Um einen empirischen Beitrag zu einer kompetenzförderlichen Gestaltung digitalisierungsbezogener Lehr-Lernangebote im Lehramtsstudium als Erstausbildungsphase angehender Lehrkräfte zu leisten, sind zwei Aspekte von besonderer Bedeutung: Zum einen müssen die Kompetenzen, die für den unterrichtlichen Einsatz digitaler Medien relevant sind, spezifiziert und erfasst werden. Zum anderen müssen Gestaltungsprinzipien für akademische Lehr-Lernveranstaltungen identifiziert werden, die den Erwerb dieser Kompetenzen unterstützen. Eine wissenschaftlich fundierte Modellierung dieser Kompetenzen kann daher als grundlegende Voraussetzung für tragfähige Analysen zur Wirksamkeit dieser Veranstaltungen betrachtet werden. In diesem Kapitel steht die Erörterung eines theoretisch und empirisch fundierten Kompetenzmodells für den unterrichtlichen Einsatz digitaler Medien im Mittelpunkt. Angesichts der wechselseitigen Beziehung zwischen digitalisierungsbezogenen Kompetenzen und Einstellungen werden in diesem Zuge auch die pädagogisch-psychologischen Lehrkräftemerkmale des Professionswissens, der Einstellungen und Überzeugungen im Vergleich zum Kompetenzbegriff betrachtet.

Ich stimme der Kritik am DPACK-Modell grösstenteils zu, finde es aber schade, dass der Bezug der Digitalitätskompetenz auf das Dagstuhl-Dreieck mit keinem Wort erwähnt wird und stattdessen erklärt wird, dass sich die Digitalsitätskompetenz auf Stalder (2016) beziehe. Meiner Ansicht nach geht damit ein wesentlicher Aspekt des DPACK-Modells verloren - auch bezüglich einer möglichen empirischen Fundierung.