgesagt: Bei der Einführung des Schulfernsehens etwa, oder als Film und Tonband Verbreitung in den Schulen fanden. Zuletzt war es der Computer, der das Schulbuch überflüssig machen sollte: Noch bevor er tatsächlich in die Klassenzimmer eingezogen war, verkündeten manche Medienpädagogen in den Achtziger- und Neunzigerjahren das Aus für das Schulbuch. Aber: Totgesagte leben länger! Das Schulbuch - darüber sind sich die meisten Autoren einig (vgl. Bamberger 1998, Olechowski 1995, Pritsche 1992) - wird zumindest in näherer Zukunft als Lehr- und Lernmedium weiterhin eine wichtige Rolle im Unterricht spielen. Allerdings verändert es sich hinsichtlich seiner Funktion und Machart. Bamberger betont die Lotsenfunktion, die dem Schulbuch im Medienverbund verstärkt zukommen wird: In ihm finden sich Querverweise auf andere Medien wie Internet oder Lernsoftware. Zunehmend bieten Schulbuchverlage ihre Untemchtswerke in Kombination mit Lernsoftware an, in der Regel mit einer beigelegten CD-Rom. Im Folgenden sollen Funktionsaspekte, Fragen und Kriterien aufgezeigt werden, die zum Einsatz von Lernsoftware im allgemeinen und von integrierter Lernsoftware (ILS) in Kombination mit dem Schulbuch im speziellen relevant erscheinen.