Zusammenfassungen
Von Armin Nassehi im Buch Muster (2019) im Text Einleitung
Keine Technik entsteht aus dem Nichts. Techniken suchen Anschluss an die Realität. Niemand will mit ihnen etwas Bestimmtes erreichen. Digitale Techniken haben sich entwickelt, weil die Zeit reif dafür war. Sie sind kein Projekt. Ihre Stärke ist ihre Leistungsfähigkeit. Dank immer grösseren Datenmengen sind die Menschen nah daran, sich selbst zu entschlüsseln. Sie wissen nahezu alles über sich, auch das, was sie gar nicht wissen wollen.
Von Wolfgang Hellmich im Text Wir sind schon immer digital gewesen (2019) Der Münchner Professor entzündet in seinem neuen Buch «Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft» ein Feuerwerk von Thesen, im ersten Kapitel, im Verlauf des Buches, immer wieder. Erste These: Digitalisierung ist kein neues Phänomen, sondern ein alter Hut. Zweite These: Wir Menschen irren, wenn wir glauben, frei zu handeln: Wir handeln nach Mustern. Dritte These: Wenn uns das klargeworden ist, können wir erfolgreich darangehen, die Welt wenigstens ein bisschen besser zu machen.
Von Wolfgang Hellmich im Text Wir sind schon immer digital gewesen (2019) Nassehis Grundthese lässt sich auf die Formel «Selbstkenntnis» bringen: Die Digitalisierung mache gleichbleibende «Muster» in der modernen Gesellschaft sichtbar, die auf den ersten Blick verborgen blieben. In weiten Teilen geht es dem Autor aber eher um eine andere Frage, nämlich welche sozialen Voraussetzungen den Boden für die technologische Digitalisierung bereitet haben.
Die zentrale Pointe des Buches: Obwohl wir mit der Digitalisierung radikale gesellschaftliche Umbrüche verbinden, zeigt gerade sie, wie träge und musterartig die Gesellschaft ist. Denn Algorithmen erkennen und produzieren Ordnungsmuster.
Von Philipp Hübl im Text Die grossen Fragen zwischen Null und Eins (2019) Die zentrale Pointe des Buches: Obwohl wir mit der Digitalisierung radikale gesellschaftliche Umbrüche verbinden, zeigt gerade sie, wie träge und musterartig die Gesellschaft ist. Denn Algorithmen erkennen und produzieren Ordnungsmuster.
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Schon seit dem 19. Jahrhundert werden in funktional ausdifferenzierten Gesellschaften statistische Mustererkennungstechnologien angewandt, um menschliche Verhaltensweisen zu erkennen, zu regulieren und zu kontrollieren. Oft genug wird die Digitalisierung unserer Lebenswelt heutzutage als Störung erlebt, als Herausforderung und als Infragestellung von gewohnten Routinen. Im vorliegenden Buch unternimmt Armin Nassehi den Versuch, die Digitaltechnik in der Struktur der modernen Gesellschaft selbst zu fundieren. Er entwickelt die These, dass bestimmte gesellschaftliche Regelmäßigkeiten, Strukturen und Muster das Material bilden, aus dem die Digitalisierung erst ihr ökonomisches, politisches und wissenschaftliches Kontroll- und Steuerungspotential schöpft. Infolge der Digitalisierung wird die Gesellschaft heute also regelrecht neu entdeckt.
Bemerkungen zu diesem Buch
Auch andere Aspekte, die Nassehi der digitalen Gesellschaft zuschreibt, sind in Wirklichkeit wesentliche Eigenschaften von Sprache und Denken.
Von Philipp Hübl im Text Die grossen Fragen zwischen Null und Eins (2019) Da genaue Definitionen fehlen und vieles metaphorisch bleibt, sind Nassehis Thesen bei näherer Betrachtung oft fragwürdig – oder sie klingen trivial. Theorie braucht klare Begriffe.
Von Philipp Hübl im Text Die grossen Fragen zwischen Null und Eins (2019) Erhellend sind Nassehis Analysen dort, wo er konkret wird, vor allem in den Kapiteln über Privatheit und das Internet: warum die Social Media «Beobachter zweiter Ordnung» erschaffen, die die Gespräche anderer bewerten. Warum Smartphones elektronische Fussfesseln sind. Wie die Technik uns dazu bringt, unsere Entscheidungsmatrix unmerklich zu verschieben. Und warum die Kommunikation im Netz so aufgeheizt ist.
Gerade für diese Beobachtungen hätte man grosse Teile der Theorie gar nicht gebraucht.
Von Philipp Hübl im Text Die grossen Fragen zwischen Null und Eins (2019) Gerade für diese Beobachtungen hätte man grosse Teile der Theorie gar nicht gebraucht.
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35 Erwähnungen 
- Der diskrete Reiz des Binären (Steffen Martus) (2019)
- Auf dem Weg zu einer Theorie der digitalen Gesellschaft - Rezension zu "Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft" von Armin Nassehi (Dirk Baecker) (2019)
- Die grossen Fragen zwischen Null und Eins (Philipp Hübl) (2019)
- Wir sind schon immer digital gewesen - Der Soziologe Armin Nassehi zeigt, wie die Gesellschaft dank der Digitalisierung neu entdeckt wird (Wolfgang Hellmich) (2019)
- Wie uns die Digitalisierung kränkt (Pascal Blum) (2019)
- Jahrbuch Medienpädagogik 17 - Lernen mit und über Medien in einer digitalen Welt (Klaus Rummler, Ilka Koppel, Sandra Aßmann, Patrick Bettinger, Karsten D. Wolf) (2020)
- Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen? - Einwürfe und Provokationen (Marko Demantowsky, Gerhard Lauer, Robin Schmidt, Bert te Wildt) (2020)
- Ist das Digitalisierung oder kann das weg? (Angelika Beranek)
- Gibt es digitales Lernen? (Gerhard Lauer)
- Ist das Digitalisierung oder kann das weg? (Angelika Beranek)
- Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens - Ein Essay (Richard David Precht) (2020)
- #relichat - Informelles Lernen mit Twitter - Religionslehrer*innenfortbildung durch soziaö-konstruktivistische Vernetzung in Communities of Practice (Karl Peböck) (2020)
- Digitale Innovationen und Kompetenzen in der Lehramtsausbildung (Michael Beißwenger, Björn Bulize, Inga Gryl, Florian Schacht) (2020)
- Informatik für alle?! – Informatische Bildung als Baustein in der Lehrkräftebildung (Mike Barkmin, Nadine Bergner, Leena Bröll, Johannes Huwer, Andreas Menne, Stefan Seegerer)
- Informatik für alle?! – Informatische Bildung als Baustein in der Lehrkräftebildung (Mike Barkmin, Nadine Bergner, Leena Bröll, Johannes Huwer, Andreas Menne, Stefan Seegerer)
- Orientierungen in der digitalen Welt (Bardo Herzig, Tilman-Mathies Klar, Alexander Martin, Dorothee M. Meister) (2020)
- Der Wert der Digitalisierung - Gemeinwohl in der digitalen Welt (Chris Piallat) (2021)
- Gymnasiale Bildung in der digitalen Gesellschaft - Überlegungen und Empfehlungen des Schweizerischen Wissenschaftsrates SWR (Schweizerischer Wissenschafts- und Innovationsrat, Michael Geiss) (2021)
- Digitalisierung und Kritik (Florian Hoof) (2021)
- Optimierung in der Medienpädagogik (Patrick Bettinger, Klaus Rummler, Karsten D. Wolf) (2021)
- Optimierungsparadoxien - Theoretische und empirische Beobachtungen digital mediatisierter Unterrichtsinteraktionen (Eike Wolf, Sven Thiersch)
- Zum optimierenden Geist der digitalen Bildung (Christian Leineweber, Maik Wunder)
- Zwischen Optimierung und ludischen Gegenstrategien - Ästhetische Praktiken von Jugendlichen an der Social Media Schnittstelle (Viktoria Flasche, Anna Carnap)
- Optimierungsparadoxien - Theoretische und empirische Beobachtungen digital mediatisierter Unterrichtsinteraktionen (Eike Wolf, Sven Thiersch)
- brand eins 01/2022 - Gross denken (2022)
- Fachliche Bildung in der digitalen Welt - Digitalisierung, Big Data und KI im Forschungsfokus von 15 Fachdidaktiken (Volker Frederking, Ralf Romeike) (2022)
- Schulentwicklungsprozesse für Bildung in der digitalen Welt (Marco Hasselkuß, Anna Heinemann, Manuela Endberg, Lisa Gageik) (2022)
- ‹Also, das wäre sehr hilfreich, wenn es dazu einfach auch einmal ein Konzept gäbe, was man Schulen an die Hand gibt. Dass nicht da jede Schule ewig ihr eigenes Süppchen kocht› - Eine qualitative Studie zu subjektiven Theorien schulischer Medienberatender in NRW über (Un)Möglichkeiten des schulischen Digitalisierungsprozesses (Esther Herfurth, Karim Fereidooni)
- ‹Also, das wäre sehr hilfreich, wenn es dazu einfach auch einmal ein Konzept gäbe, was man Schulen an die Hand gibt. Dass nicht da jede Schule ewig ihr eigenes Süppchen kocht› - Eine qualitative Studie zu subjektiven Theorien schulischer Medienberatender in NRW über (Un)Möglichkeiten des schulischen Digitalisierungsprozesses (Esther Herfurth, Karim Fereidooni)
- Rhetoriken des Digitalen - Adressierungen an die Pädagogik (Miguel Zulaica y Mugica, Klaus-Christian Zehbe) (2022)
- Bildung - Philosophie - Digitalisierung (Markus Bohlmann) (2022)
- Einleitung: Analyse des Spannungsfeldes Bildung - Philosophie – Digitalisierung
- Was ist Digitalisierungskritik? - Eine Heuristik
- Soziologische Tiefendeutungen der Digitalisierung
- Einleitung: Analyse des Spannungsfeldes Bildung - Philosophie – Digitalisierung
- Was macht die Digitalisierung mit der Politik? (Björn Klein, Robin Schmidt) (2022)
- Cui bono? Oder: «It’s the recipient, stupid!» (Bob Blume)
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- Digitaler Habitus - Zur Veränderung literaler Praktiken und Bildungskonzepte (Andreas Langenohl, Katrin Lehnen, Nicole Zillien) (2022)
- Praxistheoretische Perspektiven auf Schule in der Kultur der Digitalität (Claudia Kuttner, Stephan Münte-Goussar) (2022)
- Von Tafeln, Beamern und digitaler Dauervisualisierung - Ein Kommentar zu Beobachtungen von Visualisierungspraktiken im digital mediatisierten Schulunterricht (Eike Wolf)
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- Bildung und Digitalität - Analysen – Diskurse – Perspektiven (Sandra Aßmann, Norbert Ricken) (2023)
- Transformationen des Bildungswissens - eine wissenstheoretische und -geschichtliche Perspektive auf digitale Wissenskulturen (Norbert Ricken, Sabine Reh, Joachim Scholz)
- Transformationen des Bildungswissens - eine wissenstheoretische und -geschichtliche Perspektive auf digitale Wissenskulturen (Norbert Ricken, Sabine Reh, Joachim Scholz)
- Kommunizieren und Herrschen - Zur Genealogie des Regierens in der digitalen Gesellschaft (Janosik Herder) (2023)
- Künstliche Intelligenz in der Bildung (Claudia de Witt, Christina Gloerfeld, Silke Elisabeth Wrede) (2023)
- KI und graue Intelligenz - Bildungstheoretische Perspektiven auf Lerntechnologie und ihre Akteure (Florian Heßdörfer, Eva Moser)
- KI und graue Intelligenz - Bildungstheoretische Perspektiven auf Lerntechnologie und ihre Akteure (Florian Heßdörfer, Eva Moser)
- Schulleitung und Digitalisierung - Bedingungen und Herausforderungen für das Handeln von Schulleitenden (Ulrike Krein) (2023)
- Digitalisierung in der Lehrer:innenbildung - Corona als Katalysator?! (Julian Aufenanger, Michael Bigos) (2023)
- Menschenrechtsbildung und Digitalisierung - oder: Was Old Shatterhand mit Digitalität zu tun hat (Manuel Theophil)
- Menschenrechtsbildung und Digitalisierung - oder: Was Old Shatterhand mit Digitalität zu tun hat (Manuel Theophil)
- In der Plattformfalle - Plädoyer zur Rückeroberung des Internets (Geert Lovink) (2024)
- Warum noch lernen? - Wie Schule in Zeiten von KI, Krisen und sozialer Ungerechtigkeit aussehen muss (Bob Blume) (2024)
Co-zitierte Bücher
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Die Ordnung des Diskurses
(Michel Foucault) (1972)
Wie die Infosphäre unser Leben verändert
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How the Infosphere is Reshaping Human Reality
(Luciano Floridi) (2014)
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Digitale Transformation im Diskurs
Kritische Perspektiven auf Entwicklungen und Tendenzen im Zeitalter des Digitalen
(Christian Leineweber, Claudia de Witt) (2017)
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Bildung, Schule, Digitalisierung
(Kai Kaspar, Michael Becker-Mrotzek, Sandra Hofhues, Johannes König, Daniela Schmeinck) (2020)
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Über die Ideologie der Techbranche
What Tech Calls Thinking
An Inquiry into the Intellectual Bedrock of Silicon Valley
(Adrian Daub) (2020)
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Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben.