Auf der Suche nach posttypographischen Bildungsidealen
Zu finden in: E-Learning, Medienräume, Lernformate (Seite 14 bis 29), 2005
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Zusammenfassungen
Die posttypographische Bildungspolitik braucht posttypographische Konzepte von Wissen, Wissensschöpfung und Kommunikation. Diese Konzepte werden sich nicht ausschließlich wissenschaftsimmanent begründen lassen. Ihnen liegen letztlich Wertentscheidungen zugrunde. Notwendig ist eine Beschäftigung mit der Frage: Welche Form von Information, Wahrnehmung, Darstellung und Weitergabe von Informationen wollen wir prämieren?!
Von Michael Giesecke im Journal E-Learning, Medienräume, Lernformate (2005) im Text Auf der Suche nach posttypographischen Bildungsidealen Kulturwandel ist das emergente Produkt von bewahrenden, reformierenden und revolutionären, alte Strukturen zerstörenden Prozessen. Der Versuch, die Ideale der Buchkultur mit den Mitteln des E-Learnings zu bewahren, vorhandene Strukturen durch Digitalisierung und Vernetzung zu optimieren, scheint unvermeidbar, aber er lenkt von den eigentlichen Potenzialen der neuen Medien eher ab. Erforderlich ist ein grundsätzlich neues Verständnis von Kommunikation, Wissen und Informationsverarbeitung. Posttypographische Bildungsideale relativieren die Wertschätzung von Homogenität und Gleichschaltung zugunsten von Heterogenität und der Berücksichtigung von Parallelprozessen. Sie relativieren die Bedeutung technisierter Kommunikationsmedien und rückkopplungsarmer Kommunikation und lenken das Augenmerk auf die leiblichen Medien und dialogischen Kommunikationsformen. Sie stärken selbstreflexive Informationsverarbeitung und prämieren triadisches Denken.
Von Michael Giesecke im Journal E-Learning, Medienräume, Lernformate (2005) im Text Auf der Suche nach posttypographischen Bildungsidealen Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel erwähnt ...
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Nicht erwähnte Begriffe | Digitalisierung, LehrerIn, Schule, Unterricht |
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Zitate aus diesem wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel
Die Prämierung zeit-, personen- und raumunabhängiger (objektiver) Wahrheiten, die für die Buchkultur sinnvoll war, -wird zugunsten funktional angemessener Informationen bzw. themen-, personen- und/oder professionsbezogenen, pragmatischen Wissens zurückgefahren. Der Geltungsbereich von Aussagen kann eingeschränkt werden. Allgemeingültigkeit ist nicht mehr oberstes Ziel. Die geeignete Form für die Speicherung und Kommmunikation dieser Wissensmoleküle sind mehrdimensionale Datenbanken.
von Michael Giesecke im Journal E-Learning, Medienräume, Lernformate (2005) im Text Auf der Suche nach posttypographischen Bildungsidealen auf Seite 27Die Erfahrungen mit drei abgeschlossenen Jahrgängen BA-Studentinnen und -Studenten in Erfurt zeigen, dass die Internetrecherehe die Lektüre traditioneller typographischer Medien deutlich in den Hintergrund drängt. Wissen, welches nicht in elektronischer Form vorliegt, wird in ein paar Jahren für das Gros der Studierenden - nämlich die BA- Studentinnen und Studenten - zu einer mit Vorsicht zu genießenden Luxusveranstaltung. Wer gute Zensuren haben will, kann sich aufgrund des dichten Stundenplans den Aufwand langwieriger Lektüre nicht mehr leisten. Die Kurzreferate, die aus Zusammenfassungen kompiliert sind, die aus dem Internet kopiert werden, erbringen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in den Augen aller Beteiligten.
von Michael Giesecke im Journal E-Learning, Medienräume, Lernformate (2005) im Text Auf der Suche nach posttypographischen Bildungsidealen auf Seite 22Die meisten didaktischen Ansätze, die gegenwärtig, mit englischen Ausdrücken belegt, zur Kennzeichnung "neuer" Lernmöglichkeiten aufgezählt werden, sind so neu nicht. Seit der Durchsetzung des Buchdrucks gibt es in den europäischen Kernlanden praktisch keine Ausbildungsinstitution mehr, in der nicht ,Blended Learning' betrieben wird, sich »einsames' buchgestütztes Lernen, von Experten angeleitete Präsenzlehre und selbstorganisierte (kollaborative) Gruppenarbeit abwechseln. ,Coaching', Korrektur und Kontrolle der ,Hausarbeiten' durch Lehrer, Eltern und Arbeitskollegen sind ebenfalls keine Resultate der letzten 20 Jahre. Hybride Lernsettings gehören seit je und mit Sicherheit seit dem Exzerzitien der Jesuiten und dem ,Orbis pictus' des Comenius zum Credo abendländischer Didaktik.
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Zitationsgraph
Zeitleiste
11 Erwähnungen
- Bildungskanon heute (Ute Erdsiek-Rave, Marei John-Ohnesorg) (2012)
- Informations- und Kommunikationskompetenz - das «Lesen und Schreiben» der ICT-Kultur (Nando Stöcklin) (2012)
- Digitale Schule Österreich (Peter Micheuz, Anton Reiter, Gerhard Brandhofer, Martin Ebner, Barbara Sabitzer) (2013)
- Perspektiven der Medienbildung (Winfried Marotzki, Norbert Meder) (2014)
- 7. Die Bildung des (neuen) Mediums - Mediologische Perspektiven der Medienbildung (Torsten Meyer)
- Freie Bildungsmedien und Digitale Archive - Medien - Wissen - Bildung (Petra Missomelius, Wolfgang Sützl, Theo Hug, Petra Grell, Rudolf Kammerl) (2014)
- Bildungsmedien und Vermittlungswissen - Die Deutsche Schule 1/2015 (Götz Bieber, Thomas Höhne, Marianne Krüger-Potratz) (2015)
- Technologisierung von Bildungsmedien (Thomas Höhne)
- Spannungsfelder und blinde Flecken - Medienpädagogik zwischen Emanzipationsanspruch und Diskursvermeidung (Sven Kommer, Thorsten Junge, Christiane Rust) (2017)
- Medienbildung in der Schule - Blinde Flecken und Spannungsfelder in einer Kultur der Digitalität (Mandy Schiefner)
- Die Bildung und das Netz - Wie leben und lernen wir im digitalen Klimawandel? (Martin Lindner) (2017)
- Routenplaner #Digitale Bildung (Axel Krommer, Martin Lindner, Philippe Wampfler, Dejan Mihajlović, Jöran Muuß-Merholz) (2019)
- Hybrides Lernen - Zur Theorie und Praxis von Präsenz- und Distanzlernen. Mit E-Book inside (Wanda Klee, Philippe Wampfler, Axel Krommer) (2021)
- Prüfungsformate im digitalen Wandel (Christian Albrecht) (2021)
- Der hybride pädagogische Raum - Zur Veränderung von Unterricht und Schule in der Digitalität (Hans-Joachim Vogler) (2021)
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Beat und dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel
Beat war Co-Leiter des ICT-Kompetenzzentrums TOP während er Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel ins Biblionetz aufgenommen hat. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt weder ein physisches noch ein digitales Exemplar. Beat hat Dieser wissenschaftliche Zeitschriftenartikel auch schon in Blogpostings erwähnt.