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Beats Biblionetz - Fragen

Was bringt Computereinsatz in der Schule?

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iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconBemerkungen

Der Mehrwert des E-Learning als solches konnte bisher nicht erwiesen werden.
Von Bruno Prowaznik im Text Gibt es einen Mehrwert von E-Learning? (2004)
Ralf LankauManfred SpitzerNutzen und Mehrwert digitaler Medien im Unterricht sind bis heute nicht belegt.
Von Volker Bank, Jürg Barben, Peter Bender, Carl Bossard, Ute Büchter-Römer, Uwe Büsching, Thomas Damberger, Karl-Heinz Dammer, Thomas Fuchs, Michaela Glöckler, Johannes Grebe-Ellis, Bernhard Hackl, Gaby Herchert, Edwin Hübner, Norbert Hungerbühler, Hans-Carl Jongebloed, Rainer Kaenders, Beat Kissling, Peter Klein, Jochen Krautz, Hans-Dieter Kübler, Axel Bernd Kunze, Volker Ladenthin, Ralf Lankau, Christoph Möller, Jürgen Rekus, Ingo Reuter, Christian Rittelmeyer, Klaus Rodens, Frauke Rostalski, Klaus Scheler, Thomas Sonar, Manfred Spitzer, Gertraud Teuchert-Noodt, Christoph Türcke, Anke Wegner, Ysette Weiss, Erich Ch.Wittmann, Tomáš Zdražil, Klaus Zierer im Text Wissenschaftler fordern Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen (2023) auf Seite  7
Manfred SpitzerBei digitalen Medien im Kindergarten und in der Grundschule handelt es sich daher in Wahrheit um nichts weiter als eine Art von Anfixen.
Von Manfred Spitzer im Buch Digitale Demenz (2012) im Text Schule: Copy and Paste - statt Lesen und Schreiben? auf Seite  75
Heike SchaumburgDie Ergebnisse verschiedener Studien deuten darauf hin, dass computerbasiertes Lernen für jüngere Lernende größere Effekte bringt als für ältere.
Von Heike Schaumburg im Buch Konstruktivistischer Unterricht mit Laptops? (2002) im Text Unterrichtsveränderungen durch Computer?
Heike SchaumburgGrundsätzlich und konsistent wurde in allen Metastudien ein schwacher Vorteil von computerbasierter Instruktion gegenüber traditioneller Instruktion gefunden.
Von Heike Schaumburg im Buch Konstruktivistischer Unterricht mit Laptops? (2002) im Text Unterrichtsveränderungen durch Computer?
Joseph Weizenbaum[Computer] sind nur in den Schulen von Nutzen, die auch ohne Computer gute Schulen sind, dort also, wo man auch ohne sie lesen und schreiben lernen kann.
Von Joseph Weizenbaum im Buch Kurs auf den Eisberg (1984) auf Seite  63
Franco ZottaPointiert formuliert kann man sagen: Was neue Medien in der Bildung wirklich leisten können, werden wir erst wissen, wenn die Schule von heute der Vergangenheit angehört.
Von Oliver Vorndran, Franco Zotta Personenreihenfolge alphabetisch und evtl. nicht korrekt im Buch Regionale IT-Planung für Schulen (2003) im Text Einleitung: Die Idee des Seminars «Entscheiderberatung» auf Seite  8
Manfred Spitzer... Und wenn es wieder einmal um die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln geht, so achte man darauf, dass sie ohne Strom auskommen - man liegt dann eher nicht ganz falsch.
Von Manfred Spitzer im Buch Lernen (2002) im Text Schule auf Seite  421
Jerome S. BrunerIt is still far too early to evaluate the eventual use of such devices, and it is highly unfortunate that there have been such exaggerated claims made by both proponents and opponents.
Von Jerome S. Bruner im Buch The Process of Education (1960)
Manfred SpitzerNach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen braucht man einen Computer zum Lernen genauso dringend wie ein Fahrrad zum Schwimmen oder ein Röntgengerät, um Schuhe anzuprobieren.
Von Manfred Spitzer im Buch Digitale Demenz (2012) im Text Macht Google uns dumm? auf Seite  23
Manfred SpitzerIn Diskussionen über die Bildungsziele die durch digitale Medien erreicht werden können wird oft behauptet, dass das Lernen sich verbessern würde. Hierfür gibt es keinerlei empirische Evidenz.
Von Manfred Spitzer im Text Risiken und Nebenwirkungen digitaler Informationstechnik (2016)
Netzwerk SchuleEs lohnt sich [...] gar nicht mehr, zu rätseln, ob das nun nützlich oder schädlich ist, die Computer sind bereits da, werden zahlreicher werden, und sie werden von den meisten Kindern mit großer Begeisterung genutzt.
Von Peter Struck im Buch Netzwerk Schule (1998) auf Seite  137
Hubert L. DreyfusSowohl Befürworter als auch Kritiker versäumen oft klarzumachen, welche der vorgeschlagenen Einsatzmöglichkeiten des Computers sie preisen oder verdammen und warum dieser Einsatz eine beziehungsweise keine gute Idee ist.
Von Hubert L. Dreyfus, S. Dreyfus Personenreihenfolge alphabetisch und evtl. nicht korrekt im Buch Mind over Machine (1986) im Text Computer im Klassenzimmer: Werkzeug, Tutor oder Tutand
John HattieMy own view is that, like many structural innovations in education, computers can increase the probability of learning, but there is no necessary relation b etween having computers, using computers, and learning outcomes.
Von John Hattie im Buch Visible Learning (2009) im Text The contributions from teaching approaches - part II auf Seite  221
Netzwerk SchuleIn jedem Fall fördern Computer unorthodoxes und kreatives Denken, sie erlauben unbestrafte Fehler und vermitteln öfter als herkömmlicher Unterricht das Erfolgserlebnis, eine gestellte Aufgabe irgendwie zu Ende gebracht zu haben.
Von Peter Struck im Buch Netzwerk Schule (1998) auf Seite  137
Rudolf KammerlDas Versprechen, eine bessere IT-Ausstattung führe zu besserem Unterricht, ist pauschalisierend und unrealistisch (vgl . Herzig 2014). Computer in Schulen sind eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für modernen und kompetenzförderlichen Unterricht.
Von Rudolf Kammerl im Journal schule. smart. mobil (2016) im Text Digitalisierung, Digitales Lernen, Digitale Bildung?
Neil PostmanIch behaupte nicht, daß LOGO, von einem geschickten Lehrer richtig eingesetzt, nicht hilfreich sein kann, aber ich zweifle daran, daß es mehr leistet als Papier und Bleistift und das Sprechen selbst, wenn sie von einem geschickten Lehrer richtig eingesetzt werden.
Von Neil Postman im Buch Technopoly (1992) im Text Die Maschinen-Ideologie: Computertechnologie
Rolf SchulmeisterDie Ergebnisse von Evaluationsstudien zum Lernen mit neuen Medien sind in der Regel und im Überblicksvergleich enttäuschend. Zu Studien, die positive Effekte berichten, gibt es immer auch Studien, die das Gegenteil ermitteln oder die gar keinen Effekt feststellen können
Von Rolf Schulmeister im Buch Didaktik und Neue Medien (2004) im Text Didaktisches Design aus hochschuldidaktischer Sicht
Selbstständiges Lernen und Individualisierung von untenDer Gebrauch von Schriftsprache hat eine neue Dimension bekommen. Grundschulkinder üben nicht mehr für ein Diktat oder für die bessere Note. Sie schreiben, dank E-Mail, weil es ihnen Spaß macht und weil sie die Sprache als Mittel zum Ausdruck ihres Lebensgefühls neu entdeckt haben.
Von Berthold Halbwachs im Buch Selbstständiges Lernen und Individualisierung von unten (2003) im Text Der Computer in der Grundschule
Michael KerresDer Einsatz digitaler Medien führt keineswegs automatisch zu irgendwie besseren Lösungen als konventionelle Bildungsangebote. Im Gegenteil - ihr unüberlegter Einsatz führt oft genug zu Ergebnissen, die geringe Akzeptanz bei Lernenden, geringe Lernerfolge und Effizienz mit sich bringen.
Von Michael Kerres im Buch Multimediale und telemediale Lernumgebungen (2001) im Text Mehrwert digitaler Medien auf Seite  85
Alan KayFinally, pervasively networked computers will soon become a universal library, the age-old dream of those who love knowledge. Resources now beyond individual means, such as supercomputers for heavy-duty simulation, satellites and huge compilations of data, will be potentially accessible to anyone.
Von Alan Kay im Text Computers, Networks and Education (1991)
Schule im Bannkreis der neuen MedienDie Forschung zum Einsatz neuer Technologien oder Medien im Unterricht hat bislang noch keine schlüssigen Belege vorgelegt, in welcher Weise Technologien oder Medien einen Beitrag zur Steigerung der Lesekompetenz, der Lesefreudigkeit, der Problemlösekompetenz bei Textaufgaben für Grundschulen und die Sekundarstufe l leisten.
Von Herbert Schwetz im Buch Schule im Bannkreis der neuen Medien (2003) im Text Für einen D.ECDL, den didaktischen ECDL auf Seite  164
Robin SchmidtVierzig Jahre empirische Forschung zum schulischen Computereinsatz zeigt, dass ICT in der Schule weitgehend unwirksam ist Sie falsifiziert im Detail, was systemisch längst klar ist: die These wirksamer Lerntechnologie Oder anders gesagt: intensiver schulischer Technologieeinsatz repliziert das Technologiedefizit der Erziehung.
Von Robin Schmidt im Buch Was macht die Digitalisierung mit der Politik? (2022) im Text Digitalpolitik und Pädagogik
[RQ1] Do the knowledge and skills of students improve following the use of tablets to support educational activities?
Of the 23 studies included in the final set,
  • 16 reported positive learning outcomes;
  • 5 reported no difference in learning outcomes; and
  • 2 reported negative learning outcomes.
Von B. Haßler, L. Major, S. Hennessy im Text Tablet use in schools (2015)
Hermann ForneckDas Medium nicht als Ursache, sondern als Möglichkeit, Interaktionen anders anzusetzen, diese Möglichkeit ist gegeben und wahnsinnig spannend und produktiv. Sie ist in der Lehrerbildung besonders wichtig, weil erfahrungsfähig werden, sich immer reflexiv auf bestimmte Ereignisse zurückzuwenden [eine wesentliche Professionseigenschaft darstellt]. (12:30)
Von Hermann Forneck im Text Pädagogische Überlegungen zum technischen Medium in Lehr-Lernprozessen (2007)
Heike SchaumburgDie Anzahl der Forschungsarbeiten, die seit den 1960er Jahren durchgeführt worden sind, um die Lerneffektivität des Computers zu belegen, ist heute kaum noch zu überblicken. Die Ergebnisse der Studien sind widersprüchlich. Längst nicht immer konnte nachgewiesen werden, dass computer-unterstütztes Lernen traditionellen Instruktionsmethoden überlegen ist.
Von Heike Schaumburg im Buch Konstruktivistischer Unterricht mit Laptops? (2002) im Text Unterrichtsveränderungen durch Computer?
Bildung Schweiz 10a/2006Internet, Neue Medien und Digitalisierung bereichern Schule und Bildung, machen aber das Leben für Lehrende und Lernende möglicherweise nicht einfacher. Aber sie sind zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Lebens geworden. Richtig genutzt, können diese Medien aber mithelfen, neue Einsichten zu ermöglichen, kreative Ideen zu realisieren und Neues zu schaffen.
Von Dominik Landwehr in der Zeitschrift Bildung Schweiz 10a/2006 (2006) im Text Nicht das Internet, die Neugier ist entscheidend
The best current evidence is that media are mere vehicles that deliver instruction but do not influence student achievement any more than the truck that delivers our groceries causes changes in our nutrition. Basically, the choice of vehicle might influence the cost or extent of distributing instruction, but only the content of the vehicle can influence achievement.
Von Richard E. Clark im Text Reconsidering research on learning from media (1983)
Students, Computers and LearningDespite considerable investments in computers, Internet connections and software for educational use, there is little solid evidence that greater computer use among students leads to better scores in mathematics and reading. This chapter examines the relationship among computer access in schools, computer use in classrooms, and performance in the PISA assessment.
Von Klappentext im Buch Students, Computers and Learning (2015) im Text How Computers are Related to Students’ Performance
Ralf LankauDigitale Bücher oder Filme selbst sind nur eine andere Form technischer Codierung und Speicherung. Sie bringen, siehe Hattie-Studie, in der Schule keinerlei Vorteil. Daher ist mit aller notwendigen Klarheit zu formulieren: Es gibt weder fachliche noch fachdidaktische noch pädagogische Notwendigkeiten, digitale Medien und Lehrmittel zwingend im Unterricht einzusetzen.
Von Ralf Lankau im Text Unter dem Joch der Digitalisten (2015)
Elisabeth VogtWir erkennen in den bisherigen Erfahrungen mit e-learning einige Chancen und Vorteile. So können wir mit e-learning ein grösseres Publikum ansprechen. Im Repetitionskurs APP müssen die Teilnehmenden keine Reisezeit aufbringen. Dies hat für die Kursteilnehmenden niedrigere Kosten zur Folge, denn Fahrtaufwendungen sowie allfällige Übernachtungskosten werden dadurch hinfällig.
Von Elisabeth Vogt in der Broschüre e-learning am Ausbildungzentrum Insel II (2005)
Alan KayA fifth benefit is that computers can be engineered to be reflective. The model-building capabilities of the computer should enable mindlike processes to be built and should allow designers to create flexible "agents." These agents will take on their owner's goals, confer about strategies (asking questions of users as well as answering their queries) and, by reasoning, fabricate goals of their own.
Von Alan Kay im Text Computers, Networks and Education (1991)
Alan KayFourth, the heart of computing is building a dynamic model of an idea through simulation. Computers can go beyond static representations that can at best argue; they can deliver sprightly simulations that portray and test conflicting theories. The ability to "see" with these stronger representations of the world will be as important an advance as was the transition to language, mathematics and science from images and common sense.
Von Alan Kay im Text Computers, Networks and Education (1991)
Manfred SpitzerWer also glaubt, dass Schüler beispielsweise das Programmieren oder gar ganz allgemein besser zu denken lernen, wenn es Computer an der Schule gibt, der irrt. Man kann sogar davon ausgehen, dass die Beziehung umgekehrt ist: Je mehr Computer eine Schule hat, desto schlechter stehen die Chancen, dass damit irgendetwas Vernünftiges getan wird - stellte hierzu schon vor einigen Jahren der amerikanisehe Computerwissenschaftler Palma (2000, S.41) fest.
Von Manfred Spitzer im Buch Vorsicht Bildschirm! (2005) im Text Was tun? auf Seite  260
Netzwerk SchuleDer Lerncomputer macht keine Unterschiede zwischen Jungen und Mächen, er behandelt sie alle gleich, er vermag also ein Auseinanderdriften von Jungen und Mädchen in mißliche Rollenverhaltensweisen zu verhindern. Insofern wirkt das Tele-Lernen integrativer, wie es überhaupt das Phänomen gute und schlechte Lehrer zu neutralisieren vermag, vor allem wenn der Lehrer sich vom sanktionierenden und selektierenden Lenker in die Rolle des kompensatorischen Lernberaters hinein wandelt.
Von Peter Struck im Buch Netzwerk Schule (1998) auf Seite  135
Wie kompliziert das Bild tatsächlich ist, zeigen beispielhaft die Werte zum Faktor »Computereinsatz« im Unterricht. Mit einer durchschnittlichen Effektstärke von .39 ist sein Einfluss als mäßig positiv einzuschätzen. Wenn die Lernschritte durch das Programm vorgegeben werden, verschwindet dieser sogar ganz (– .02). Andererseits steigt der Effekt, wenn die Schüler das Vorgehen im Programm selbst steuern konnten, auf .49, und wenn sie mit einem Partner arbeiteten, sogar auf .96.
Von Hans Brügelmann im Text Die Hattie-Studie: Der heilige Gral der Didaktik? (2013)
John HattieAcross the 76 meta-analyses on computer-assisted instruction, there were 4,498 studies, 8,096 effects, and about 4 million students-but in this area, more than most, there is much overlap of articles (and hence students) across the meta-analyses. The average effect size across all studies is d = 0.37 (se = 0.02) and the Common Language Effect (CLE) average is 25 percent; that is, 25 times out of a hundred when computer-aided instruction is used, it will make a positive difference
Von John Hattie im Buch Visible Learning (2009) im Text The contributions from teaching approaches - part II auf Seite  220
Alan KayA second value is the ability of the computers to become any and all existing media, including books and musical instruments. This feature means people will be able (and now be required) to choose the kinds of media through which they want to receive and communicate ideas. Constructions such as texts, images, sounds and movies, which have been almost intractable in conventional media, are now manipulatable by word processors, desktop publishing, and illustrative and multimedia systems.
Von Alan Kay im Text Computers, Networks and Education (1991)
Werner HartmannDer Umgang mit dem Computer ist heute neben Lesen, Schreiben und Rechnen eine weitere Kulturtechnik. Ob damit allerdings auch ein didaktischer Mehrwert einhergeht, ist eine andere und viel schwierigere Frage. Wir Lehrpersonen sind gut beraten, die Auswirkungen von Computer und Internet im Unterricht nicht zu überschätzen. Gefragt ist eine effiziente und effektive Nutzung dieser Werkzeuge, für eine kreative und inspirierende Schulumgebung bleiben aber weiterhin die Lehrpersonen verantwortlich.
Von Werner Hartmann im Text Computer und Internet im Unterricht: Zu hohe Erwartungen! (2004)
Birgit EickelmannHier ist die Skepsis deutscher Lehrkräfte im internationalen Vergleich besonders groß. Wir wissen jedoch aus Studien, dass sich die Lernergebnisse durchaus verbessern können, wenn die digitalen Medien schülerorientiert eingesetzt werden, diese also Selbstverantwortung für ihr Lernen übernehmen. Und die Lehrkräfte müssen sich auskennen, wie digitale Medien – Hard- und Software – für ihr spezifisches Fach sinnvoll genutzt werden kann. Einfach nur Computer in die Klasse zu stellen bringt nichts.
Von Birgit Eickelmann im Text «Die Schule ignoriert die Lebenswelt der Schüler»
Gerhard TulodzieckiBardo HerzigInsgesamt zeigen die vielen Studien zu generellen Medieneffekten (als Vergleich zwischen medienunterstützten und herkömmliehen - personal vermittelten - Lehr- und Lernprozessen), dass nicht von einer grundsätzlichen Überlegenheit des Lernens mit Medien gesprochen werden kann - allerdings auch nicht von einer grundsätzlichen Unterlegenheit medienunterstützten Lehrens und Lernens. Mit Blick auf die Uneinheitlichkeit der Ergebnisse spricht SCHULMEISTER (2002) vom »Land der Nullhypothesen« (S. 387).
Von Gerhard Tulodziecki, Bardo Herzig im Buch Mediendidaktik (2004) im Text Forschungsergebnisse zum Lernen und Lehren mit Medien auf Seite  81
Heinz von FoersterTechnology connects people to people and it connects people to information, and as a result, can facilitate learning. Interaction is the key. Technology is a medium. The best way to use technology in education is to let technology be used the way it is needed by the students and the teachers. Consider: A pencil is technology. Technology is a consequence of what one wants to do in a moment. Make it available, and it will be used. Do not think about the technology first - think about learning first.
Von Heinz von Foerster, erfasst im Biblionetz am 12.10.2002
Digitale Medien im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht der SekundarstufeAus der Metastudie, die 79 Einzeluntersuchungen berücksichtigt, geht hervor, dass der Einsatz digitaler Unterrichtsmedien über alle untersuchten Unterrichtsfächer Mathematik, Physik, Biologie und Chemie hinweg insgesamt als gewinnbringend bezeichnet werden kann: Im direkten Vergleich mit Klassen, die traditionell unterrichtet wurden, zeigen Schülerinnen und Schüler aus Klassen, in denen mit digitalen Unterrichtsmedien gearbeitet wurde, durchweg bessere Ergebnisse in den durchgeführten Leistungstests.
Von Delia Hillmayr, Frank Reinhold, Lisa Ziernwald, Kristina Reiss in der Broschüre Digitale Medien im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht der Sekundarstufe (2017) auf Seite  9
Peter MottDank neuen Technologien können wir das umsetzen, was wir über das Lernen in Gruppen und über die Art, wie das Gehirn lernt, schon lange wissen. Wir haben von den Lehrern immer verlangt, dass sie verschiedene Lernformen ansprechen, weil jeder Schüler anders lernt. Das ist in der Theorie schön, aber nicht so einfach, weil wir selber am besten in unserem eigenen Lernstil sind. Heute können die Schüler sich Wissen in der ihrem Lerntyp entsprechenden Form aneignen und sich dann im Verbund zusätzliche Fertigkeiten erwerben.
Von Peter Mott im Text «Das Fabrikmodell der Schule gehört abgelöst» (2012)
Gabi ReinmannDie Komplexität von Lehr-Lernsituationen und die damit einhergehende Vielzahl an wirksamen Variablen und deren unzähligen Interaktionen mit wiederum anderen Variablen setzen der experimentellen wie auch der korrelativen Forschung heute wie damals eine klare Grenze. Die Folge ist, dass z.B. die meisten Vergleiche von Unterrichtsmethoden und -medien keine signifikanten Ergebnisse erzielen; die wenigen signifikanten Ergebnisse widersprechen sich gegenseitig. Das ist auch heute noch so und das gilt im Besonderen für die E-Learning-Forschung.
Von Gabi Reinmann im Konferenz-Band E-Learning - Alltagstaugliche Innovation? im Text Nur Forschung danach? (2006)
A second "null hypothesis" is here ventured as desirable to keep in mind: that the device and program in total takes so much time and trouble (or is so expensive) that in cold fact it is impractical for everyday use by the people and in the circumstances for which it is intended. And more important than the expense is the trouble! Unless some of the current materials and procedures (hundreds of programming charts or frames to be kept in order and used just right) are made a lot less clumsy and easier to use, this second null hypothesis will get them.
Von Sidney L. Pressey im Buch Teaching Machines and Programmed Learning (1960) im Text Some Perspectives and Major Problems Regarding «Teaching Machines» auf Seite  503
Alan KayThird, and more important, information can be presented from many different perspectives. Marvin L. Minsky of MIT likes to say that you do not understand anything until you understand it in more than one way. Computers can be programmed so that "facts" retrieved in one window on a screen will automatically cause supporting and opposing arguments to be retrieved in a halo of surrounding windows. An idea can be shown in prose, as an image, viewed from the back and the front, inside or out. Important concepts from many different sources can be collected in one place.
Von Alan Kay im Text Computers, Networks and Education (1991)
Based on this consistent evidence, it seems reasonable to advise strongly against future media comparison research. Five decades of research suggest that there are no learning benefits to be gained from employing different media in instruction, regardless of their obviously attractive features or advertised superiority. All existing surveys of this research indicate that confounding has contributed to the studies attributing learning benefits to one medium over another and that the great majority of these comparison studies clearly indicate no significant differences
Von Richard E. Clark im Text Reconsidering research on learning from media (1983)
A Wider WorldIt seems that someone always wants to know if technology “makes a difference.” Sometimes it is a legislator, hoping that technology will reduce costs. Sometimes it is the college or university president, hoping for a competitive edge. Sometimes it is the provost, hoping to prove that students learn more in online courses than in face-to-face settings. Sometimes it is a faculty member, hoping to show just the opposite. One group will claim that using technology produces no significant difference; another will say that technology has transformed higher education.
Von Diana G. Oblinger, Brian L. Hawkins im Journal A Wider World (2006) im Text The Myth about No Significant Difference
Beat Döbeli HoneggerDie in Fachkreisen allgemein akzeptierte Schlussfolgerung [...] lautet, dass die Frage »Was bringen digitale Medien ?« in dieser allgemeinen Form falsch gestellt ist, beziehungsweise dazu keine pauschale Antwort möglich ist. Es sind nicht (digitale oder analoge) Medien per se, die einen didaktischen Mehrwert bieten, sondern die geschickte Kombination aus Unterrichtsmethode, Inhalt und Medien. Auch die Wandtafel führt nicht automatisch zu besserem Unterricht. Es sind gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die wissen, wann und wie Medien lernförderlich eingesetzt werden können.
Von Beat Döbeli Honegger im Buch Mehr als 0 und 1 (2016) im Text Warum gehört das Digitale in die Schule?
Ganz fundamental unterbietet die Digitalisierung ein elementares Grundphänomen, das alle elaborierten pädagogischen Situationen ermöglicht: Lernen geschieht in Beziehung! Es vollzieht sich im Raum des Sozialen und realisiert sich in der intensiven Beziehung zu einer Sache, an der wir zum Individuum, zum Subjekt und zum Menschen werden. Digitale Medien – sofern sie im Übermaß eingesetzt werden – tilgen sowohl den Sozial- als auch den Sachbezug, mit gewaltigem Schaden für den personalen Selbstbezug. In aller Schärfe: Der Entzug von Mitmenschen und Realität führt zu Identitätsdiffusionen.
Von Matthias Burchardt im Text Beantwortung der Fragen zum Thema Digitalisierung der Enquetekommission «Kein Kind zurücklassen» (2016)
Bardo HerzigGerhard TulodzieckiEine der bedeutenden Meta-Analysen zum computerunterstützten Lernen stammt von Kulik/ Kulik (1991). Die Autoren werteten insgesamt 248 Vergleichsstudien aus, davon waren 195 bereits in früheren Meta-Studien zusammengefasst worden, 53 kamen als aktuelle Studien hinzu. Von den 248 Studien wiesen 202 einen höheren Lernerfolg für das computerbasierte Lernen und 46 ein besseres Ergebnis für das konventionelle Lernen aus. Allerdings waren die Ergebnisse nur in 100 Studien statistisch signifikant, d.h. nicht zufallsbedingt: in 94 Fällen zu Gunsten des computerbasierten Lernens und in sechs Fällen zu Gunsten des konventionellen Unterrichtens.
Von Bardo Herzig, Gerhard Tulodziecki Personenreihenfolge alphabetisch und evtl. nicht korrekt im Buch Regionale IT-Planung für Schulen (2003) im Text Neue pädagogische Möglichkeiten auf Seite  85
Selbstständiges Lernen und Individualisierung von untenGrundschule arbeitet heute vielfach mit Neuen Medien. Kinder können ihre Diktate und Vorlesetexte auf den Computer sprechen, experimentieren mit Mikroskopen, die an den Computer angeschlossen sind, komponieren Musik, beobachten Vogelnester mit Webcams, lernen Schreibschwächen mit Grafiktabletts zu überwinden und vieles mehr. Der Computer hat den Unterricht in der Grundschule nicht nur bereichert, der Computer hat den Unterricht verändert im positiven Sinn. Die Lernchancen und Möglichkeiten für jedes Kind sind gewachsen mit den Anwendungsmöglichkeiten. Beim Computer gilt eine alte Weisheit in besonderer Weise: "Es kommt drauf an, was man draus macht."
Von Berthold Halbwachs im Buch Selbstständiges Lernen und Individualisierung von unten (2003) im Text Der Computer in der Grundschule
Alan KayThe first benefit is great interactivity. Initially the computers will be reactive, like a musical instrument, as they are today. Soon they will take initiatives as well, behaving like a personal assistant. Computers can be fitted to every sense. For instance, there can be displays for vision; pointing devices and keyboards for responding to gesture, speakers, piano-type keyboards and microphones for sound—even television cameras to recognize and respond to the user's facial expressions. Some displays will be worn as magic glasses and force-feedback gloves that together create a virtual reality, putting the user inside the computer to see and touch this new world.
Von Alan Kay im Text Computers, Networks and Education (1991)
Alan KayYou don't need technology to learn science and math. You just absolutely don't need it. What you need to have are the right conditions. In music, if you've got the right conditions and you've got music happening, then the instruments amplify what you've got like mad. The best thing a teacher can do is to set up the best conditions for each kid to learn. Once you have that, then the computer can help immeasurably. Conversely, just putting computers in the schools without creating a rich learning environment is useless -- worse than useless, because it's a red herring. There's a sense something good is happening, when nothing real is happening at all. [http://www.honco.net/os/kay.html]
Von Alan Kay, erfasst im Biblionetz am 27.01.2004
Manfred SpitzerIn der Grundschule, also den Klassen eins bis vier, liegen die Dinge meiner Ansicht nach recht einfach: Man braucht keinen Computer. Es gilt in diesem Schulabschnitt, ganz grundlegende Fähigkeiten zu erlernen, wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Kenntnisse der Lebenswelt (d.h. der die Kinder umgebenden Sachen und Orte). Ebenfalls gelernt bzw. Geübt werden die noch wichtigeren Fähigkeiten des Zuhörens und Ausredenlassens, des Konzentrierens auf eine Sache, der Disziplin (weder losreden noch losrennen, wann es einem gerade passt) und des Zusammenarbeiten . Hierfür ist die Person des Lehrers als Vorbild und zugleich als Brennpunkt von Konzentration und Aufmerksamkeit die mit Abstand wichtigste Bedingung.
Von Manfred Spitzer im Buch Lernen (2002) im Text Schule auf Seite  419
Joseph WeizenbaumHeute verbringen die Kinder mehr Zeit mit Computern als mit Büchern. In fünf bis zehn Jahren werden wir sehen, dass das katastrophale Folgen hat. Wenn der Computer in der Schule eingeführt wird, geht das immer zu Lasten eines andern Fachs - es steht ja nicht unendlich viel Zeit zur Verfügung. Darum muss man sich fragen, welches Fach die höchste Priorität hat. Meiner Meinung nach ist das wichtigste die Sprache. Wer nicht schreiben, nicht kritisch denken und lesen kann, wird von der Welt beherrscht und kann keine eigene bauen. In den USA sind fast ein Drittel der Schulabgänger funktionale Analphabeten. Die können zwar kurze Sätze bilden, verstehen aber kaum, was sie lesen. Und gerade in den USA geht der Computerunterricht zu Lasten der Sprache.
Von Mathias Plüss, Joseph Weizenbaum Personenreihenfolge alphabetisch und evtl. nicht korrekt im Text Ich glaube, wir sollten Angst haben (2004)
ICT-Konzeptumsetzung an den 5./6. Klassen der Stadtschulen SolothurnVöllig unbestritten ist unter den befragten 15 Solothurner Lehrpersonen der 5./6. Klassen, dass der Computer den fachlichen Lernertrag im Fach Mathematik unterstützt – alle befragten Lehrpersonen stimmten dieser Aussage mit "ja" oder "eher ja" zu. Auch in den Fächern Französisch, Deutsch und Sachunterricht berichteten die Lehrpersonen über positive Auswirkungen des Computers auf den fachlichen Lernertrag. Die Zustimmung ("ja" oder "eher ja") bewegte sich in diesen Fächern zwischen 79% und 86%, wobei beim Fach Französisch die Hälfte der Befragten dieser Aussage mit "ja" zu-stimmte. Für die Fächer Musik und Bildnerisches Gestalten schätzten die Lehrpersonen die Unter-stützung des Lernerfolgs durch den Computer als "eher gering" oder "gering" ein.
Von Markus Roos, Laura Bossard im Buch ICT-Konzeptumsetzung an den 5./6. Klassen der Stadtschulen Solothurn (2008) im Text Ergebnisse der standardisierten Erhebung auf Seite  56
Heike SchaumburgDie in Meta-Analysen festgestellten Effektgrößen reichen von .127 (Christmann & Badgett, 2000) bis .502 (McNeil & Nelson, 1991). Nach Cohen (1977) ist damit die Effektivität des computerbasierten Lernens als positiv, wenn auch als gering zu beurteilen. Laut Tallmadge (1977, zit. nach Christmann, Badgett & Lucking (1997) können zwar bereits Effektgrößen von .25 im pädagogischen Kontext als bedeutsam angesehen werden. Gemessen an der Effektgröße, die in Meta-Analysen anderer pädagogisch-didaktischer Maßnahmen gefunden wurden, ist der Effekt computerbasierter Instruktion jedoch bestenfalls durchschnittlich. So berichtet Hattie (1990, 1992) aufgrund einer Zusammenfassung von 337 Meta-Analysen unterschiedlicher pädagogischer Maßnahmen eine mittlere Effektgröße von .40.
Von Heike Schaumburg im Buch Konstruktivistischer Unterricht mit Laptops? (2002) im Text Unterrichtsveränderungen durch Computer?
Heike SchaumburgZusammenfassend lässt sich [...] sagen, dass die Integration des Computers nicht notwendig zu einer Verbesserung des schulischen Lernens führt und dass die erfolgreiche Integration des Computers in den Schulunterricht weit mehr erfordert als die Bereitstellung der Technik und die Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Schulen, die Computer zu einem voll integrierten Unterrichtsmedium machen und von der Katalysatorfunktion des Computers eine neue didaktische Praxis profitieren wollen, steht eine umfangreiche organisationale und curriculare Entwicklungsaufgabe bevor. So muss für entsprechende technische Unterstützung gesorgt sein, und es müssen Rahmenbedingungen hergestellt werden, die die Lehrer zum Erproben innovativer Unterrichtsformen ermutigen, statt sie darin zu behindern.
Von Heike Schaumburg im Buch Information und Lernen mit Multimedia (1995) im Text Besseres Lernen durch Computer in der Schule? auf Seite  344
Hermann ForneckDas Problem besteht also darin, dass weder pädagogischen Methoden an sich, noch bestimmten multimedialen Arrangements eine spezifische Wirkung zugesprochen werden kann, so ist die empirische Forschungslage.
In der Alltaspraxis - auch über bestimmte Interessen, die damit in Verbindung stehen - wird aber den atechnischen Medien oder Methoden eine weniger positive oder innovative Wirkung zugeschrieben als den technischen. Das ist prekär, weil es einfach so nicht richtig ist. Dem technischen Medium an sich kommt keine spezifische Wirkung zu, sondern erst, wenn dieses technische Medium in einen ganz konstitutiven oder situativen Interaktionszusammenhang mit Lernenden tritt; und erst dann, wenn man diesen Interaktionszusammenhang genau analysiert, dann kann man von Lernwirkungen sprechen, bzw. auf diese zurückschliessen.
Von Hermann Forneck im Text Pädagogische Überlegungen zum technischen Medium in Lehr-Lernprozessen (2007)
Sabine SeufertDieter EulerDie meisten experimentellen Vergleiche von Lehr-/ Lernmethoden ergeben keine signifikanten Unterschiede bzw. die wenigen signifikanten Resultate widersprechen sich gegenseitig. Eine bekannte Meta-Analyse überschrieb Thomas L. Russell (1999) mit dem bezeichnenden Titel „The no significant difference phenomenon“, bei der er mehr als 300 empirische Studien verglichen hat und zum selbigen Schluss des Titels seiner Arbeit gekommen ist. Empirische Studien haben demnach ihre Grenzen, da die Wirkungsvariablen trotz des Einsatzes aufwändigen statistischen Verfahren nur zum Teil kontrolliert werden können und die Generalisierbarkeit der Befunde fraglich ist. Nicht zuletzt ist es problematisch zu sehen, von welcher Referenzgrösse beim „didaktischen Mehrwert“ (im Vergleich zu welcher Lehr-/ Lernmethode?) ausgegangen werden sollte.
Von Sabine Seufert, Dieter Euler im Buch Nachhaltigkeit von eLearning-Innovationen (SCIL-Arbeitsbericht II) (2004) auf Seite  20
Haben Schüler das Rüstzeug für eine technologieintensive WeltHow is the way that students use computers associated with their performance in mathematics and other subject areas measured by PISA? The inclusion of an optional ICT questionnaire in the PISA 2003 survey enabled the comparison of data on student performance in mathematics with data on student access to and use of computers. Associating computer access and usage with performance cannot provide evidence of the impact of computers on learning, since the PISA data do not demonstrate causation. The data do, however, raise important issues for closer investigation. In particular, the following evidence shows that the minority of students who still lack access to computers, or who use them little, underperform at school, but also shows that there is no simple relationship demonstrating that the more students use computers, the better they will perform.
Von OECD Organisation for Economic Co-operation and Development im Buch Haben Schüler das Rüstzeug für eine technologieintensive Welt (2006) im Text Students' Access to and Use of ICT and Their Performance in PISA 2003
Bedenklich erscheint mir über die Aktualität hinaus, die langfristige Abhängigkeit, in die sich ein Bildungswesen begibt, wenn es weniger auf Lehrerinnen und Lehrer und mehr auf Geräte setzt. Die Übertragung von Kernelementen der Lehrerrolle auf Maschinen bedeutet nicht nur eine De-Qualifikation der Pädagoginnen und Pädagogen, sondern auch einen Verlust an gestalterischer Unabhängigkeit. Wenn diese nämlich mittelfristig zu Lotsen und Wartungspersonal im Maschinenpark herabgestuft werden, ist das systemrelevante Schulwesen den Unternehmen hilflos ausgeliefert. Dies betrifft die Wartungskosten, die kurzen Lebenszyklen der Geräte, die kostenpflichtigen Updates der Software, aber auch den schleichenden Verlust pädagogischer Expertise. Digitalisierung von Schule gleicht insofern einer Prothesenverordnung für Gesunde, deren eigenen Glieder dadurch verkümmern.
Von Matthias Burchardt im Text Beantwortung der Fragen zum Thema Digitalisierung der Enquetekommission «Kein Kind zurücklassen» (2016)
Mediennutzung und eLearning in SchulenNeue Medien können durch ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und ihre besonderen Eigenschaften das Lehren und Lernen in der Schule positiv und gewinnbringend verändern. Neue Medien ermöglichen neue Lehr- und Lernformen (selbstständiges, aktives, kooperatives und konstruktives Lernen) sowie die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers. Multimediale Lernprogramme bieten den Lernenden die Möglichkeit, ihr Lernen und ihren Lernprozess individuell zu gestalten. Diese Möglichkeit ist gleichzeitig eine Basis für selbstgesteuertes Lernen, das insbesondere auch deshalb ständig an Bedeutung gewinnt, weil die Wissens- und Informationsgesellschaft lebenslanges Lernen fordert. Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für die Informations- und Kommunikationsgesellschaft und kann am besten durch den (rechtzeitigen) Einsatz von Neuen Medien in Schulen vermittelt werden.
Von Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Buch Mediennutzung und eLearning in Schulen (2008)
Netzwerk SchuleFassen wir zusammen: Mit dem Computer im Klassenraum und zu Hause wird Lernen, wir wir beispielsweise von dem hohen Tele-Lernversorgungsgrad der australischen und niederländischen Schulen wissen, interessanter, vielfältiger und effektiver, und das etwa mit der Formel: Was Schule bislang an Lernen in fünf Tagen zustande gebracht hat, läßt sich mit Hilfe von Lerncomputern auf den Umfang von zwei Tagen reduzieren, der dann wiederum auf fünf Tage verteilt werden kann, und das Gelernte bleibt etwa dreimal so gut im Kopf haften. Im Umfang von drei Tagen wird damit zugleich Zeit für Entlastung, Bewegung, Spiel, Ernährung und Soziales gewonnen, aber auch für kompensatorische und integrative Bemühungen und für Schlüsselqualifikationen wie Selbständigkeit, Urteilsfähigkeit. Kreativität, Erkundungsund Handlungskompetenz, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, politische Mündigkeit und die Fähigkeit zu vernetzendem Denken. Überdies beugt das Computerlernen Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwächen vor bzw. wirkt ihnen entgegen, vermag andere Teilleistungsschwächen zu reduzieren und auch somatische Störungen wie feinmotorische Koordinierungsschwierigkeiten positiv zu beeinflussen. Vor allem erlaubt es dem Lehrer, sich mit seiner gewandelten Rolle als Lernberater mehr als bisher den zunehmenden Familien- und Erziehungsproblemen seiner Schüler zuzuwenden.
Von Peter Struck im Buch Netzwerk Schule (1998) auf Seite  141
Dominik Petko Auch wenn sich hier fast immer positive und praktisch nie negative Effekte zeigen, herrscht in der Fachliteratur kein Konsens darüber, wie effektiv das Lernen mit Medien letztlich ist. Dafür gibt es verschiedene Ursachen.
  1. Da ist erstens die riesige Palette der Bildungsmedien, bei der es kaum möglich ist, übergreifende Aussagen zu machen. Die Fragen nach der durchschnittlichen Effektivität des Lernens mit Medien ist ebenso sinnlos wie die nach der durchschnittlichen Wirksamkeit von Medikamenten. Die beträchtliche Varianz der Befunde lässt sich im Einzelfall oft darauf zurückführen, dass besser gestaltete und sinnvoller eingesetzte Medien positivere Effekte zeigen als schlechter gestaltete und weniger sinnvoll eingesetzte Technologien. Künftige Studien sollten sich deshalb weniger auf die Frage konzentrieren, ob sich mit bestimmten Medien besser lernen lässt als ohne diese Medien. Stattdessen muss es darum gehen, ob sich mit einer bestimmten Gestaltungsvariante einer medialen Lernumgebung besser lernen lässt als mit einer vergleichbaren anderen Gestaltungsvariante.
  2. Zweitens ist in Studien bislang noch eine allzu starke Fokussierung auf direkte Effekte festzustellen. Dabei werden oft die Kontextbedingungen zu wenig berücksichtigt und der Lernprozess als Blackbox behandelt. Die Wirksamkeit digitaler Medien im Unterricht kann kaum unabhängig von den Voraussetzungen der Lernenden und vom gesamten didaktischen Arrangement beurteilt werden.
  3. Drittens herrscht in den bestehenden Studien oft noch eine zu starke Fokussierung auf inhaltliche Lerngewinne. Stattdessen müssen verstärkt auch überfachliche und motivationale Effekte berücksichtigt werden. Bedingt durch die schnellen Entwicklungen im Bereich digitaler Lehr- und Lernmedien liegen gründliche Forschungsresultate zu einer neuen Technologie typischerweise erst dann vor, wenn der erste Hype bereits wieder vorbei ist. Angesichts des hohen Innovationstempos – oft verbunden mit euphorischen Erwartungen oder pauschalen Befürchtungen – kommt es darauf an, die Potenziale von unterschiedlichen Unterrichtsmedien nüchtern zu beurteilen und sie ebenso offen wie kritisch zu erproben.
Von Dominik Petko im Text Medien im Unterricht (2019)
Heinz MoserGeht es um einen pädagogisch-didaktischen Einsatz der ICT-Mittel in den Schulen, so stösst man sehr schnell auf den Begriff des «didaktischen Mehrwerts». Denn schliesslich will die Medienkompetenz auch für sinnvolle Zwecke genutzt werden. [...]
Diese Forderung nach dem didaktischen Mehrwert ist aus pragmatischen Gründen plausibel, trägt aber auch eine wesentliche Verkürzung in sich: Einerseits macht die Forderung, dass der Einsatz von IGT zu mehr befähigt, als zu dem, was bereits im traditionellen Unterricht möglich war, darauf aufmerksam, dass der Unterricht mit neuen Medien nicht einfach alten Wein in neue Schläuche füllen soll. So sind die neuen Informationstechnologien nicht nur als blosses Hilfsmittel für vorgegebene Unterrichtsprozesse zu betrachten - indem bei der Informationssuche das «alte» Handlexikon durch die Suchmaschine im Internet ersetzt wird, oder indem man einen Brief per Email anstatt oer Post verschickt.
Diese Argumentation mit dem didaktischen Mehrwert ist deshalb vor allern dort hilfreich, wo Lehrpersonen beginnen, IGT stärker in ihren Unterricht einzubeziehen. Damit kann deutlich gemacht werden, dass es nicht allein um einen Austausch des Mediums geht, in dem z. B. das Schulbuch durch die Lernsoftware ersetzt wird, sondern dass es wesentlich um das systematische Arbeiten in einer neuen Lernumgebung geht - um so eine neue Qualität des Lernens zu erreichen.
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob alles Lernen, welches auf ICT basiert, bereits den Anspruch auf einen didaktischen Mehrwert erfüllen muss. Denn wir haben davon auszugehen, dass die alltägliche Medienkompetenz heute generell verlangt, dass wir bestimmte Dinge mit dem Computer tun, die wir früher auf ganz andere Weise erledigten. Wir ersetzen den Briefverkehr ganz automatisch durch E-Mails und schicken kurz ein SMS, wenn wir uns zu einem Termin verspäten - ganz unabhängig, ob wir damit einen imaginären «Mehrwert» erhalten oder nicht. Wir leben in einer Kultur, die insgesamt immer stärker von den Mitteln der Informationstechnologie geprägt ist und von uns als kompetenten Mitgliedern dieser Gesellschaft verlangt. dass wir uns die vorherrschenden Kommunikationsformen aneignen und in unserem Alltag nutzen.
Von Heinz Moser im Buch Wege aus der Technikfalle II (2005) im Text Computer als Teil der schulischen Lernkultur auf Seite  62

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