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Beats Biblionetz - Begriffe

blockchain

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconDefinitionen

Sie ist eine dezentrale, von den Nutzern gemeinsam betriebene Datenbank, die es ermöglicht, dass Menschen Informationen untereinander fälschungssicher und transparent übermitteln.
Von Simone Luchetta im Text Per Einhorn durchs Crypto Valley (2022)
Eine Blockchain ist im Kern eine Datenbank. Das Besondere daran: Einträge können, wenn sie der Kette einmal angehängt wurden, nicht mehr verändert werden, ohne dass dies jedermann sehen würde. Anders als gewöhnliche Datenbanken lagern Blockchains typischerweise auch nicht nur auf einem Rechner: Verschiedene Computer halten parallel jeweils eine Kopie à jour.
Von Simon Schmid im Text Pragmatiker machen die Krypto-Revolution (2018)
Mit der Blockchain wird aus dem Internet der Information ein Internet des Wertes. In seiner simpelsten Form ist die Blockchain ein Netzwerk, das Nutzern erlaubt, einander anonym Geld zuzuschicken, ohne von einer Bank abhängig zu sein. Die Blockchain ist wie ein riesiges offenes Buch, in die jede Transaktion notiert wird. Das Buch liegt als Kopie auf Tausenden Rechnern. Wenn jemand eine Transaktion tätigt, wird diese ins erste Buch notiert, dann ins nächste kopiert und so weiter. Wenn mehr als die Hälfte der Bücher die Transaktion registriert haben und es keine Konflikte mit anderen Eintragungen gegeben hat, gilt die Geldüberweisung als bestätigt. So verhindert die Blockchain, dass dieselbe Zwanzigernote doppelt oder dreifach überwiesen wird.
Von Alex Tapscott im Text «Ob diese Technologie Jobs vernichtet? Massenweise, ja!» (2017)

In der Marketing- und der Consultingbranche werden Blockchains gerne als revolutionäre Erfindung angepriesen, die existierende Geschäftsmodelle über den Haufen werfen und das Internet von Grund auf verändern würden.

Technisch betrachtet sind Blockchains eine Kombination – aus diversen Werkzeugen, die in der Informatik schon länger bekannt sind:

  1. Dezentrale Datenbanken: Daten werden nicht auf einem zentralen Computer, sondern auf mehreren Rechnern gespeichert.

  2. Authentizität: Die einzelnen Einträge in der Datenbank werden kryptografisch signiert – von den jeweiligen Urhebern.

  3. Verlinkte Blöcke: Einträge werden einzeln bzw. gruppenweise mit kryptografischen Techniken unwiderruflich aneinandergereiht.

  4. Konsens-Algorithmen: Die Computer nutzen ein festgelegtes Protokoll, um zu ermitteln, welche Version der Datenbank aktuell gültig ist.

Das Neuartige an Blockchains ist, dass sie mit diesen Werkzeugen eine Art Logbuch erstellen. Blockchains sind lange Listen – mit persönlichen Einträgen jedes Nutzers, der je mit ihnen interagiert hat. Solche Listen gab es bereits früher – doch sie waren nicht dezentral organisiert.

Von Simon Schmid im Text Pragmatiker machen die Krypto-Revolution (2018)

iconBemerkungen

Michael SeemannWenn man also die libertäre Grundannahme, dass die Menschen den Institutionen mißtrauen sollen, nicht teilt, dann ist die Blockchain nur die ineffzienteste Datenbank der Welt.
Von Michael Seemann im Text Blockchain für Dummies (2018)
Wann immer ich nach dem konkreten Vorteil von Blockchain-basierten Technologien gegenüber einem Ansatz ohne Blockchain gefragt habe, wurden die Antworten ausweichend oder widersprüchlich.
Von Marcel Waldvogel im Text Per Anhalter durch die Blockchain (2022)
Hype oder Hilfe?Die Schweiz gilt als ein internationaler Hub für Blockchain, mit zukunftsgerichteten Regulierungen, führenden Forschungszentren und über 1 100 Unternehmen, die Blockchain- Lösungen entwickeln.
Von Jan Bieser, Daniel Fasnacht im Buch Hype oder Hilfe? (2023)
Michael SeemannWenn man also in Blockchain investiert, macht man eine Wette gegen das Vertrauen in die Institutionen. Und das ist auch der Grund, warum diese Wette noch nicht ein einziges Mal gewonnen wurde. Denn die Ideologie des Anarchokapitalismus ist naiv.
Von Michael Seemann im Text Blockchain für Dummies (2018)
Wenn Bitcoin und Krypto­währungen das Versprechen sind, kostenlos reich zu werden, dann ist das die Business­version des Versprechens, dass Sie mit Blockchain kostenlos organisatorische Effizienz haben oder Ihre Daten gratis in Ordnung halten können. Auch das wird nicht passieren.
Von David Gerard im Text «Magie gibt es halt nicht. Und schon gar nicht, wenns ums Geschäft geht» (2022)
Everyone says the blockchain, the technology underpinning cryptocurrencies such as bitcoin, is going to change EVERYTHING. And yet, after years of tireless effort and billions of dollars invested, nobody has actually come up with a use for the blockchain — besides currency speculation and illegal transactions.
Von Kai Stinchcombe im Text Ten years in, nobody has come up with a use for blockchain (2017)
Von den Blockchain-Verfechtern wird kritisiert, dass das aktuelle Wirtschaftssystem von Gier, Ineffizienz, Intransparenz und übermässiger Komplexität geprägt sei. Aber das Ziel, auf das die Verfechter hinarbeiten, ist ein neues, nun digitales Wirtschaftssystem, welches von Gier, Ineffizienz, Intransparenz und übermässiger Komplexität geprägt wird.
Von Marcel Waldvogel im Text Per Anhalter durch die Blockchain (2022)
Michael SeemannHinter Blockchain verbirgt sich der libertäre Wunsch einer Gesellschaft ohne Institutionen. Statt Vertrauen in Institutionen sollen wir Vertrauen in die Kryptographie haben. Statt unserer Bank sollen wir auf die Unknackbarkeit von Verschlüsselung vertrauen, statt auf Uber oder einer Taxi-App sollen wir einem Protokoll vertrauen, das uns einen Fahrer zu vermittelt.
Von Michael Seemann im Text Blockchain für Dummies (2018)
Wozu diese Listen tatsächlich gut sein könnten, darüber zerbricht sich die IT-Branche derzeit den Kopf. «Normalerweise hat man zuerst ein Problem und sucht dann eine Lösung dafür», sagt Thomas Puschmann, Leiter des Swiss FinTech Innovation Lab an der Universität Zürich. «Mit Blockchains ist es umgekehrt: Die Lösung ist da – jetzt sucht man nach passenden Problemen.»
Von Simon Schmid im Text Pragmatiker machen die Krypto-Revolution (2018)
Michael SeemannAll das bedeutet übrigens nicht, dass es nicht irgendwann einen sinnvollen Einsatzzweck von Blockchains geben kann – vielleicht auch von Tezos. Doch so lange der Kryptoanarchismus den Menschen und die Gesellschaft derart missversteht, wird auch in Zukunft jedes Blockchain-Startup gegen jede halbwegs vertrauensvolle Institution mit einfacher Datenbank verlieren. Und gegen Menschen, die sich wenigstens ein bisschen vertrauen.
Von Michael Seemann im Text Ist die Blockchain eine Lösung für ein Problem, das es nicht gibt? (2018)
Michael SeemannRein technisch kann eine Blockchain dasselbe, was jede Nullachtfuffzehn-Datenbank schon lange kann – tendenziell eher weniger. Das einzige Feature, das Blockchain auszeichnet, ist, dass niemand einer zentralen Instanz vertrauen muss. Statt einer Datenbank braucht es Millionen Datenbanken. Statt eine Transaktion einmal aufzuschreiben muss sie Millionen mal aufgeschrieben werden. All das kostet Zeit, Rechenkraft und Ressourcen
Von Michael Seemann im Text Blockchain für Dummies (2018)
Tatsächlich mischen Zug und die Schweiz an vorderster Kryptofront mit. Nirgends sonst gibt es eine höhere Dichte an Jungunternehmern, Expertinnen und Hochschulen, die auf die Blockchain- Technologie setzen. In keinem anderen Land sind die Rahmenbedingungen so klar reguliert. Im vergangenen Jahr befürworteten Stände- und Nationalrat einstimmig eine neue Blockchain-Gesetzgebung. Das zieht auch die Community aus dem Ausland an.
Von Simone Luchetta im Text Per Einhorn durchs Crypto Valley (2022) auf Seite  8
Ob Blockchains wirklich nötig sind, um ein bestimmtes Problem zu lösen, ist angesichts dieses Koordinationsaufwands – und der Effizienzverluste, die Blockchains mit sich bringen – oft nicht klar. «Viele Blockchain-Projekte sind im wesentlichen Digitalisierungs- und Standardisierungsprojekte», sagt Fabian Steiner, Berater bei der Firma Fortae. «Man könnte dafür genauso gut eine gewöhnliche, von einer Zentrale kontrollierte Datenbank verwenden.»
Von Simon Schmid im Text Pragmatiker machen die Krypto-Revolution (2018)
Bruce SchneierDas ist mein Hauptargument: Blockchain löst kein einziges der bestehenden Probleme mit Finanzsystemen (oder anderen Systemen). Diese Probleme sind von Natur aus wirtschaftlicher und politischer Natur und haben nichts mit der Technologie zu tun. Und, was noch wichtiger ist: Technologie kann keine wirtschaftlichen und politischen Probleme lösen. Und das ist auch gut so, denn die Hinzufügung von Blockchain führt zu einer ganzen Reihe neuer Probleme und macht alle diese Systeme viel, viel schlechter.
Von Bruce Schneier im Text On the Dangers of Cryptocurrencies and the Uselessness of Blockchain (2022)
Es gibt die vage Vorstellung, dass Blockchains sehr sicher seien, was die Vertrauenswürdigkeit der Daten angeht. Das kommt daher, dass es sehr, sehr, sehr schwierig ist, einen Eintrag in einer unveränderlichen Blockchain wie der von Ethereum zu ändern, sobald der Eintrag hinzugefügt wurde. Aber das Ethereum-Netzwerk oder jede andere Blockchain unternimmt rein gar nichts, um die Daten, die der Blockchain hinzugefügt werden, zu validieren. Die Daten können also ungenau oder gefälscht sein.
Von Molly White im Text «Kryptowährungen bringen der Gesellschaft keine Vorteile» (2023)
martin wellerThere is a broader tendency to promote blockchain as a mystical solution to all manner of problems. For instance, in 2018, Chancellor of the Exchequer of the United Kingdom Phillip Hammond suggested that it was the means to solve the potential border issue with Ireland should the United Kingdom leave the European Union: “I don’t claim to be an expert on it but the most obvious technology is blockchain" (quoted in Cellan- Jones, 2018, para. 3). How blockchain would solve this problem and far larger social ones was not made clear. It was a magical solution.
Von martin weller im Buch Metaphors of Ed Tech (2022) im Text Specific Ed Tech
Viele Blockchain-Projekte verkennen die tatsächlichen Probleme, die in der heutigen Welt existieren. Zum Beispiel meinen sie, dass die Probleme des Zertifikathandels irgendwie damit zusammenhängen, dass Datenbanken anfällig für Änderungen sind. In Wirklichkeit geht es aber darum, dass Menschen betrügen. Und Menschen können auf einer Blockchain genauso leicht betrügen wie mit einer klassischeren Datenbank. Es gibt also keinen wirklichen zusätzlichen Nutzen. Dazu kommen noch die Nachteile von Blockchains wie ihre hohen Kosten und ihre Langsamkeit.
Von Molly White im Text «Kryptowährungen bringen der Gesellschaft keine Vorteile» (2023)
Bruce SchneierDo you need a public blockchain? The answer is almost certainly no. A blockchain probably doesn’t solve the security problems you think it solves. The security problems it solves are probably not the ones you have. (Manipulating audit data is probably not your major security risk.) A false trust in blockchain can itself be a security risk. The inefficiencies, especially in scaling, are probably not worth it. I have looked at many blockchain applications, and all of them could achieve the same security properties without using a blockchain­—of course, then they wouldn’t have the cool name.
Von Bruce Schneier im Text Blockchain and Trust (2019)

iconVerwandte Objeke

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