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Beats Biblionetz - Begriffe

Schreiben am Computer writing with a computer

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconSynonyme

Schreiben am Computer, writing with a computer, Digitales Schreiben

iconBemerkungen

Engelbarts TraumDie Fähigkeit, das Layout von Texten angemessen zu gestalten, hat heute eine ähnliche soziale Bedeutung gewonnen wie in früheren Zeiten eine harmonische Handschrift.
Von Henning Lobin im Buch Engelbarts Traum (2014) im Text Digitalkultur
Mark WarschauerMost children related that they find it easier and more enjoyable to write by computer than by hand, and teachers commented that students write at greater length on laptops.
Von Mark Warschauer im Text Learning to Write in the Laptop Classroom (2009)
Schreiben mit der HandDie Unterscheidung von Handschreiben und Tippen wird im öffentlichen Diskurs fälschlicherweise häufig mit dem Gegensatzpaar analog/digital parallelgeführt, weshalb ich kurz auf die Begriffe eingehen möchte (vgl. auch Schröter & Böhnke 2004 und Schrey 2017: 147–169).
Von Andi Gredig in der Dissertation Schreiben mit der Hand (2021)
Philippe WampflerDie Frage, ob analoges oder digitales Schreiben pädagogisch wertvoller sei, ist bedeutungslos: Auf absehbare Zeit werden Kinder im deutschsprachigen Raum beides betreiben. Das Primat des analogen Schreibens an Schulen ist aus technischen, feinmotorischen, ideologischen und didaktischen Gründen nicht wegzudenken.
Von Philippe Wampfler im Buch Deutsch Digital im Text Schreiben in sozialen Netzwerken (2016) auf Seite  84
Barbara KochanBefürchtungen wie: die Kinder würden, verwöhnt durch bequemes Tippen, nicht mehr lernen wollen, mit der Hand zu schreiben; die Handschrift würde unter dem Tippen leiden; die Kinder würden schließlich das Schreiben meiden, wenn ihnen kein Computer verfügbar ist - solche Befürchtungen wurden in der Praxis nicht bestätigt. Auch nicht in England, wo die Kinder in einigen Klassen die Tastatur benutzen, bevor sie mit der Hand schreiben lernen.
Von Barbara Kochan im Buch Handbuch Grundschule und Computer (1996) im Text Der Computer als Herausforderung zum Nachdenken über schriftsprachliches Lernen und Schreibkultur in der Grundschule
Und vielleicht gäbe es nach der Umstellung auf die Tastatur auch weniger Opfer des sogenannten Handschriften-Effekts. Demnach schliessen Lehrer aus einer schludrigen Handschrift auch auf inhaltliche Mängel des Textes. Wie der Erziehungswissenschaftler Steve Graham von der Arizona State University in Florida gezeigt hat, bewerten Lehrer denselben Aufsatz unterschiedlich – je nachdem, ob sie ihn in sauberer oder hingeschmierter Schrift zu lesen bekommen.
Von Katrin Blawat im Text Schluss mit Tinte (2018)
Digital lesenÜberzeugender sind da die aus dem Tübinger Leibniz- Institut für Wissensmedien berichteten Befunde über die Nützlichkeit des Tastaturschreibens für die Rechtschreibgenauigkeit und das Korrekturverhalten von Kindern mit einer bereits diagnostizierten Lese-Rechtschreib- oder Rechtschreibstörung. Sie profitierten nämlich mehr von der Computernutzung als andere Kinder. Sowohl beim Abschreiben eines Textes als auch bei der freien Textproduktion arbeiteten sie weniger fehleranfällig als mit der Hand und machten mehr Selbstkorrekturen.
Von Andreas Gold im Buch Digital lesen (2023) im Text Digital lesen 6–17: Wie lernt man das?
Barbara KochanAls Schreibwerkzeug gehört der Computer in jede Grundschulklasse, von der Eingangsstufe bzw. vom ersten Schuljahr an - allerdings im Rahmen eines entfaltenden Schreibunterrichts, der als schriftkulturelles Beziehungsgeflecht für selbstbestimmtes Schreiben organisiert wird. - Eine bloße Hereinnahme des Computers, womöglich als "Lernmaschine", in didaktisch ohnehin untaugliche Unterrichtskonzepte wäre ein Rückschritt, insofern der Computer dabei veraltete "lehrende" Unterrichtsformen - unter dem Anschein der Neuerung - verschleiern und verfestigen, statt entlarven und lockern würde.
Von Barbara Kochan im Buch Handbuch Grundschule und Computer (1996) im Text Der Computer als Herausforderung zum Nachdenken über schriftsprachliches Lernen und Schreibkultur in der Grundschule auf Seite  141
Barbara KochanOft wird gegen das maschinenschriftliche Schreiben (in der Grundschule) eingewendet, daß die Handschrift als Persönlichkeitsausdruck viel wertvoller ist. Richtig! Aber: Bislang hat die Schule diesen Wert alles andere als respektiert. Normeinhaltung und eine von Erwachsenen bestimmte Ästhetik sind vielfach die Maßstäbe, nach denen Kinderhandschriften (auch in Form von Zensuren) kritisiert werden - ohne Respekt vor der Persönlichkeit, die sich in einer jeden (also auch in einer "schlechten") Handschrift ausdrückt. Die Maschinenschrift bietet - so gesehen - den Kindern eine Möglichkeit, sich Diskriminierungen ihrer Handschrift (und damit ihrer Person) zu entziehen.
Von Barbara Kochan im Buch Handbuch Grundschule und Computer (1996) im Text Der Computer als Herausforderung zum Nachdenken über schriftsprachliches Lernen und Schreibkultur in der Grundschule auf Seite  147
Barbara KochanAls Schreibwerkzeug bietet der Computer die Möglichkeit, das Wechselspiel zwischen sozialem, geistigem und technischem Schreibprozeß so erheblich zu verändern, daß wir von Veränderung, wenn nicht von Revolution der Schriftkultur sprechen können. Nach meinen Darlegungen liefe diese Veränderung aber nicht auf das befürchtete "Ende der Schriftkultur" hinaus. Viel wahrscheinlicher ist, daß "Microcomputer zur Verbreitung von Literalität in einem heute noch unvorstellbaren Maße" beitragen (Smith, 1983, S. 146). Die Art und das Ausmaß der Veränderung hängen aber nicht allein von den Möglichkeiten ab, die das Werkzeug bietet, sondern vor allem davon, ob und wie diese Möglichkeiten von den Menschen genutzt werden.
Von Barbara Kochan im Buch Handbuch Grundschule und Computer (1996) im Text Der Computer als Herausforderung zum Nachdenken über schriftsprachliches Lernen und Schreibkultur in der Grundschule auf Seite  140
Insgesamt greift die Frage, ob das Schreiben mit der Hand oder das Schreiben mit der Tastatur (an sich) besser ist und eine Technik Vorteile gegenüber der anderen hat, zu kurz. Denn sie vernachlässigt viele verschiedene Aspekte, die bei beiden Techniken eine Rolle spielen. Dazu gehört etwa, zu welchem Zweck die Lernenden das Schreiben mit der Hand oder der Tastatur einsetzen, also etwa ob sie eine Bewerbung schreiben oder sich Notizen machen, und wie flüssig und automatisiert die Lernenden mit der Hand oder der Tastatur schreiben können. Die hier einbezogenen Studien (Frahm & Blatt, 2015; Philipp, 2012; Feng et al., 2019) zeigen, dass flüssiges Schreiben, sei es mit der Hand oder der Tastatur, mit einer höheren Textqualität und größeren Textmengen einhergeht.
Von Necle Bulut im Text Handschrift in der digitalisierten Welt (2019)
Interface CultureEin oder zwei Jahrzehnte später kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, ohne Computer zu schreiben. Selbst wenn ich mir mit einem Kugelschreiber nur ein paar Notizen machen soll, habe ich das Gefühl, daß etwas nicht stimmt, etwa so, als könnte ein Querschnittsgelähmter plötzlich wieder seine Beine gebrauchen. Ich muß dann an das Schreiben denken, muß es mir bewußt machten, wenn die Hand die Wörter auf das Papier kritzelt, muß über das Schreiben an sich nachdenken. Da ist nichts von dem mühelosen Dahinströmen der Arbeit am Textverarbeitungscomputer. Es ist eine mühselige Plackerei, bei der ich gegen meine neuen Gewohnheiten ankämpfen muß. Bleistift und Papier sind für mich heute etwas vollkommen anderes - sie haben die Aura einer unterlegenen Technologie an sich und kommen mir wie Geräte vor, die man zwar benutzen kann, um sich eine Telefonnummer zu notieren, jedoch kaum für mehr.
Von Steven Johnson im Buch Interface Culture (1997) im Text Text auf Seite  158
Dominik PetkoComputergestütztes Schreiben bietet im Vergleich zum handschriftlichen Textverfassen eine Reihe von Unterschieden und Potenzialen. Die Texteingabe geschieht in der Regel über eine Tastatur, was eine Hürde sein kann, weil flüssiges Tastaturschreiben gewisse motorische Fähigkeiten und vor allem Übung voraussetzt. Gleichzeitig ist die Texteingabe weniger linear, da Textelemente auch nachträglich verändert, ergänzt, gelöscht oder verschoben werden können. Texte können gespeichert, wieder geöffnet und beliebig oft überarbeitet werden. Weitere Vorteile liegen in den gestalterischen Möglichkeiten, mit Formatierungen, Schriftarten und Formatvorlagen zu arbeiten, Tabellen, Bilder und Multimedia einzufügen sowie Funktionen wie Seitenzahlen oder Inhaltsverzeichnisse zu automatisieren. Automatische Rechtschreibkorrekturen und Silbentrennungen können die Sensibilität für diese Aspekte erhöhen. Digitaler Text lässt sich schließlich leichter durchsuchen, verbreiten und weiterverarbeiten. Diese Vorteile des digitalen Schreibens erlauben es den Lernenden, ihren Text zu reflektieren und die Qualität der Texte zu verbessern.
Von Dominik Petko im Buch Einführung in die Mediendidaktik (2014) im Text Digitale Lern- und Unterrichtsmedien auf Seite  54
Beat Döbeli Honegger
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 03.07.2006
Barbara KochanDer Computer ermöglicht als Schreibwerkzeug ein radikal anderes Verhältnis zwischen dem geistigen und dem technischen Prozeß: Er erlaubt, den technischen Prozeß an die geistige Flatterhaftigkeit anzupassen. Am Computer muß der Schreiber das lineare Produkt nicht auf entsprechend Lineare Weise produzieren. Dadurch können die Interaktionen zwischen den Komponenten des Schreibens intensiviert werden. Der Text läßt sich am Monitor jederzeit "kneten". Deshalb kann der Schreiber Hemmungen überwinden und vorläufig, auch bruchstückhaft, drauflosschreiben. Der vorläufige Text fordert zum kritischen Lesen heraus und unterstützt so das allmähliche Verfertigen der Gedanken beim, ja durch Schreiben. Die Flexibilität des Textes auf dem Monitor erlaubt auch ein Entzerren einzelner Schreibkomponenten in ein zeitliches Nacheinander. Beispielsweise kann sich der Schreiber zunächst auf den Inhalt, in einem späteren Durchgang auf die Formulierungen konzentrieren; Rechtschreibfragen kann er noch später klären; über die Plazierung des Textes auf der Seite und dessen optische Gestaltung ("Layout") braucht er ganz zum Schluß zu befinden. Alles bleibt revidierbar - bis der Schreiber mit dem Ergebnis einverstanden ist.
Von Barbara Kochan im Buch Handbuch Grundschule und Computer (1996) im Text Der Computer als Herausforderung zum Nachdenken über schriftsprachliches Lernen und Schreibkultur in der Grundschule auf Seite  139

iconVerwandte Objeke

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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Schreibenwriting(0.2), Schreiben von Handhand writing(0.18), Schriftspracherwerb(0.03)
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Verwandte Aussagen
Der Computer kann das Lesen- und Schreibenlernen fördern.
Schreiben am Computer erleichtert die Überarbeitung von Textenwriting with a computer facilitates revisions of text
Schreiben am Computer erleichtert die Veröffentlichung der eigenen Arbeit
Schreiben am Computer führt zu verminderter Lesekompetenz
1:1-Computing erleichtert das Schreiben am Computer
Schülerinnen und Schüler schreiben am Computer längere Texte als von Handstudents write longer texts when they can use a computer for writing
Schreiben am Computer kann die Schreibmotivation fördern.writing with a computer can foster the motivation to write
Schreiben am Computer vereinfacht das gemeinsame Erarbeiten von Texten

iconRelevante Personen

iconHäufig erwähnende Personen

iconHäufig co-zitierte Personen

Barbara Kochan Barbara
Kochan
Pam A. Mueller Pam A.
Mueller
Daniel M. Oppenheimer Daniel M.
Oppenheimer
Günther Herz Günther
Herz
Brigitte Lietzau Brigitte
Lietzau
Norbert Kühn Norbert
Kühn
J. Reichen J.
Reichen

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