Verstehen - Vernetzen - VerantwortenWarum Medienbildung und informatische Bildung uns alle angehen und wir sie gemeinsam weiterentwickeln sollten
Zu finden in: Informatische Bildung zum Verstehen und Gestalten der digitalen Welt (Seite 31 bis 48), 2017
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Zusammenfassungen
Digital ist ein Begriff, der uns heute in sämtlichen Lebensbereichen begegnet. Das
„Digitale“ ist aber nicht nur ein omnipräsenter Hashtag, sondern bezeichnet technologische und
technische Entwicklungen, die in hohem Maße subjekt- und gesellschaftsprägend sind. Diese
sozialisatorische Relevanz des Digitalen soll im vorliegenden Beitrag anhand von fünf Thesen
exemplarisch aufgezeigt werden: So beeinflussen digitale Medien unsere Wahrnehmung und damit
die produktive Verarbeitung von Wirklichkeit. Aufgrund der ständigen Verfügbarkeit (mobiler)
digitaler Medien, Werkzeuge und technischer Netze umgeben uns auch unsere sozialen Netzwerke
permanent, was neue Formen sozialer Eingebundenheit sowie interessen- und kontextbezogene
Vergemeinschaftungen ermöglicht. Da wir mit digitalen Medien nicht nur Umwelt wahrnehmen,
sondern zunehmend auch selbst Realität in Form von digitalen Artefakten und Werkstoffen
erzeugen, verschmelzen einerseits unsere „analogen“ und „virtuellen“ Realitäten; andererseits
werden Realitätskonstruktionen unmittelbar erlebbar. Hiervon kann die Entwicklung von Subjekt
und Gesellschaft nicht unbeeindruckt bleiben – denn digitale Medien und Werkzeuge sind
inzwischen in sämtlichen Sozialisationsinstanzen allgegenwärtig und entwickeln sich aufgrund
ihrer neuen sozialen Bedeutung zunehmend vom Interface zum kommunizierenden Gegenüber.
Auslöser von subjekt- und gesellschaftskonstituierenden Konstruktionsprozessen sind also nicht
nur andere Menschen, sondern auch deren mediale Artefakte – Dinge, die mittels digitaler
Werkzeuge produziert und manipuliert werden und Individuen in zunehmendem Maße
kommunikativ vernetzen. Digitale Medien sollten daher sowohl als Mittel als auch als Gegenstand
einen zentralen Platz im schulischen Unterricht einnehmen. Zudem zielt die Medienbildung auf die
Bildung des Subjekts. Die gesellschaftliche Teilhabe setzt künftig das mediengebildete Subjekt
voraus. Doch wird es nicht mehr nur in der Hand der oder des Einzelnen liegen, Kontrolle über die
Werkstoffe der Zukunft, die Daten und Algorithmen, zu behalten. Da die Prozesse hinter dem
Interface der Maschine für Menschen nicht mehr unmittelbar durchschaubar und kontrollierbar
sind, ist gleichermaßen auch eine Sensibilisierung für Technik und technische Prozesse desiderat,
die hinter den digitalen Medien und in den Werkzeugen stecken. Denn unsere sozialen Realitäten,
ob digital oder analog, sind aktiver und individueller denn je gestaltbar – in dieser Gestaltbarkeit
steckt gleichermaßen ein zu nutzendes Potential sowie eine zu erbringende Pflicht. Aus diesen
Potentialen und sich eröffnenden Gestaltungsspielräumen heraus erwächst unsere Verantwortung,
Medienerziehung und informatische Bildung idealerweise gemeinsam weiterzudenken.
Von Thomas Knaus im Konferenz-Band Informatische Bildung zum Verstehen und Gestalten der digitalen Welt (2017) im Text Verstehen - Vernetzen - Verantworten Dieses Konferenz-Paper erwähnt ...
Personen KB IB clear | Sandra Aßmann , Thomas Bartoschek , Julia Behrens , Walter Benjamin , Nadine Bergner , Torsten Brinda , Niels Brüggen , Wolfgang Coy , Valentin Dander , Ira Diethelm , Leonore Dietrich , Beat Döbeli Honegger , Katja Friedrich , Rüdiger Fries , Harald Gapski , Rainer Gemulla , Werner Hartmann , Lutz Hellmig , Bardo Herzig , Jürgen Hollatz , Henry Jenkins , Benjamin Jörissen , Reinhard Keil , Sven Kommer , Kultusministerkonferenz , Peter Kusterer , Lev Manovich , Alexander Mittag , Andreas Oberweis , Torsten Otto , Alexander Rabe , Gerhard Röhner , Ralf Romeike , Heidi Schelhowe , Björn Scheuermann , Birgit Schmitz , Johannes Schöning , Detlef Schubert , Carsten Schulte , Gerda Sieben , Friederike Siller , Hartmut Sommer , Angela Tillmann , Albert Treber , Gerhard Tulodziecki , Ralf Vollbrecht , Etienne Wenger , Martin Zimnol , Isabel Zorn | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | AdaptivitätAdaptive Control , Algorithmusalgorithm , analog , Dagstuhl DreieckDagstuhl triangle , Datendata , Denkenthinking , Informatikcomputer science , Informatik-Unterricht (Fachinformatik)Computer Science Education , Informatikunterricht in der Schule , informatische Bildung , Medienbildung , Medienerziehung , Medienpädagogik , Sozialisation , Unterricht , Verantwortungresponsability , Zukunftfuture | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nicht erwähnte Begriffe | Anwendungsorientierte Perspektive, Digitalisierung, Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive, Informatik-Didaktik, LehrerIn, Schule, Technologische Perspektive |
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Beat und dieses Konferenz-Paper
Beat hat Dieses Konferenz-Paper während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.