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Beats Biblionetz - Texte

The Pen Is Mightier Than the Keyboard

Advantages of Longhand Over Laptop Note Taking
Pam A. Mueller, Daniel M. Oppenheimer
Erstpublikation in: Psychological Science June 2014 vol. 25 no. 6 1159-1168
Publikationsdatum:
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iconZusammenfassungen

Beat Döbeli HoneggerIn drei Studien zeigt sich, dass Studierende mit handschriftlichen Notizen auswendig mehr Konzeptwissen wiedergeben können, als wenn sie die Notizen auf dem Computer erfassen. Zwar wird per Computer mehr Text erfasst als von Hand, aber dafür wörtlicher mitgeschrieben, woraus die Autoren eine geringere Verarbeitung des Gehörten ableiten und damit die schlechteren Ergebnisse aufgrund von Computernotizen erklären.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 30.09.2014
Im Jahr 2014 publizierten die Psychologen Pam Mueller von der Princeton University und Daniel Oppenheimer von der University of California in Los Angeles eine Studie, die seither ein Eigenleben führt. Im Fachjournal «Psychological Science» berichteten die Wissenschaftler von einem vermeintlichen Nachteil des Laptops gegenüber der guten alten Handschrift. Per Hand gefertigte Notizen seien digitalen Mitschriften insofern überlegen, so legten Experimente mit 67 Probanden nahe, als sie Lerninhalte tiefer verfestigten. Wer also zum Beispiel in einer Vorlesung auf einem Laptop mitschreibt, würde demnach weniger lernen als jene Studenten, die mit einem Stift auf Papier Notizen machen.
Von Sebastian Herrmann im Text Handschriftenstudie hat weder Hand noch Fuss (2020)
Taking notes on laptops rather than in longhand is increasingly common. Many researchers have suggested that laptop note taking is less effective than longhand note taking for learning. Prior studies have primarily focused on students’ capacity for multitasking and distraction when using laptops. The present research suggests that even when laptops are used solely to take notes, they may still be impairing learning because their use results in shallower processing. In three studies, we found that students who took notes on laptops performed worse on conceptual questions than students who took notes longhand. We show that whereas taking more notes can be beneficial, laptop note takers’ tendency to transcribe lectures verbatim rather than processing information and reframing it in their own words is detrimental to learning.
Von Pam A. Mueller, Daniel M. Oppenheimer im Text The Pen Is Mightier Than the Keyboard (2014)
Philippe WampflerThe Pen Is Mightier Than the Keyboard ist der Titel einer Studie, welche viele Befunde zusammenfasst (Mueller/Oppenheimer, 2014): Mueller/Oppenheimer haben untersucht, welchen Einfluss das Schreiben von Notizen auf Testresultate hat. Dabei hat sich herausgestellt, dass Studierende, die in der Versuchsanordnung Laptops verwendet haben, deutlich mehr Wörter aufschreiben und dazu tendieren, Vorlesungen mitzuschreiben. Während die Testresultate im Vergleich mit handschriftlich arbeitenden Studierenden sich in Bezug auf die Wiedergabe von Fakten (also tiefe Taxonomiestufen nach Bloom) kaum unterschieden, entstanden zwischen den beiden Gruppen bei konzeptuellem Wissen größere Differenzen.
Aus diesen Messungen ergab sich eine einfache Vermutung: Handschriftliche Notizen erfordern eine stärkere Verdichtungsleistung, welche mit der Verarbeitung und Speicherung von Gehörtem zu korrelieren scheint. Das gedankenlose Mitschreiben, so die beiden Autoren der Studie, stehe der Lernwirksamkeit der Notizen im Wege (Mueller/Oppenheimer, 2014, S. 8). Auch die Aufforderungen an einen Teil der Laptop-Studierenden, wörtliches Mitschreiben zu vermeiden oder vor der Lernkontrolle die Notizen noch einmal genau zu studieren, zeigten kaum Wirkung. Handschriftliche Notizen führten zu besseren Resultaten.
Von Philippe Wampfler im Buch Digitaler Deutschunterricht (2017) im Text Grundlagen digitaler Arbeit im Deutschunterricht

iconBemerkungen

Philippe WampflerGegen die Ergebnisse dieser Untersuchung muss ein Einwand formuliert werden: Die Probandinnen und Probanden waren nicht darin geschult, digital Notizen anzulegen.
Von Philippe Wampfler im Buch Digitaler Deutschunterricht (2017) im Text Grundlagen digitaler Arbeit im Deutschunterricht
Sie ist die Lieblingsstudie der Digitalisierungs-Gegner, wurde tausendmal zitiert – und ist wohl falsch. Wer in die Tastatur haut, lernt nicht weniger, als wer von Hand notiert. Das zeigt eine neue Untersuchung.
Von Klappentext im Text Handschriftenstudie hat weder Hand noch Fuss (2020) auf Seite  34
In der Studie "The pen is mightier than the keyboard" konnten die Autoren nachweisen, dass Lernende sich Gehörtes besser merken können, wenn sie es mit Bleistift und Papier mitschreiben als mit Laptop oder Computer.
Von Klaus Zierer im Text Warum der Fokus auf das digitale Klassenzimmer Unfug ist (2017)
Die Öffentlichkeit stürzte sich jedenfalls begeistert auf die Arbeit von Mueller und Oppenheimer. Medien weltweit berichteten. Bis zum Sommer 2020 wurde die Studie mehr als 1000-Mal zitiert und zählt zu den meist beachteten Publikationen der vergangenen Jahre.
Von Sebastian Herrmann im Text Handschriftenstudie hat weder Hand noch Fuss (2020)
Our direct replication of Mueller and Oppenheimer’s (2014) Study 1 showed that, relative to longhand note-taking, laptop note-taking boosted word count and verbatim overlap with lecture content, but it did not reduce knowledge of the lecture material after a brief delay with no opportunity to study. Results, thus, did not support the idea that longhand note-taking improves performance via better encoding of information.
Von Heather Urry im Text Don't Ditch the Laptop Just Yet (2020)
Beat Döbeli HoneggerWährend die Studienergebnisse auf den ersten Blick klar zugunsten der Handschrift zu sprechen scheinen, könnte man dem Studiendesign vorwerfen, die Potenziale digitaler Werkzeuge überhaupt nicht zu nutzen:
  • Die Notebooks werden als digitale Blöcke verwendet, es findet weder eine Verarbeitung, Neustrukturierung noch eine Vernetzung statt, noch können die gemachten Notizen in der Prüfung verwendet werden.
  • Die Inhalte werden im Frontalunterricht präsentiert, zwar mit Videos aber ohne dass die Probanden die Möglichkeit hatten, das Abspielen der Videos zu steuern oder gar die Videos zu annotieren.
Die Studien stellen somit traditionellen Hochschulunterricht mit digitalen Medien nach, ohne allerdings irgendwelche Potenziale digitaler Medien zu nutzen.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 30.09.2014
«Der Stift ist mächtiger als die Tastatur», betitelten Mueller und Oppenheimer ihre Studie. Das klingt schmissig, und die Aussage verfügt über hohe Alltagsplausibilität – trifft aber wohl nicht zu. Gerade hat ein grosses Team von Wissenschaftlern um die Psychologin Heather Urry von der Tufts University eine Arbeit publiziert, die den ursprünglichen Befund erschüttert. In einer Wiederholung der Experimente von Mueller und Oppenheimer fanden sich keine Belege dafür, dass handschriftliche Notizen im Vergleich zu digitalen Mitschriften zu überlegenen Lernleistungen verhelfen.
Zudem werteten die Psychologen acht weitere, sehr ähnliche Studien für eine Mini-Meta-Analyse aus, die ebenfalls keinen Hinweis für die Überlegenheit handschriftlicher Notizen erbrachte. Die ursprünglichen Versuche wurden bereits mehrmals weitgehend erfolglos wiederholt. «Schreibt den Laptop noch nicht ab», heisst es die Studie des Teams um Urry, die bald ebenfalls in Psychological Science erscheinen soll.
Von Sebastian Herrmann im Text Handschriftenstudie hat weder Hand noch Fuss (2020)

iconDieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel erwähnt ...

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iconVorträge von Beat mit Bezug

  • Das Kollegi Schwyz und die Digitalisierung

    Schwyz, 21.05.2019

iconErwähnungen auf anderen Websites im Umfeld von Beat Döbeli Honegger

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Auf dem WWW The Pen Is Mightier Than the Keyboard: Artikel als Volltext (lokal: PDF, 568 kByte; WWW: Link OK 2021-03-21)
Auf dem WWW The Pen Is Mightier Than the Keyboard: Artikel als Volltext (lokal: PDF, 568 kByte; WWW: Link OK 2021-03-21)

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iconBeat und dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel

Beat hat Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Beat hat Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel auch schon in Vorträgen erwähnt.

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