cognitive flexibility cognitive flexibility
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Definitionen
Die "Cognitive Flexibility Theory" [...] betont vor allem den Aspekt, dass Lernende multiple Perspektiven einnehmen sollen, um so Übervereinfachungen zu vermeiden.
Von Hans Gruber, Heinz Mandl, Alexander Renkl im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Situiertes Lernen in multimedialen Lernumgebungen auf Seite 144Der Cognitive Flexibility-Ansatz geht davon aus, dass Inhalte umso besser in die Anwen. dungssituation transferiert werden können, je mehr multiple Perspektiven und Kontexte instruktional integriert werden. Das so erworbene Wissen wird dadurch nicht auf eine bestimmte Situation beschränkt, sondern weist einen hohen Grad an Flexibilität auf.
Von Heinz Mandl, Katharina Schnurer im Buch Psychologie des Wissensmanagements (2004) im Text Wissensmanagement und Lernen Dieses Prinzip soll vor allem kognitive Flexibilität fördem. Der Lerninhalt soll in vielfältiger Weise vom Lerner kognitiv repräsentiert und gespeichert werden, damit das Wissen später in unterschiedlichen Aufgabenkontexten und Verwendungssituationen flexibel genutzt werden kann. Ausserdem sollen damit Querverbindungen und Abgrenzungen zu ähnlichen Wissensinhalten erleichtert werden.
Von Bernd Weidenmann im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Multicodierung und Multimodalität im Lernprozess auf Seite 60Ziel dieses Ansatzes ist die Vermeidung von Übervereinfachungen und von "Schubladendenken" beim Lernen. Der Lernende soll flexible Vorstellungen entwickeln, die er in verschiedenen Kontexten nutzen kann. Gefördert wird diese Art des Lernens z. B. durch Falldarstellungen, bei denen ein Problem aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird, bei denen Komplexität und Facettenreichtum einer Situation sichtbar werden.
Von Stefan Aufenanger im Journal E-Learning in der Schule (2006) im Text E-Learning in der Schule Von Spiro, Coulson, Feltovich und Anderson ( 1988) entwickeltes Konstrukt zur Beschreibung der Anforderung an kognitive Struktu ren und kognitive Prozesse bei der Verarbeitung von Intorrnationen aus wenig strukturierten Gegenstandsbereichen. Wissensstrukturen werden entsprechend der Theorie der kognitiven Flexibilität als flexible mentale Strukturen verstanden. Diese bestehen aus einzelnen Wissenseinheiten, in denen unterschiedliche Bedeutungen von Wissen in unterschiedlichen Kontexten sowie unterschiedliche Perspektiven der Wissensnutzung repräsentiert sind.
Von Ludwig J. Issing, Paul Klimsa im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) auf Seite 556Kognitive Flexibilität meint die Fähigkeit, in Problemsituationen spontan Wissen in Anpassung zu den jeweiligen situativen Anforderungen zu rekonstruieren. Die instruktionspsychologische, gleichnamige Theorie von Spiro und seinen Mitarbeitern befaßt sich demnach mit der Frage, wie kognitive Flexibilität in Lernprozessen gefördert werden kann. Dazu werden Möglichkeiten angeboten und Annahmen getroffen, die die Komplexität und Irregularität der realen Welt betonen. Insbesondere wird darauf aufmerksam gemacht, daß Übersimplifikationen in früheren und mittleren Lernstadien, die zunächst hilfreich erscheinen, sich beim späteren Lösen komplexer Probleme als ausnehmend hinderlich erweisen können.
Von Britta Kohler im Buch Konstruktives Lernen mit neuen Medien (2001) im Text Problemorientiert lehren und lernen auf Seite 105Die Cognitive Flexibility-Theorie. Die Cognitive
Flexibility-Theorie (Spiro & Jehng, 1990; M. J. Jacobson
& Spiro, 1 992) ist ein instruktionspsychologischer
Ansatz aus der Expertiseforschung ( Gruber &
Mandl, 1 995). Eine entscheidende Forderung dieser
Theorie für die Gestaltung von Lernumgehungen
besteht darin, übervereinfachungen zu vermeiden
und den Lernenden statt dessen von Anfang an mit
der Komplexität und den Irregularitäten des realen
Geschehens vertraut zu machen. Hierzu eignen sich
z. B. Falldarstellungen sowie die Technik des sog.
Landscape Criss-Crossing: Dabei wird dasselbe Konzept
zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kontexten
unter veränderter Zielsetzung und aus verschiedenen
Perspektiven beleuchtet. Auf diese Weise
wollen die Vertreter der Cognitive Flexibility-Theorie
erreichen, dass Lernen multidirektional und multiperspektivisch
erfolgt, dass das erworbene Wissen
facettenreich ist und flexibel angewendet wird.
Von Gabi Reinmann, Heinz Mandl im Buch Pädagogische Psychologie (2001) im Text Unterrichten und Lernumgebungen gestalten Bemerkungen
Constructivism is not a theory to explain only complex, ill-structured domains; it is a theory how learners make meaning, period!
Von Catherine Twomey Fosnot im Buch Constructivism and the technology of instruction (1992) im Text Constructing Constructivism auf Seite 172Ein Problem ihres Ansatzes, nämlich den erhöhten Zeitbedarf, sprechen die Autoren selbst an. Sie setzen aber dagegen, dass ein landscape criss-crossing bei klar strukturierten Konzepten gar nicht erforderlich ist und dass sich außerdem die einmal aufgewendete Zeit später mehrfach auszahlen kann.
Von Britta Kohler im Buch Konstruktives Lernen mit neuen Medien (2001) im Text Problemorientiert lehren und lernen auf Seite 106Die Kritik am cognitive flexibility Ansatz stösst sich daran, dass er eine Unterteilung in well structured und ill-structured problems vornimmt und konstruktivistisches Lernen nur bei ill-structured problems vorsieht. Der Konstruktivismus sei eine Grundhaltung und eine Theorie des Lernens, die sich nicht bei Bedarf an- und abschalten liesse.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 01.12.2003Betrachtet man diesen Ansatz kritisch, so lassen sich [...] einige Fragwürdigkeiten benennen. Diese betreffen beispielsweise die Unterscheidung von einführendem und fortgeschrittenem Lernen (Jonassen, 1992), wobei ersteres durchaus mit Vereinfachungen arbeiten darf, während letzteres den Umgang mit Komplexität und Irregularität verlangt. Denn hier stellt sich unweigerlich die Frage, an welcher Stelle einführendes Lernen in fortgeschrittenes übergeht und wie dann dieser Übergang zu gestalten ist.
Von Britta Kohler im Buch Konstruktives Lernen mit neuen Medien (2001) im Text Problemorientiert lehren und lernen auf Seite 106Empirische Belege im Hinblick auf die Effekte eines Lernens im Sinne der Cognitive Flexibility-Theorie liegen bislang kaum vor. Die wenigen durchgeführten Untersuchungen zeigten aber verbesserte Transferleistungen bei Anwendungsaufgaben - und geringere Erfolge bei Gedächtnisleistungen. Daneben ergab sich auch ein erwartungskonsistenter ATI-Effekt Lernende, die sich gern mit komplexen und wenig strukturierten Aufgaben auseinandersetzten, profitierten von theoriegemäßen LernUmgebungen mehr als jene, die klar strukturierte Aufgaben präferierten (Elting, 1995).
Von Britta Kohler im Buch Konstruktives Lernen mit neuen Medien (2001) im Text Problemorientiert lehren und lernen auf Seite 106Die sog. Kognitive Flexibilitätstheorie hat als Kern folgenden Satz: "A central claim of Cognitive Flexibility Theory is that revisiting the same material, at different tImes, In rearranged contexts, for different purposes, and from different conceptual perspectives is essential for attaining the goals of advanced knowledge acquisition". Die Aussage ist nicht falsch, aber auch nicht neu - und warum sollte sie eine Theorie darstellen? Die alte Lehrerweisheit, dass Wiederholung mit anderen Beispielen und in anderer Form nützlich ist, ist jedem Kommunikationswissenschaftler unter dem Begriff Redundanz bekannt. Man fragt sich. Warum Spiro et al mit dieser Idee unbedingt in die Phalanx der Konstruktivisten einscheren wollen.
Von Rolf Schulmeister im Buch Grundlagen hypermedialer Lernsysteme (1996) im Text Verwaltetes Lernen auf Seite 159Verwandte Objeke
Verwandte Begriffe (co-word occurance) | anchored instructionanchored instruction(0.14), cognitive apprenticeshipcognitive apprenticeship(0.12), situated learning / situated cognitionsituated learning(0.05) |
Relevante Personen
Häufig erwähnende Personen
Häufig co-zitierte Personen
R. J.
Spiro
Spiro
P. J.
Feltovich
Feltovich
J.-C.
Jehng
Jehng
R. L.
Coulson
Coulson
M. J.
Jacobson
Jacobson
S. E.
Newmann
Newmann
Thomas M.
Duffy
Duffy
John Seely
Brown
Brown
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Collins
Collins
D. K.
Andersen
Andersen
Heinz
Mandl
Mandl
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Jonassen
Jonassen
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Weidenmann
Weidenmann
R. A.
Knuth
Knuth
Susanne
Haab
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Waldis
Waldis
D. J.
Cunningham
Cunningham
Hans
Gruber
Gruber
Richard E.
Clark
Clark
Robert B.
Kozma
Kozma
Alexander
Renkl
Renkl
Statistisches Begriffsnetz
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
38 Erwähnungen
- Cognitive flexibility theory - Advanced knowledge acquisition in ill-structured domains (D. K. Andersen, P. J. Feltovich, M. J. Jacobson, R. J. Spiro) (1988)
- Cognition, education, and multimedia - Exploring ideas in higher education (D. Nix, R. J. Spiro) (1990)
- Cognitive flexibility and hypertext - Theory and technology for the nonlinear and multidimensional traversal of complex subject matter (R. J. Spiro, J.-C. Jehng) (1990)
- Knowledge representation, content specification, and the development of skill in situation-specific knowledge assembly - Some constructivist issues as they relate to cognitive flexibility theory and hypertext. (R. L. Coulson, P. J. Feltovich, M. J. Jacobson, R. J. Spiro) (1991)
- Constructivism and the technology of instruction - A Conversation (Thomas M. Duffy, David H. Jonassen) (1992)
- 5. Cognitive flexibility, constructivism and hypertext - Random access instruction for advanced knowledge acquisition in ill structured domains (R. J. Spiro, P. J. Feltovich, R. L. Coulson)
- 12. Evaluating Constructivistic Learning (David H. Jonassen)
- Will media influence learning? - Reframing the debate (Robert B. Kozma) (1994)
- Information und Lernen mit Multimedia (Ludwig J. Issing, Paul Klimsa) (1995)
- 4. Multicodierung und Multimodalität im Lernprozess (Bernd Weidenmann)
- 7. Hypertext und Hypermedia - Konzeption, Lernmöglichkeiten, Lernprobleme und Perspektiven (Sigmar-Olaf Tergan)
- 10. Situiertes Lernen in multimedialen Lernumgebungen (Hans Gruber, Heinz Mandl, Alexander Renkl)
- Grundlagen hypermedialer Lernsysteme - Theorie - Didaktik - Design (Rolf Schulmeister) (1996)
- 3. Theorien des Lernens
- 5. Verwaltetes Lernen
- Entwicklung hypermedialer Lernsysteme (Astrid Blumstengel) (1998)
- Wissensvermittlung durch computerbasierte Lernumgebungen - Gestaltung und Evaluation von Lernumgebungen für lokale Anwendungen und das World Wide Web (Jörg Zumbach) (1999)
- Lehren und Lernen mit Medien - Eine Einführung (Peter Strittmatter, Helmut M. Niegemann) (2000)
- Manche lernen es - aber warum? - Lerntheoretische Fundierungen zur Entwicklung von sozial-kommunikativen Handlungskompetenzen (Dieter Euler) (2001)
- Multimediale und telemediale Lernumgebungen (Michael Kerres) (2001)
- Pädagogische Psychologie (A. Krapp, Bernd Weidenmann) (2001)
- Lehrbuch Didaktik (Peter Gasser) (2001)
- Konstruktives Lernen mit neuen Medien - Beiträge zu einer konstruktivistischen Mediendidaktik (Anton Reiter, Herbert Schwetz, Manuela Zeyringer) (2001)
- Problemorientiert lehren und lernen (Britta Kohler)
- Visualizing Argumentation (Paul A. Kirschner, Simon J. Buckingham Shum, Chad Carr) (2003)
- Guidelines for Learning/Teaching/Tutoring in a Mobile Environment (C. O’Malley, Giasemi Vavoula, J.P. Glew, Josie Taylor, Mike Sharples, P. Lefrere) (2003)
- Pädagogik der Navigation - Selbstgesteuertes Lernen durch Neue Medien (Franz Josef Röll) (2003)
- Scripting Strategies in Computer Supported Collaborative Learning Environments (Michele Notari) (2003)
- Aktuelle theoretische Ansätze und empirische Befunde im Bereich der Lehr-Lern-Forschung - Schwerpunkt Erwachsenenbildung (Heinz Mandl, Birgitta Kopp, Susanne Dvorak) (2004)
- 2. Neuere Ansätze aus der Empirischen Pädagogik und Pädagogischen Psychologie zum Lehren und Lernen
- Psychologie des Wissensmanagements (Gabi Reinmann, Heinz Mandl) (2004)
- Wissensmanagement und Lernen (Katharina Schnurer, Heinz Mandl)
- Wissensgesellschaft - Neue Medien und ihre Konsequenzen (Elmar Elling, Hans-Dieter Kübler) (2005)
- Kognition und Wahrnehmung in der Informations- und Wissensgesellschaft - Konsequenzen gesellschaftlicher Veränderungen für die Psyche (Steffen-Peter Ballstaedt) (2004)
- Hochschuldidaktik - Formen des Lehrens und Lernens an Pädagogischen Hochschulen - Beiträge zur Lehrerbildung 1/2005 (2005)
- E-Learning - Eine multiperspektivische Standortbestimmung (Damian Miller) (2006)
- IT im schulischen Kontext - Medienpädagogik 2/05 (Heinz Moser, Heidi Schelhowe) (2006)
- Computer im Unterricht - Videobasierte Fallstudien als Medium praxisnaher Lehrerinnen- und Lehrerbildung (Dominik Petko) (2006)
- E-Learning in der Schule - Zeitschrift Computer und Unterricht 62 (Stefan Aufenanger) (2006)
- E-Learning in der Schule - Chance oder Bedrohung?
- Exploration innovativer virtueller Lernräume im Internet - und die sich daraus ergebenden Impulse für die Ausbildung von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen (Raphael Kurz) (2006)
- 4. Wissensgesellschaft und Lernverständnis
- Lernplattformen in Schulen - Ansätze für E-Learning und Blended Learning in Präsenzklassen (Dominik Petko) (2010)
- Lernplattformen und neue Unterrichtskultur (André Frey, Dominik Petko)
- Bedingungen innovativen Handelns in Schulen - Funktion und Interaktion von Innovationsbereitschaft, Innovationsklima und Akteursnetzwerken am Beispiel der IKT-Integration an Schulen (Doreen Prasse) (2012)
- What Every Teacher Needs to Know About Psychology (David Didau, Nick Rose) (2016)
- Informational Environments - Effects of Use, Effective Designs (Jürgen Buder, Friedrich W. Hesse) (2017)
- 6. Using Digital Media to Assess and Promote School and Adult Education Teacher Competence (Thamar Voss, Annika Goeze, Christian Marx, Verena Hoehne, Viola Klotz, Josef Schrader)
- Medien und Schule - Unterrichten mit Whiteboard, Smartphone und Co. (Heike Schaumburg, Doreen Prasse) (2018)
- Digitale Medien in der Schule (Jutta Standop) (2022)