Netzwerk SchuleMit dem Computer das Lernen lernen
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Zusammenfassungen
»Schulen ans Netz«, dieses von Staat und Industrie immer energischer betriebene Programm, entspricht der längst erhobenen Forderung des engagierten Hamburger Erziehungswissenschaftlers Peter Struck. In ›Netzwerk Schule‹ liefert er die klare, praxisbezogene und sachkundige Anleitung zur Integration des Computer-Lernens in den Unterricht. Diese neue Kulturtechnik verkürzt und verstärkt die Lernprozesse, so daß dringend erforderliche Zeit für Bewegung, Spiel, Soziales, Emotionales, Musisches gewonnen und auch der Lehrer von seiner herkömmlichen Rolle des wissensvermittelnden Stundengebers partiell freigesetzt wird, um Lernberater und Freund seiner Schüler zu sein. Vor allem aber werden die für den künftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland benötigten Schlüsselqualifikationen erworben: Erkundungs- und Handlungskompetenz, Konfliktfähigkeit, politische Mündigkeit, Teamfähigkeit, Kreativität und die Fähigkeit zu vernetzendem Denken.
Von Klappentext im Buch Netzwerk Schule (1998) Fassen wir zusammen: Mit dem Computer im Klassenraum und zu Hause wird Lernen, wir wir beispielsweise von dem hohen Tele-Lernversorgungsgrad der australischen und niederländischen Schulen wissen, interessanter, vielfältiger und effektiver, und das etwa mit der Formel: Was Schule bislang an Lernen in fünf Tagen zustande gebracht hat, läßt sich mit Hilfe von Lerncomputern auf den Umfang von zwei Tagen reduzieren, der dann wiederum auf fünf Tage verteilt werden kann, und das Gelernte bleibt etwa dreimal so gut im Kopf haften. Im Umfang von drei Tagen wird damit zugleich Zeit für Entlastung, Bewegung, Spiel, Ernährung und Soziales gewonnen, aber auch für kompensatorische und integrative Bemühungen und für Schlüsselqualifikationen wie Selbständigkeit, Urteilsfähigkeit. Kreativität, Erkundungsund Handlungskompetenz, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, politische Mündigkeit und die Fähigkeit zu vernetzendem Denken. Überdies beugt das Computerlernen Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwächen vor bzw. wirkt ihnen entgegen, vermag andere Teilleistungsschwächen zu reduzieren und auch somatische Störungen wie feinmotorische Koordinierungsschwierigkeiten positiv zu beeinflussen. Vor allem erlaubt es dem Lehrer, sich mit seiner gewandelten Rolle als Lernberater mehr als bisher den zunehmenden Familien- und Erziehungsproblemen seiner Schüler zuzuwenden.
Von Peter Struck im Buch Netzwerk Schule (1998) auf Seite 141Bemerkungen zu diesem Buch
Wissenschaftsmethodisch ist schließlich zu kritisieren, dass der Autor weitestgehend auf Quellenangaben zu den von ihm angegebenen Forschungsergebnissen oder Erfahrungsberichten verzichtet. Der Leser ist darauf angewiesen, die Querverweise ("Wie Studien gezeigt haben ...") zu glauben - oder eben nicht zu glauben. Nachprüfen kann er sie jedenfalls nicht ... [von http://www.grundschule-online.de/Theorie/TStruck.html]
Von Stephan Wöckel, erfasst im Biblionetz am 28.08.2004Die Tendenz von Strucks Aussagen, den Computer für den im Vergleich zu seinem menschlichen "Kollegen" besseren Lehrer zu halten, der geduldiger und individueller agiert, ist jedoch zumindest kritisch zu hinterfragen. Auch fehlen Forschungsergebnisse, die belegen, dass in der Tat mittels Computereinsatz nurmehr eine deutlich geringere Zeit für kognitives Lernen aufgewendet werden muss. [von http://www.grundschule-online.de/Theorie/TStruck.html]
Von Stephan Wöckel, erfasst im Biblionetz am 28.08.2004Insgesamt vermittelt Strucks Buch den Eindruck einer eher wenig gegliederten, sich ständig wiederholenden Gedankensammlung, die ein schlüssiges Gesamtkonzept ebenso vermissen lässt wie wissenschaftliche Belege für die postulierten Vorzüge des "Tele-Lernens". Interessant erscheinen dagegen die vielfältigen Denkanstöße, die teilweise heftig an den Grundfesten deutschen Bildungsdenkens rütteln. Schon aus diesem Grunde sollte man das Buch gelesen haben - man sollte es jedoch eher als journalistische Lektüre denn als wissenschaftliches Werk verstehen.
[Von http://www.grundschule-online.de/Theorie/TStruck.html]
Von Stephan Wöckel, erfasst im Biblionetz am 28.08.2004Insgesamt vermittelt Strucks Monografie den Eindruck einer eher wenig strukturierten Gedankensammlung, in der vielfaltige Denkanstöße für eine Integration des Computers bzw. des Internet in reformpädagogische Konzepte und Methoden gegeben werden. Ein nachvollziehbares Gesamtkonzept bleibt Struck allerdings schuldig, ebenso einen wissenschaftlichen Nachweis für die postulierten Vorzüge des "Tele-Lernens". Auch fehlen detailliertere Darstellungen konkreter Möglichkeiten, z.B. bestimmte Programme, das WWW, Email oder News in einem weitgehend selbstbestimmten, vom Lehrer lediglich begleiteten Lernprozess sinnvoll einzusetzen.
Von Stephan Wöckel im Buch Internet in der Grundschule (2002) im Text Zum Spektrum der pädagogischen Diskussion und Forschung auf Seite 102Strucks Versuch, das Lernen mit Computer und Internet in ein Gesamtkonzept zu integrieren, ist zu begrüßen. Gleiches gilt für das Betonen eines Lernens aus den eigenen Fehlern sowie einer erziehenden und fordernden Schule, die Schlüsselqualifikationen aufzubauen hilft, die den kompetenten Umgang mit Medien zu vermitteln versucht und in der Wochenpläne, Projekte und freies Arbeiten ihren Platz haben. Doch jenseits der pädagogisch weitgehend unstrittigen Gemeinplätze gelingt es Struck nicht, eine nachhaltige Begründung dafür zu liefern, weshalb dies alles nur (oder wenigstens: einfacher) mit Computer und Internet möglich sein sollte.
Von Stephan Wöckel im Buch Internet in der Grundschule (2002) im Text Zum Spektrum der pädagogischen Diskussion und Forschung auf Seite 101Pauschale Schuldzuweisungen für bestehende Missstände im Schulwesen an die Lehrerschaft [sind ] sowohl unhaltbar als auch kontraproduktiv [...]. [Das Buch] weist neben solchen Schuldzuweisungen zwei weitere wesentliche Mängel auf. Zum einen ergeht sich Struck in steten Wiederholungen diverser Aussagen und Thesen. Der Autor selbst hält dies zwar für ein didaktisches Stilmittel, "weil nicht jeder Leser alle Kapitel liest" ( S. 14) - doch spätestens bei der Lektüre des zweiten Buchteils beginnt sich beim Leser aufgrund ständiger Deja-vu-Erlebnisse eine gewisse Müdigkeit einzustellen. Zum anderen - und dies ist aus wissenschaftlicher Sicht ein wirklich schwerwiegender Mangel - pflegt Struck so gut wie nie Belege oder Quellen für seine Zahlen, Behauptungen oder Zitate zu nennen. Man ist darauf angewiesen, seinen Aussagen über angebliche wissenschaftliche Erkenntnisse zu glauben oder sie aus bestimmten Gründen zu bezweifeln - nachprüfen kann man sie jedenfalls nicht.
Von Stephan Wöckel im Buch Internet in der Grundschule (2002) im Text Zum Spektrum der pädagogischen Diskussion und Forschung auf Seite 99Dieses Buch erwähnt ...
Dieses Buch erwähnt vermutlich nicht ...
Nicht erwähnte Begriffe | Bildung, Digitalisierung, Ein Notebook pro StudentIn (ENpS), Internet, Lehrplan 21, Methodenkompetenz, Notebook, One-to-One-Computing, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Schweiz, Selbstkompetenz |
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Zeitleiste
9 Erwähnungen
- Einführung in die Medienpädagogik - Aufwachsen im Medienzeitalter (Heinz Moser)
- Konstruktives Lernen mit neuen Medien - Beiträge zu einer konstruktivistischen Mediendidaktik (Anton Reiter, Herbert Schwetz, Manuela Zeyringer) (2001)
- Neue Medien - ein Garant für neues Lernen? (Anton Reiter)
- Internet in der Grundschule - Medienpädagogische und -didaktische Grundlagen (Stephan Wöckel) (2002)
- PDA macht Schule - M-Learning in der Sekundarstufe (Petra Haller) (2005)
- Konzepte und Wirkungszusammenhänge bei Beschaffung und Betrieb von Informatikmitteln an Schulen (Beat Döbeli Honegger) (2005)
- Persönliche Handhelds in der Primarschule - Ein Pilotprojekt in Wangen bei Olten (Schweiz) (Daniela Püntener, Katja Glanzmann) (2006)
- Computer (ICT), Grundschule, Kindergarten und Neue Lernkultur (Hartmut Mitzlaff) (2007)
- Recherchieren im World Wide Web (Stephan Wöckel)
- Konzeption und Erprobung des 'lernstick' im schulischen und ausserschulischen Umfeld (Stanley Schwab) (2009)
- Autonom und mündig am Touchscreen (Ralf Lankau) (2021)
Co-zitierte Bücher
Kinder, Computer, Schule in einer digitalen Welt
The Children's Machine
Rethinking school in the age of the computer
(Seymour Papert) (1993)Konstruktivistischer Unterricht mit Laptops?
Eine Fallstudie zum Einfluss mobiler Computer auf die Methodik des Unterrichts
(Heike Schaumburg) (2002)A Complete Resource for Classroom Teachers
( Michael Curtis, Cathleen Norris, David O Leary, Elliot Soloway, Bard Williams) (2002)Standorte
Bibliographisches
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Assistenzzeit an der ETH Zürich ins Biblionetz aufgenommen. Die bisher letzte Bearbeitung erfolgte während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule. Beat besitzt ein physisches, aber kein digitales Exemplar. Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben.