Die Illusion der RegelDatafizierung als Form technischer Welterzeugung
Christoph Richter, Heidrun Allert
Zu finden in: Datafizierung in der Bildung (Seite 43 bis 61), 2023
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Zusammenfassungen
Der Beitrag rückt neben dem reduktiven Moment der Datafizierung als einer modellhaft verkürzten
Darstellung von Realität auch das produktive Moment der Daten als Produkt technischer
Welterzeugung in den Blick. Daten sind damit Objekte, die in spezifischen Formaten
generiert werden, die Welt erweitern und mit denen man etwas tun kann. Die Illusion der Regel
greift auf das Konzept der repräsentationalen Form zurück, um die technische Seite der Datafizierung
zu betrachten. Der Betrag beharrt auf der Eigensinnigkeit und Widerständigkeit der
Technik, die sich nicht in den Wünschen und Ideen ihrer Entwickler:innen erschöpft und auch
kein bloßer Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse ist, sondern ihren eigenen Entwicklungslinien
folgt.
Von Christoph Richter, Heidrun Allert im Buch Datafizierung in der Bildung (2023) im Text Die Illusion der Regel In ihrem Beitrag Die Illusion der Regel – Datafizierung als Form technischer Welterzeugung
beschäftigen sich Christoph Richter und Heidrun Allert sowohl mit dem, wie sie
es nennen, reduktiven als auch dem produktiven Moment von Datafizierung. Ausgehend
davon, dass Daten Realität modellhaft und gleichsam verkürzt darstellen,
rücken sie eine technische bzw. informatische Perspektive im Rahmen von Modellbildung
auf Daten und Datenerzeugung in den Blick. Dabei verweisen sie zugleich
auf deren reflexive Verschränkung mit digitalen Technologien, Daten und sozialen
Praktiken. Anhand von zwei Beispielen aus dem Bildungsbereich verdeutlichen sie
die Bedeutung repräsentationaler Formate wie die Standards LOM und xAPI für eine
kritische Auseinandersetzung mit Fragen der Datafizierung. Mit ihrer Konzeption
von Datafizierung als integralem Moment informatischer Modellbildung eröffnen
Richter und Allert die Möglichkeit einer bildungsinformatischen Datenkritik,
die sich der Reduktion des Praktischen auf gegebene Formate vergewissert.
Von Mandy Schiefner-Rohs, Sandra Hofhues, Andreas Breiter im Buch Datafizierung in der Bildung (2023) im Text Zum Anspruch, Bildung zu vermessen Der Beitrag arbeitet zunächst das Konzept der repräsentationalen Form als
(technische) Voraussetzung informatischer Modellbildung und damit der Datafizierung
heraus. Mit dem Konzept der repräsentationalen Form wird es möglich,
nicht nur die Gemachtheit der Daten, sondern auch die materiellen Qualitäten
der Daten und die hiermit verbundenen Möglichkeiten, aber auch Grenzen der
(digitalen) Formbildung in den Blick zu nehmen. Das daran anschließende Kapitel
befasst sich mit der im Gegenzug zur Datafizierung als Form der informatischen
Modellbildung notwendigen praktischen Abschirmung des technischen Kerns.
Hierbei wird der Umstand hervorgehoben, dass Daten und die ihnen zugrundeliegenden
Formate nicht nur einer technischen, sondern immer auch einer
praktischen Anschlussfähigkeit bedürfen. Um diese Überlegungen zu konkretisieren,
befasst sich der Beitrag im weiteren Verlauf mit dem ›Standard for Learning
Objects Metadata‹ (LOM) sowie der ›Experience API‹ (xAPI) als Beispielen für repräsentationale
Formate zur Datafizierung von Lernressourcen beziehungsweise -prozessen. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf die Möglichkeiten einer
bildungsinformatischen Datenkritik.
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- Jahrbuch Medienpädagogik 21 (Claudia de Witt, Sandra Hofhues, Mandy Schiefner, Valentin Dander, Nina Grünberger) (2024)
- Für eine ‹technologiebewusste Medienpädagogik› jenseits der Digitalisierung - Ein Weg in die Archive der Technizität (Christoph Richter, Heidrun Allert)
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.