Informatik im Herstellungs- und NutzungskontextEin technikbezogener Zugang zur fachübergreifenden Lehre
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Zusammenfassungen
Statt aber wie dort i. d. R. üblich nur die (politischen) Folgen und Wirkungen zu analysieren, werden im Ansatz der »Kontextuellen Informatik«, den ich im ersten Teil dieser Arbeit darstelle, diese Analysen zum Kontext der Informatik um eine Informatik im Kontext ergänzt, die unter Bezug auf den Kontext auf die Gestaltung von Informatiksystemen zielt. Damit greife ich Forderungen aus dem Fachgebiet »Informatik und Gesellschaft« auf, dass man Wirkungs- und Gestaltungsforschung enger miteinander verknüpfen solle. Auch diese Entwicklung des Fachgebietes »Informatik und Gesellschaft« habe ich im ersten Teil dieser Arbeit dargestellt. Insgesamt kann ich damit einen Lösungsvorschlag vorstellen, mit dem die Lehre im Bereich »Informatik und Gesellschaft« praxisorientierter gestaltet und das Fachgebiet in der Informatik selbst verankert wird.
Darüber hinaus hat sich durch informationstechnologische Entwicklung nicht nur die Ausbildung von Informatikern gewandelt. Auch für Studierende anderer Fächer werden Einführungen in die Informatik nachgefragt. Allerdings sind diesbezüglich solche Zugänge kaum geeignet, die bloß in die Kerninformatik einführen, aber die Anwendungssysteme außen vor lassen, die bereits zum Lebens- und Erfahrungsbereich dieser Studierenden gehören.
Mit diesem Problem, das – wie ich in dieser Arbeit zeigen kann – mit dem Problem des ersten Teils der Arbeit verwandt ist, befasse ich mich im zweiten Teil. Dazu greife ich auf Erfahrungen aus dem Bereich der »Informatischen Bildung« (an den allgemein bildenden Schulen) zurück. Dort ist ein Zugang erforderlich, mit dem ausgehend von konkreten Anwendungssystemen in die Kerninformatik eingeführt wird.
Für die »Informatische Bildung« und eng damit zusammenhängend in den Forschungen zu einer »Didaktik der Informatik« hat man es mit der von E. W. Dijkstra geforderten und auch bestehenden »Brandmauer« zwischen Kerninformatik und Angewandter Informatik zu tun. Mit dem Ansatz einer Informatik im Kontext lege ich nun einen Zugang vor, mit dem ich den Versuch unternehme auf diese Mauer zu klettern.
Um dieses zu belegen, habe ich gezeigt, dass auch die »Informatische Bildung«, ohne dass sie dieses bislang explizit gemacht hätte, implizit auf eine Informatik im Kontext zielt. Dazu habe ich dargelegt, wie sich die Inhalte einer Informatik im Kontext in die bestehenden Konzeptionen zur »Didaktik der Informatik« einpassen, in denen man sich nunmehr mit der Modellierung größerer und interaktiver Systeme befasst anstatt nur auf Algorithmierung und die Codierung dieser Algorithmen in einer beliebigen Programmiersprache zu setzten. Dazu habe ich mich auch mit dem Ansatz der fundamentalen Ideen der Informatik befasst und unter Bezug auf die »Kontextuelle Informatik« zentrale Ideen erarbeitet, die ich mit Digitalisierung und Interaktivität bezeichnet habe.
Als Resultat dieser Studien im Bereich der »Didaktik der Informatik« kann ich Bausteine für Einführungen in die Informatik begründen, die neben einem rekonstruktiven Zugang zur Informatik auch Inhalte aus dem Bereich der Informatik im Kontext berücksichtigen.
Damit wird erstmals ein Zugang zur Informatik vorgeschlagen, der auf Gestaltung bezogen ist, den Kontext der Informatik miteinbezieht und zugleich Inhalte der Informatik nicht unnötig politisiert.
Kapitel
- 4. Universelle und zentrale Ideen der Informatik
- 5. Informatische Bildung zwischen Bildungspolitik und Praxis
Diese Doktorarbeit erwähnt ...
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Nicht erwähnte Begriffe | Digitalisierung, enaktive Repräsentation, ikonische Repräsentation, Informatikunterricht in der Schule, Kinder, LehrerIn, Lernen, Repräsentationskriterium, Repräsentationstrias / EIS-Prinzip, Schweiz, symbolische Repräsentation, Unterricht |
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Zeitleiste
5 Erwähnungen
- 25 Jahre Schulinformatik - Zukunft mit Herkunft (Gerhard Brandhofer, Gerald Futschek, Peter Micheuz, Anton Reiter, Karl Schoder) (2010)
- Medienbildung in Schule und Unterricht (Gerhard Tulodziecki, Bardo Herzig, Silke Grafe) (2010)
- Fach- und bildungswissenschaftliche Grundlagen für den Informatikunterricht in der Sekundarstufe I (Arno Pasternak) (2013)
- Überlegungen zu einem Beitrag zur Lehrerbildung in der digital vernetzten Welt - Ein auf Erfahrungen gestützter Bericht und Diskussionsbeitrag (Dieter Engbring) (2018)
- Medienbildung in Schule und Unterricht - 2. Auflage 2019 (Gerhard Tulodziecki, Bardo Herzig, Silke Grafe) (2019)
Co-zitierte Bücher
Die biologischen Wurzeln des menschlichen Erkennens
El árbol del concocimiento
(Humberto R. Maturana, Francisco J. Varela) (1984)Das allmähliche Verschwinden der informationstechnischen Grundbildung
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(Ulrike Wilkens) (2000)Kommunikation und Kompetenz
(Dieter Baacke) (1973)Konstruktivistischer Unterricht mit Laptops?
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(Heike Schaumburg) (2002)Mythen und Symbole in populären Medien
Der wahrnehmungsorientierte Ansatz in der Medienpädagogik
(Franz Josef Röll) (1998)Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik
Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik
(Wolfgang Klafki) (1985)Unterricht mit Jugendlichen
(Gerhard Tulodziecki)Medien in Erziehung und Bildung
Grundlagen und Beispiele einer handlungs- und entwicklungsorientierten Medienpädagogik
(Gerhard Tulodziecki)Handlungsorientierte Medienpädagogik in Beispielen
(Gerhard Tulodziecki) (1995)Forschungsmethoden und Evaluation
für Human- und Sozialwissenschaftler
(Jürgen Bortz, Nicola Döring) (2001)Handlungsorientierte Medienerziehung in der Schule
Grundlagen und Handreichung
(Arnold Fröhlich) (1982)Bildung im informationstechnischen Zeitalter
Untersuchung der fachdidaktischen Entwicklung der informationstechnischen Bildung
(Hermann Forneck) (1992)Technologie, Imagination und Lernen
Grundlagen für Bildungsprozesse mit Digitalen Medien
(Heidi Schelhowe) (2007)Grundsätze und Standards für die Informatik in der Schule
Bildungsstandards Informatik - Entwurfsfassung für Empfehlungen der Gesellschaft für Informatik e. V.
(Hermann Puhlmann, Torsten Brinda, Michael Fothe, Steffen Friedrich, Bernhard Koerber, Gerhard Röhner, Carsten Schulte) (2007)Medienkompetenzen Messen?
(Harald Gapski) (2006)Confronting the Challenges of Participatory Culture
Media Education for the 21st Century
(Henry Jenkins, Katie Clinton, Ravi Purushotma, Alice J. Robison, Margaret Weigel) (2006)Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens
(Gerd Mietzel) (1999)Theoretische und empirische Fundierung eines zentralen Elements der Lehrerausbildung
(Sigrid Blömeke) (2000)Medienpädagogisches Handeln in der Schule
(Wolfgang Schill, Gerhard Thlodziecki, Wolf-Rüdiger Wagner) (1992)Volltext dieses Dokuments
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Beat und diese Dissertation
Beat hat diese Dissertation während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Es gibt bisher nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.