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Beats Biblionetz - Texte

Laptops im Kindergarten?

Zu finden in: Digitale Demenz, 2012  local 
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iconZusammenfassungen

Manfred SpitzerDas Gehirn eines Erwachsenen unterscheidet sich grundlegend von dem in der Entwicklung begriffenen Kindergehirn. Diese simple Tatsache wird von praktisch allen »Experten«, die sich zum Thema digitale Medien im Bildungsbereich äußern, übergangen.
Kinder lernen deutlich schneller als Erwachsene. Sie müssen dies tun, denn sie wissen noch nichts und sollen sich die Welt rasch aneignen. Zugleich müssen sie auch genau sein. Beides geht nur, wenn anfangs schnell und später langsamer gelernt wird. Deswegen lernen Erwachsene deutlich langsamer als Kinder, und folgerichtig gelten für das Lernen bei Kindern nicht die gleichen Überlegungen wie bei Erwachsenen. Insofern sind Bildungsinvestitionen im Kindergarten mit Abstand am besten aufgehoben.
Ein Drittel unseres Gehirns ist dafür zuständig, dass wir unseren Körper bewegen, d. h., dass wir in der Welt handeln, also aktiv m sie eingreifen und sie nicht nur passiv zur Kenntnis nehmen. Schon der Ausdruck Be-greifen zeigt die Bedeutung der Hand beim Lernen auf. Die Finger eignen sich nicht zuletzt deswegen so gut zum Zählen, weil sie sehr »gelenkig« sind: Im Gegensatz zu anderen Primaten, die auf den Händen laufen oder mit ihnen klettern, wurden die Hände des Menschen durch den aufrechten Gang frei für eine neue Rolle als Feinwerkzeug. Dies setzt ein intensives Training der Feinmotorik in der Kindheit voraus. Daher sind Fingerspiele, bei denen eine kleine Handlung so vorgeführt wird, dass die Finger die Rolle von Personen, Tieren oder Dingen übernehmen, so wichtig. Durch sie werden nach Art des Theaters Bewegungen mit Handlungen verknüpft, mit Beschreibungen und Vorführungen. Zum leichteren Merken erfolgt die sprachliche Begleitung der Bewegungen oft in Form von Kinderreimen oder Kinderliedern.
Die Hand spielt nicht nur beim Erlernen ttpnfyreter einzelner Dinge eine wichtige Rolle (wenn Sie es nicht glauben, dann beschreiben Sie bitte kurz eine Wendeltreppe!), sondern auch beim Erlernen allgemeinen Wissens (semantisches Gedächtnis; vergleiche die Studie mit den Nobjects) und sogar abstrakter Begriffe wie der Zahlen. Wer möchte, dass aus seinen Kindern Mathematiker oder Spezialisten für Informationstechnik werden, der sorge für Fingerspiele statt für Laptops in den Kindergärten. Und wer die Schriftsprache ernst nimmt, der sollte eher für Bleistifte als für Tastaturen plädieren.
Von Manfred Spitzer im Buch Digitale Demenz (2012) im Text Laptops im Kindergarten?

iconBemerkungen

Beat Döbeli HoneggerIm Kapitel Laptops im Kindergarten greift Manfred Spitzer mehrfach zum Strohmann-Argument, z.B. wenn er behauptet, es gäbe Leute, die im Kindergarten Fingerspiele durch Laptops ersetzen möchten (S. 168) oder wenn er Wolf-Rüdiger Wagner unterstellt, er befürworte die ausschliessliche Welterschliessung durch Mausklick (S.180).
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 06.08.2012
Beat Döbeli HoneggerDas Literaturverzeichnis ist unvollständig. Es fehlen die mindestens folgende Literaturbelege:
  • Flechsig 1920, zitiert auf Seite 160
  • Fuster, 1995, zitiert auf Seite 161
  • Chang & Merzenich 2003, zitiert auf Seite 169
  • ...
  • Longchamp et al. 2005, zitiert auf Seite 180
  • Longchamp et al. 2008, zitiert auf Seite 180
  • Longchamp et al. 2011, zitiert auf Seite 181
Vermutlich fehlen sämtliche Literaturbelege des Kapitels 7, die nicht auch in anderen Kapiteln zitiert werden.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 06.08.2012
Beat Döbeli HoneggerPraktisch zum Standardwerkzeug gehört bei Manfred Spitzer die rhetorische Figur des falschen Dilemmas, auch Entweder-Oder-Taktik genannt. Spitzer präsentiert eine (aus seiner Sicht) gute Variante ohne digitale Medien und eine (aus seiner Sicht) schlechte Variante mit digitalen Medien. Dann versucht er nachzuweisen, dass die erste Variante besser ist als die zweite. Dass eine Mischung der ersten beiden Varianten (Nutzung von digitalen und nichtdigitalen Werkzeugen in einem gesunden Verhältnis) evtl. die optimale dritte Alternative wäre, erwähnt er nie.
Beispiele:
  • Laptops oder Fingerspiele im Kindergarten (S. 168)
  • Bleistift oder Tastatur (S. 180-184)
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 06.08.2012

iconDieser Text erwähnt ...


Personen
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Wolf-Rüdiger Wagner

Fragen
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Ab welchem Alter sollen Kinder den Zugang zu Computern erhalten?

Aussagen
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Kinder benötigen reale und nicht virtuelle Erfahrungenchildren need real and not virtual experiences
Schreiben am Computer führt zu verminderter Lesekompetenz

Begriffe
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Bildungeducation (Bildung) , Deklaratives/explizites Gedächtnis , EmbodimentEmbodiment , Episoden-Gedächtnis , Föderalismus , Gedächtnismemory , Gehirnbrain , Handelnacting , Intelligenzintelligence , Intelligenztest / IQ , Kinderchildren , Kindergarten , Körperbody , Lernenlearning , Lesekompetenz , Mathematikmathematics , Medienmedia , Mensch , Notebooklaptop , Notebooks an Schulennotebooks in schools , Primärerfahrung , Reflex , Schreibenwriting , Schreiben am Computerwriting with a computer , Schreiben von Handhand writing , Schrift , Schriftspracherwerb , Sprachelanguage
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Bücher
Jahr  Umschlag Titel Abrufe IBOBKBLB
2004   Medienkompetenz revisited (Wolf-Rüdiger Wagner) 5, 5, 5, 11, 17, 4, 2, 2, 5, 23, 4, 9 18 155 9 3024

iconDieser Text erwähnt vermutlich nicht ... Eine statistisch erstelle Liste von nicht erwähnten (oder zumindest nicht erfassten) Begriffen, die aufgrund der erwähnten Begriffe eine hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen, erwähnt zu werden.

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iconBeat und dieser Text

Beat hat Dieser Text während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.

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