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Beats Biblionetz - Begriffe

Affordance Affordance

iconSynonyme

Affordance, Angebotscharakter, Aufforderungscharakter, Affordanz

iconDefinitionen

Philippe WampflerAffordanz bezeichnet den Aufforderungscharakter eines Mediums, also das, wozu ein Medium einlädt.
Von Philippe Wampfler im Buch Digitales Schreiben (2020) auf Seite  26
Universal Principles of DesignEigenschaft in der Gestaltung eines Objekts oder einer Umgebung, die beim Benutzer ein bestimmtes, intuitives Verhalten hervorruft.
Von Jill Butler, Kritian Holden, William Lidwell im Buch Universal Principles of Design (2003) auf Seite  20
Philippe WampflerDie Affordanz eines Mediums bezeichnet seinen Angebotscharakter: Was können Menschen damit wirksam machen, was fällt leichter, wenn man das Medium verwendet? Welche Verhaltensweisen werden durch den Einsatz des Mediums verstärkt?
Von Philippe Wampfler im Buch Routenplaner #Digitale Bildung (2019) im Text Quizifizierung - eine Kritik am Kahoot-Hype
smart und mobilDas Affordanz-Konzept geht davon aus, dass die Beschaffenheit technischer Artefakte Handlungsoptionen von menschlichen Akteuren zu einem gewissen Maß bestimmen kann, z.B. Stuhl bietet einem Menschen das Daraufsitzen an. Affordanz beschreibt dabei invariante bzw. objektiv feststellbare Gebrauchseigenschaften von Objekten, die in der Wechselwirkung mit dem Wahrnehmenden den Angebotscharakter eines Gegenstandes definieren (vgl. Gibson 1997).
Von Ilona Buchem im Buch smart und mobil (2015) im Text Mobiles Lernen und die Ent-/Didaktisierung der Lernräume
Universal Principles of DesignEinige Objekte und Umgebungen sind für bestimmte Funktionen besser geeignet als andere. Runde Räder rollen besser als eckige. Treppen kann man leichter hochsteigen als Zäune. Das heißt allerdings nicht, dass eckige Räder sich nicht rollen lassen oder man Zäune nicht hochsteigen kann. Es ist vielmehr so, dass die physikalischen Merkmale von runden Rädern und Zäunen die Art und Weise beeinflussen, in der sie funktionieren und aller Voraussicht nach auch verwendet werden.
Von William Lidwell, Kritian Holden, Jill Butler im Buch Universal Principles of Design (2003) auf Seite  20
Francisco J. VarelaIn Gibson’s view, certain properties are found in the environment that are not found in the physical world per se. The most significant properties consist in what the environment affords for the animal, which Gibson calls affordances. Stated in precise terms, affordances consist in the opportunities for interaction that things in the environment possess relative to the sensorimotor capacities of the animal. For example, relative to certain animals, some things, such as trees, are climbable or afford climbing. Thus affordances are distinctly ecological features of the world.
Von Francisco J. Varela, Evan Thompson, Eleanor Rosch im Buch Der mittlere Weg der Erkenntnis (1991) im Text Wegbereitende Evolution und natürliches Driften auf Seite  203
Donald A. NormanThe term affordance refers to the relationship between a physical object and a person (or for that matter, any interacting agent, whether animal or human, or even machines and robots). An affordance is a relationship between the properties of an object and the capabilities of the agent that determine just how the object could possibly be used. A chair affords (“is for") support and, therefore, affords sitting. Most chairs can also be carried by a single person (they afford lifting), but some can only be lifted by a strong person or by a team of people. If young or relatively weak people cannot lift a chair, then for these people, the chair does not have that affordance, it does not afford lifting.
Von Donald A. Norman im Buch The Design of Everyday Things (1988) im Text The Psychopathology of Everyday Things
Francisco J. VarelaGibsons Theorie hat zwei Hauptelemente. Erstens behauptet er, um die Wahrnehmung verstehen zu können, müsse man zeigen, wie Umwelten für wahrnehmende Tiere zustande kommen. Nach Gibson finden sich in der Umwelt bestimmte Merkmale, die in der physischen Welt per se fehlen. Am wichtigsten sei, was die Umwelt für den Organismus bereithäk, von Gibson als Angebote bezeich- net. Strenggenommen, bestehen diese aus den Interaktionsmöglich- keiten, die Dinge der Umwelt für die sensomotorischen Fähigkeiceiten der Tiere bieten. So sind einige Dinge, etwa Bäume, für bestimmte Tiere besteigbar oder bieten die Möglichkeit des Klettems. Damit erwelsen sich die Angebote als bestimmte ökologische Merkmale der Welt.
Von Francisco J. Varela, Evan Thompson, Eleanor Rosch im Buch Der mittlere Weg der Erkenntnis (1991) im Text Wegbereitende Evolution und natürliches Driften auf Seite  277
Donald A. NormanDer Ausdruck affordance bezieht sich auf die Beziehung zwischen einem physischen Objekt und einer Person (oder in diesem Fall auf jeden interagierenden Mittler, ob Mensch oder Tier oder sogar Maschine oder Roboter). Affordance steht für die Beziehung zwischen den Oobjekteigenschaften und den Fähigkeiten des Mittlers, woraus ein Schluss daraus gezogen wird, welchen Nutzen das Objekt möglicherweise bieten kann. Ein Stuhl bietet Halt und dadurch eine Sitzmöglichkeit. Ein einzelner Stuhl kann auch von einer einzelnen Person getragen werden (der Stuhl bietet dazu die Möglichkeit), doch viele Stühle nur von einer starken Person oder einer Gruppe. Wenn eine Person zu jung oder zu schwach ist, um einenSstuhl heben zu können, dann besitzt dieser Stuhl für sie diese Affordance nicht. Es wird ihr nicht die (Gebrauchs-)Möglichkeit geboten, ihn zu heben.
Von Donald A. Norman im Buch The Design of Everyday Things (1988) im Text The Psychopathology of Everyday Things

iconBemerkungen

Donald A. NormanThe notion of affordance and the insights it provides originated with J. J. Gibson, an eminent psychologist who provided many advances to our understanding of human perception. I had interacted with him over many years, sometimes in formal conferences and seminars, but most fruitfully over many bottles of beer, late at night, just talking.
Von Donald A. Norman im Buch The Design of Everyday Things (1988) im Text The Psychopathology of Everyday Things
Beat Döbeli HoneggerMir gefällt die deutsche Übersetzung "Aufforderungscharakter" nicht so richtig, weil ich unter Aufforderung etwas Explizites verstehe, in meiner Wahrnehmung affordance aber eher implizit ist. Ein Türgriff bietet sich an, gezogen zu werden, aber er fordert in meinem Verständnis nicht dazu auf. Eine Aufforderung wäre für mich, wenn "Ziehen" daneben stehen würde.
Von Beat Döbeli Honegger, erfasst im Biblionetz am 22.04.2022
Donald A. NormanThe presence of an affordance is jointly determined by the qualities of the object and the abilities of the agent that is interacting. This relational definition of affordance gives considerable difficulty to many people. We are used to thinking that properties are associated with objects. But affordance is not a property. An affordance is a relationship. Whether an affordance exists depends upon the properties of both the object and the agent.
Von Donald A. Norman im Buch The Design of Everyday Things (1988) im Text The Psychopathology of Everyday Things

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