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Beats Biblionetz - Begriffe

Antolin

iconDefinitionen

Neue Medien in der BildungÜber das Projekt Antolin des Schroedel- Verlags (www.antolin.de) werden die Lesefähigkeiten der Kinder gefördert. Auf dieser Plattform wählen die Kinder Bücher aus, die in der Klasse gelesen wurden, und beantworten Fragen zu dem gelesenen Buch. Die Lehrer können so den Lernfortschritt der einzelnen Schülerinnen und Schüler kontrollieren und mögliche Defizite ausmachen.
Von Rolf Wernstedt, Marei John-Ohnesorg im Buch Neue Medien in der Bildung (2008)
Martin EbnerMarc WidmerEin Projekt zur Leseförderung ist Antolin.de. Hier wird das Interesse von Kindern am Computer zu arbeiten genützt, um sie zum Lesen zu animieren. Es werden Quizfragen zu gelesenen Büchern gestellt und dabei Punkte gesammelt. Lehrer/innen können anhand statistischer Auswertungen die Leseaktivität ihrer Schüler/innen verfolgen. Nach Angaben des Herausgebers wird Antolin von etwa 2,1 Millionen Schülern/innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verwendet (Stand Oktober 2010). Der Schwerpunkt liegt bei den Klassen 1 bis 6.
Von Peter Babnik, Johannes Dorfinger, Martin Ebner, Klaus Meschede, Ursula Mulley, Marc Widmer im Buch Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (2011) im Text Technologieeinsatz in der Schule - Zum Lernen und Lehren in der Primar- und Sekundarstufe
Datengetriebene SchuleDie Grundlogik der Plattform ist dabei auf den ersten Blick relativ unspektakulär: Nach Registrierung ganzer Klassen durch die Lehrperson lesen Schülerinnen und Schüler analog – meist nach der Schule zu Hause – selbst ausgewählte Bücher, für die auf der Plattform ein entsprechendes Quiz hinterlegt ist. Das Quiz wird nach dem Lesen bearbeitet, für richtige Antworten gibt es Punkte. Eine gezeichnete Rabenfigur mit Narrenkappe (= Antolin) begleitet das Quiz. Die Lehrperson erhält nach Abschluss des Quiz Datenauswertungen zur Quizleistung ihrer Schülerinnen und Schüler und kann dieses Wissen in ihren Unterricht einbeziehen.
Von Annina Förschler im Journal Datengetriebene Schule (2021) im Text Zur (ambivalenten) Wirkmächtigkeit datengetriebener Lernplattformen
Textbasierte Digitalmedien und Förderung der Lesekompetenz im PrimarbereichAntolin ist ein kostenpflichtiges Angebot des Schulbuchverlags Schroedel, in dem über 20.000 Kinder- und Jugendbücher in verschiedenen Rubriken erfasst sind. Registrierte Schüler der ersten bis zehnten Klasse können auf der Website, nachdem sie ein Buch gelesen haben, Fragen zum Text mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad beantworten und auf diese Weise Punkte sammeln. Nach dem Erwerb einer Schul- oder Klassenlizenz erhalten die Lehrpersonen ebenfalls einen Zugang, sodass sie die Leseleistungen ihrer Klassen und Schüler einsehen können. Antolin versucht so, Lesefreude und Textverstehen der Schüler zu stärken und gleichzeitig eine Analysemöglichkeit für die Lehrkräfte zu schaffen.
Von Sonja Peschutter im Buch Textbasierte Digitalmedien und Förderung der Lesekompetenz im Primarbereich (2010) auf Seite  29
Friederike TilemannAntolin (www.antolin.de) ist ein Internet-Portal zur Leseförderung von der ersten bis zur zehnten Klasse. Die SchülerInnen lesen irgendein in Antolin aufgeführtes Buch und beantworten dann Quizfragen zum Inhalt. Zudem enthält die Website Lesetipps und Buchempfehlungen. Das Ziel des Portals ist die Förderung des sinnentnehmenden Lesens und die Steigerung der Motivation von SchülerInnen, sich mit den Inhalten der gelesenen Werke auseinanderzusetzen. Die Lesedaten der SchülerInnen werden für die Lehrpersonen aufbereitet und sollen ihnen einen detaillierten Überblick über die Leseleistungen der SchülerInnen vermitteln. Damit verbindet dieses Portal das Lesen von gedruckten Kinder- und Jugendbüchern mit der Beantwortung von Fragen im Internet.
Von Dieter Isler, Maik Philipp, Friederike Tilemann im Buch Lese- und Medienkompetenzen (2010) auf Seite  92

iconBemerkungen

Datengetriebene SchuleMit einer Nutzung in über 85% der Grundschulen und von über 5 Millionen Schülerinnen und Schülern (Stand Anfang 2020, ANT 9) zählte Antolin (www.antolin.de) bereits vor der Pandemie zu den in Deutschland beliebtesten digitalen Lernplattformen zur Förderung von Lesekompetenz
Von Annina Förschler im Journal Datengetriebene Schule (2021) im Text Zur (ambivalenten) Wirkmächtigkeit datengetriebener Lernplattformen
An Schulen wird zudem das Programm Antolin angewandt. Schülerinnen lesen ein Buch. Im Internet können sie Fragen dazu beantworten und dabei Punkte sammeln. Eltern und Lehrer erzählen, wie unter manchen Schülern ein Wettbewerb ausgebrochen sei. «Die Frage ist, weshalb lesen hier die Kinder?», fragt Lötscher, «Wegen der Geschichte oder wegen der Punkte?» Letzteres findet sie bedenklich.
Von Christian Zürcher im Text Leseschwäche: Warum Eltern mitschuldig sind (2019)
Wie auch immer: Jetzt wird auf Teufel komm raus das Lesen gefördert. Weit verbreitet ist an Schulen das Computerquiz «Antolin». Die Schüler müssen Fragen zu gelesenen Büchern beantworten und erhalten Punkte. In den Klassen werden Ranglisten aufgehängt. Eltern und Lehrer sind skeptisch, weil die Kinder zwar Bücher verschlingen, diese aber quasi durchscannen mit dem Ziel, die Fragen zu beantworten
Von Daniela Niederberger im Text Lesen auf Teufel komm raus (2015)
Jöran Muuß-MerholzWie sich Offline- und Online- Welten im schulischen Kontext sinnvoll kombinieren lassen, zeigt die Plattform antolin.de. Kinder und Jugendliche können hier, nachdem sie ein Buch gelesen haben, Fragen zu diesem beantworten. Den Kindern bringt das Spaß und es vertieft die Auseinandersetzung mit dem Buch, während die Lehrer etwas über den Lesefortschritt ihrer Schüler erfahren. Antolin umfasst inzwischen fast 50ˇ000 Titel.
Von Jöran Muuß-Merholz in der Zeitschrift c't 25/2012 (2012) im Text Das Wissensnetz
Hansjakob Schneider ist Professor für Deutschdidaktik an der Pädagogischen Hochschule FHNW. Er sagt: «Das Leseverhalten vieler Kinder wird durch ‹Antolin› massgeblich beeinflusst. Sie lesen mehr.» Vor allem kompetitive Kinder spricht es an, viele Buben. «Ob es die Lesekompetenz erhöht, ist eine andere Frage », so Schneider, «vielleicht steigen auch die Lesemotivation und die Freude am Lesen nicht nachhaltig.» Aber immerhin: Die Kinder lesen.
Von Daniela Niederberger im Text Lesen auf Teufel komm raus (2015)
Ähnlich ernüchternd sind die Ergebnisse aus einer aktuellen Metaanalyse zu den Effekten der Lesesoftware «Accelerated Reader» – dem englischsprachigen Pendant von Antolin & Co. und damit einem digitalen Angebot zur Leseförderung mit kompetitiver Punktesammelfunktion. Das Ergebnis: geringe Wirksamkeit für die Leseleistung. Und selbst die mittleren Effekte auf die Lesemotivation sind problematisch, denn nicht Lesen und Lernen stehen im Fokus, sondern der Wettbewerb.
Von Klaus Zierer im Text Ernüchternde digitale Bildungsrevolution (2019)
Christine Tresch findet «Antolin» «nicht das ultimative Leseförderprojekt». Die Energie verpuffe oft rasch, vor allem bei schwächeren Lese- Lesen auf Teufel komm raus Soll man Kinder mit allen Mitteln zu Lesern machen? Leseförderung scheint das Gebot der Stunde. Mit zahllosen Aktionen wird versucht, auch das Klettermädchen oder den Fussballbuben ans Buch zu fesseln. Experten sind skeptisch. Das Ganze sei kontraproduktiv. Von Daniela Niederberger Sprachforscher sprechen von einem «Flow». Weltwoche Nr. 47.15 53 rinnen und Lesern. «Was Kinder brauchen, sind Schul- und öffentliche Bibliotheken mit Büchern für jedes Interesse und Niveau.»
Von Daniela Niederberger im Text Lesen auf Teufel komm raus (2015)
Bildung und Erziehung in digitalen WeltenMotivierend können in den ersten Primarschuljahren auch Programme wie Antolin sein: Solche Angebote spielen mit dem Drang vieler Kinder nach Wettbewerb. Antolin stellt den Kindern, die sich persönlich einloggen, Fragen zu den Büchern, die sie gelesen haben. Wer diese richtig beantwortet, erhält Punkte. Lehrpersonen haben den Überblick über die Antolin-Aktivitäten der Kinder. Allerdings: Was für begabte und interessierte Schülerinnen und Schüler eine gewisse Zeit lang ein Ansporn sein kann, birgt umgekehrt Frustrationspotenzial für jene, die sich mit Lesen ohnehin schon schwertun. Sie werden von den guten Leserinnen und Lesern schnell abgehängt, und so kann die Lust am Lesen verfliegen.
Von Michael Schoenenberger in der Zeitschrift Bildung und Erziehung in digitalen Welten (2014) im Text Training und Motivation
Die digitale BildungsrevolutionLesen lernen ist kein Spiel. Selbst wenn es um Zauberer wie Harry Potter oder Detektive wie Die drei ??? geht, wirken Bücher im Vergleich zu digitalen Medien auf viele Kinder ziemlich eintönig. Die Onlineplattform Antolin will das ändern: Sie bietet für mehr als 65000 Kinder- und Jugendbücher Fragen zu Personen und Handlung. »Was erhalten Ron, Hermine und Harry aus Dumbledores Erbschaft? Wodurch unterscheidet sich PotterWatch von anderen Radiosendern? Was findet Bob im Zeitungsarchiv der Bibliothek von Rocky Beach?«
In Deutschland haben bereits fünf Millionen Mädchen und Jungen ein Lesekonto bei Antolin. Einer davon ist Jan, ein neunjähriger Junge aus Hamburg, der früher Hörspiele liebte und Bücher verschmähte. »Jan konnte stundenlang auf seinem Sitzsack verbringen und den Geschichten lauschen. Aber ein Buch in die Hand zu nehmen, dazu hatte er keine Lust«, sagt sein Vater.82 Das änderte sich erst im zweiten Schuljahr, als Jans Lehrer Antolin einführte: Zu jedem gelesenen Buch konnten die Kinder auf der Internetplattform zehn Fragen beantworten und für richtige Antworten Punkte sammeln. Mit Lesen punkten, darum wetteiferte bald die gesamte Klasse. Ob Das magische Baumhaus oder Der kleine Ritter Trenk: Sobald Jan mit einem Buch fertig war, rannte er zum Computer, loggte sich ein und machte sich an die Fragen. Das Feedback kam sofort, richtig oder falsch, verstanden oder nicht verstanden. Und Anerkennung gab es auch, je nach Leistung als Urkunde in Bronze, Silber oder Gold. »Ohne den spielerischen Ansatz von Antolin würde mein Sohn wahrscheinlich noch immer auf seinem Sitzsack hocken und Hörbücher hören«, sagt Jans Vater.
Von Jörg Dräger, Ralph Müller-Eiselt im Buch Die digitale Bildungsrevolution (2015)

iconVerwandte Objeke

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Verwandte Begriffe
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Dietrich Löffler Dietrich
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Hartmut Mitzlaff Hartmut
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